Spieltag Nummer eins, Erfolg Nummer eins! Die Tölzer Löwen gewinnen beim letztjährigen Finalisten, den Kassel Huskies, mit 3:1. Thomas Brandl scort dreifach, Marco Wölfl hält stark. Insgesamt eine taktisch und kämpferisch herausragende Leistung der Buam.
“I Love Rock ‘n Roll” hallte es bereits 90 Minuten vor Spielbeginn durch die bis dahin noch spärlich besetzte Eissporthalle am Auestadion. Grund war eine Art Eröffnungsparty für die brandfrisch renovierte Huskies-Halle. Eineinhalb Stunden später war eben jene Spielstätte dann prall gefüllt: 4045 Zuschauer sahen das erste Bully der Saison und ein erstes Drittel, das nicht nach dem Geschmack der Nordhessen verlief. Der Underdog aus Bad Tölz spielte super organisiert und mit vollem Einsatz. Ohne McNeely (krank), Spiro und Ott (beide verletzt) angereist musste Tom Horschel im Sturm aushelfen – und hatte die erste gute Chance des Spiels. Nach anfänglichen zehn Minuten des Abtastens folgten auch die ersten Großchancen. Lukas Laub vergab deren zwei, doch auch Markus Eberhardt, der den Pfosten traf, hätte sich im Spielbericht eintragen können. Alles in allem war es ein hervorragender Auftakt der Tölzer Löwen in die Saison mit einem deutlichen Plus in der Schussstatistik: 15:4.
Im Mittelabschnitt die Buam dann nicht mehr so druckvoll, aber weiter konzentriert. Besonders die neutrale Zone war in schwarz-gelber Hand, so fiel es den Huskies schwer druckvoll vor das Tor von Marco Wölfl zu kommen. Wenn sie das schafften, wurde es aber meist gefährlich: Stephan Tramm traf noch die Latte, Timo Gams zielte fünf Minuten später ein paar Zentimeter tiefer zum 1:0. Bad Tölz aber unbeeindruckt und noch im zwei Drittel mit dem Ausgleich. Schuss Brandl, Nachschuss Dibelka – ein einfaches Rezept, das die Löwen da auspackten – aber ein sehr schmackhaftes.
“Tölz spielt kein schönes Eishockey, das weiß die ganze Liga”, gab der Ex-Tölzer Gams nach dem Spiel zu Protokoll. Das einzig wichtige am Freitagabend war aber der Ausgang des Spiels – und nach 38:19 Schüssen zugunsten der Löwen ist über die Schönheit des Spiels eigentlich alles gesagt. Die Isarwinkler schnürten die Schlittenhunde zu Beginn des Schlussdrittels vor dem eigenen Tor ein. Brandl belohnte das bereits nach 39 Sekunden mit der Führung. Der Torschütze machte es in Minute 50 nochmal spannend, als er auf die Strafbank musste. Seine Kollegen auf dem Eis kämpften sich aber durch die Kasseler Druckphase, ehe Brandl selbst – frisch aus der Kühlbox kommend – einen 2-gegen-1-Konter vergab. Die größte Chance der Gastgeber vergab Corey Trevino drei Minuten vor Schluss, doch auch Lubor Dibelka hätte das Spiel noch früher entscheiden können. Das übernahm dann Grant Besse mit dem Treffer ins leere Tor 61 Sekunden vor Schluss.
„Die Aufgabe war verdammt schwer, aber stolzer könnte ich nicht sein. Es ist einfach unglaublich, wie wir gekämpft haben. „Big balls“ und „big hearts“, das ist der Weg zum Sieg“, so ein glücklicher Kevin Gaudet nach der Partie. Die Löwen damit mit dem ersten dicken Ausrufezeichen der Saison. Am Sonntag sollen die nächsten Punkte folgen. Dann geht´s ab 18.30 Uhr gegen den EHC Freiburg.