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Bruins und Blues Final-Spektakel

Þ12 Juni 2019, 18:32
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Stanley Cup Finale 2019
Foto: NHL.com

Nur noch wenige Stunden, dann steigt in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (2 Uhr MESZ) das elektrisierende, große Finale der NHL-Saison 2018/19.

Im alles entscheidenden siebten Spiel der Stanley Cup-Finalserie zwischen den Boston Bruins und den St. Louis Blues, das im TD Garden der Bruins stattfinden wird, entscheidet sich, welches der beiden verbliebenen Teams den begehrten Stanley Cup in die Höhe stemmen darf, sich fortan Stanley Cup Champion des Jahres 2019 nennen darf.

Erstmals nach acht Jahren, zum erst 17. Mal insgesamt und zum achten Mal in den vergangenen 25 Jahren wird in einer Finalserie die maximale Anzahl von Spielen benötigt, um die beste Eishockeymannschaft Nordamerikas zu ermitteln.

Die Augen der Eishockeywelt werden auf Boston gerichtet sein, wenn der Puck zum Eröffnungsbully im TD Garden fällt.

Bruins Torhüter Tuukka Rask zeigte mit glänzenden Augen seine Begeisterung nach dem Training am Dienstag: "Das ist der Traum eines jeden Kindes. Als Torhüter willst du natürlich mit einer besonderen Parade glänzen, wenn es in einem Spiel um alles geht."

Ein kurzer Blick in die Geschichtsbücher der Liga zeigt, welch tolle Beispiele es aus den vergangenen Jahren gibt, die einem Lust auf dieses große Spiel machen.

Mit einer großen Anzahl an Toren wird zwar nicht gerechnet. Kein Team erzielte bisher in einem siebten Spiel der Finalserie mehr als vier Tore (zuletzt gelang dies den Bruins im Jahre 2011 gegen die Vancouver Canucks (4:0)), doch ging es in diesen Entscheidungsspielen meist äußerst spannend zu.

Zudem gab es in diesen Begegnungen niemals weniger als drei Treffer zu bejubeln. Übrigens gelang noch nie einem Spieler in einem Spiel sieben eines Stanley Cup Finales ein Hattrick. Mit jeweils zwei Treffern im Jahre 2011 liegen in dieser Kategorie die beiden Bruins Brad Marchand und Patrice Bergeron ganz vorne mit dabei. Sie gehören zu den insgesamt elf Protagonisten in der langen NHL-Geschichte, die in einem Showdown bereits doppelt einnetzen konnten. Ein gutes Omen für die Gastgeber in diesem Jahr?

Das lässt sich nicht so einfach sagen. Zwar fungieren die Bruins erstmals in ihrer Geschichte als Gastgeber in einem siebten Spiel eines SC-Finales, und sicherlich möchte jede Mannschaft der Welt ein solch entscheidendes Spiel lieber vor den eigenen Fans austragen dürfen als in der Fremde, doch zeigt die Statistik, dass das letztendlich nicht unbedingt ein Vorteil sein muss.

Zwar spricht die Bilanz von 12:4-Erfolgen klar für die Heimmannschaft, doch gewannen die jüngsten beiden Spiel-7-Sieger den Cup auf fremdem Eis. 2011 gelang dies Boston mit einem 4:0 in Vancouver und 2009 siegten die Pittsburgh Penguins bei den Detroit Red Wings 2:1.

Bostons Trainer Bruce Cassidy zeigte sich erfreut über das Heimrecht: "Es geht darum, dass die Jungs die Nerven im Griff behalten. Wir haben ja schon gezeigt, dass wir vor unseren Fans erfolgreich spielen können. Ich sehe darin in keinem Fall einen Nachteil für uns. Wir freuen uns darauf."

Sein Trainerkollege auf der Gegenseite Craig Berube, versuchte, wie schon vor Spiel sechs, keine Unruhe zuzulassen: "Es geht darum im Rhythmus zu bleiben, die üblichen Routinen beizubehalten. Keinesfalls darf ein Team zu viel darüber nachdenken, was alles passieren könnte. Es gilt die Ruhe zu bewahren."

Auch Brayden Schenn von den Blues bemühte sich um Gelassenheit: "In den Playoffs ist es nie einfach. Natürlich ist es etwas Spezielles, wenn du in einem Spiel den Stanley Cup gewinnen kannst. Dass wir auswärts spielen, macht uns nichts aus. Wir waren das ganze Jahr über auswärtsstark und auch die Pleite von Spiel sechs hat uns nicht aus der Bahn geworfen."

Die Bruins waren in ihrer langen Historie insgesamt an 27 Spiel 7 einer Playoff-Serie beteiligt. Kein anderes Team hat in dieser Kategorie mehr aufzuweisen. 15 davon konnten gewonnen werden. In Heimspielen lautet die Ausbeute immerhin 14:8 zu Gunsten der Bruins.

Wie steht es um St. Louis im Vergleich? Deren Gesamtbilanz liegt seit ihrem Ligaeintritt vor 52 Jahren bei neun Erfolgen und acht Niederlagen. Als Gastmannschaft bringen es die Blues immerhin auf vier Erfolge aus zehn Gelegenheiten.

Auch in den laufenden KO-Spielen durften beide Teams schon Erfahrungen in siebten Spielen sammeln. Boston siegte in Runde eins mit 5:1 auf heimischem Eis gegen die Toronto Maple Leafs. St. Louis triumphierte in Runde zwei mit 2:1 nach Verlängerung im Enterprise Center gegen die Dallas Stars.

Wer ist also jetzt der Favorit für Mittwoch? Eine eindeutige Tendenz erscheint aus den Zahlen nicht ablesbar.

Zur einer geschichtsträchtigen Nacht wir das kommende Match zudem durch die sich zahlreich abzeichnenden Geschichten auf Spielerseite. Unter anderem wird, wenn nichts Unerwartetes dazwischen kommt, Zdeno Chara für die Hausherren sein insgesamt 14. Spiel sieben bestreiten. Damit wird der Routinier Patrick Roy und Scott Stevens in dieser Kategorie überholen und als alleiniger Spieler Rang eins übernehmen.

Wie wenig vorhersagbar und eng diese Duelle stets sind, lässt sich an den Statistiken der drei Führenden ablesen. Chara steht bei einer Bilanz von 6:7, Roy ebenfalls und Stevens bei 7:6-Siegen.

Chara gab sich leicht nostalgisch: "In meiner Jugend in Europa konnten wir noch gar nicht so intensiv verfolgen, was bei den Stanley Cup Finalserien los war. Für mich hat das Ganze in dieser Intensität daher erst später angefangen, erst als ich hier in Nordamerika war. Jetzt genieße ich das natürlich umso mehr."

Blues' Ryan O'Reilly freute sich nach dem Abschlusstraining ebenfalls: "Schon als Kind hat man davon geträumt, einmal ein solches Spiel bestreiten zu dürfen. Im Hinterhof, mit den Freunden, immer hat man davon geträumt in dieser Situation, eines alles entscheidenden Spiels um den Titel zu stecken. Jetzt sind wir hier. Ich freue mich!"

 

Quelle: NHL.com

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