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Bulls verlieren gegen Erfurt mit 5:6

Þ29 Februar 2020, 19:38
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Saale Bulls Halle
Saale Bulls Halle

Zum letzten Heimspiel der Hauptrunde hatten die Saale Bulls im heimischen Sparkassen-Eisdom das Team der TecArt Black Dragons Erfurt zu Gast. Und nach ihren bisher zum Teil auch bitteren Erfahrungen diese Saison gegen die Thüringer stand den Hallensern kein Selbstläufer zum Hauptrundenabschluss bevor. Auch wenn es gestern um nichts mehr ging, hatten sich die Bulls vorgenommen, ein gutes Spiel abzuliefern, auch um sich selber das nötige Selbstvertrauen für die bevorstehenden Pre-Playoffs zu holen. Um eines vorweg zu nehmen: das Penaltyschießen muss dafür definitiv noch einmal geübt werden, denn kein Saale Bulls-Spieler konnte zum Ende einen Penaltyschuss verwandeln. Aber der Reihe nach:

Die Hausherren starteten voll konzentriert und vor allem sehr offensiv in das Spiel und suchten die frühe Führung. So zogen sie das Spiel schnell auf ihre Seite und konnten es klar bestimmen. Für das erste Tor brauchte es zwar einige Anläufe, aber in der neunten Spielminute übernahm Victor Knaub den „Büchsenöffner“ und netzte den Puck in die rechte Ecke zum 1:0 ein. Halle war somit durchaus verdient in Führung und arbeitete weiter mit schnellen Angriffen am Ausbau des Spielstandes. Ein zwischenzeitlicher Alleingang von Bezouska wurde allerdings von Benedict Roßberg noch gestoppt.

Im weiteren Verlauf blieb es bei der Offensive der Bulls, die nun aus allen Winkeln und bei allen Gelegenheiten auf das Tor von Roßberg schossen. Dies brachte ihnen dann auch den gewünschten Erfolg, denn erst legte Nicholas Miglio in der 13. Minute nach, gefolgt von Kyle Helms in der 14. Spielminute. So stand ein 3:0 auf der Anzeigetafel und bei gleicher Mannschaftstärke ließ man den Gästen auch kaum Chancen zu kontern. Erst mit einer Strafzeit in der 17. Minute gingen die Drachen selber in die Offensive und nach einem kurzen Gewühle vor dem Tor der Bulls schoss Sean Fischer hinter dem Tor hervor, dabei prallte der Puck unglücklich von Albrechts Schlittschuh zurück ins Tor.

Mit diesem 3:1 ging es dann nach den letzten torlosen Minuten auch in die erste Pause. Nach dem Seitenwechsel zeigte sich auf dem halleschen Eis ein völlig verändertes Bild, denn nun kamen die Gäste aus Erfurt immer besser ins Spiel und gingen von anfänglichen Kontern nun zu längeren Angriffswellen über. Für die Hausherren wurde es nun immer enger, denn die Thüringer kämpften unverdrossen für den Anschlusstreffer. Dieser Kampfgeist wurde in der 29. Minute dank des Tores von Maurice Keil belohnt. Wachgerüttelt durch dieses Tor sicherten sich nun die Bulls wieder ihre Spielanteile und erhöhten noch einmal die Schlagzahl bei den eigenen Angriffen.

In der 31. Minute war es dann erneut Nicholas Miglio, welcher zum 4:2 traf und den alten Abstand wiederherstellte. Das Spiel wurde nun zunehmend härter, der Kampf um die schwarze Scheibe wurde verbissener und jeder Angriff sollte mit schnellem Forechecking beendet werden. Bei einer dieser Aktionen erwischte es dann Christian Guran, welcher nach einem Zusammenstoß mit einem Erfurter verletzt auf dem Eis liegen blieb. Diese Verletzung wurde jedoch nicht durch die Unparteiischen geahndet, da wohl niemand den Ellbogencheck gesehen hatte. Die Hausherren revanchierten sich wenig später auf dem Eis, als erneut Nicholas Miglio, dieses Mal sogar in eigener Unterzahl, traf und auf 5:2 erhöhte. Bei diesem bis dahin verdienten Spielstand sollte es leider nicht bleiben, da die Bulls mit dieser wieder deutlichen Führung anscheinend die letzten beiden Minuten des Drittels mit ihren Gedanken schon in der Kabine waren. So konnten die Gäste wieder ihr Können zeigen und mit den Toren von Joonas Toivanen (39.) und Chase Clayton (40.) wieder auf ein Tor herankommen.

Somit mussten die Saalestädter im letzten Abschnitt dringend den Ausgleich verhindern und wieder zurück in ihre Taktik finden. Sie starteten wieder sehr offensiv, aber beim Abschluss war mehr als einmal nur das Torgehäuse zu hören. Und da war sie wieder, diese Binsenweisheit: wer vorne keine Tore macht, bekommt sie meistens hinten rein. So kam es auch dieses Mal, als Chase Clayton in der 47. Minute sich aus einem Konter heraus durch die Verteidiger der Bulls schlängelte und mit seinem zweiten Treffer zum 5:5 ausgleichen konnte.

Damit war das Spiel wieder offen und die Bulls versuchten noch einmal, eine Schippe draufzupacken, um doch wieder in Führung gehen zu können. Aber plötzlich sollte es einfach nicht mehr klappen mit der Effizienz vorm Tor, selbst eine eigene Überzahl ließen sie ungenutzt liegen und kassierten kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit auch noch selbst eine Strafe. Bis zur Sirene fiel auf keiner Seite mehr ein Tor, so dass die Entscheidung in der anschließenden Overtime fallen sollte. Auch dort ging es schnell und hart zu Sache, wobei nach einem Gerangel vor dem halleschen Tor Vojtech Suchomer verletzt auf dem Eis liegen blieb. Auch hier entschied der Unparteiische gegen eine Strafe für Erfurt und es ging mit 3 gegen 3 weiter. Erneut kassierten stattdessen die Hausherren kurze Zeit später eine Strafe und wurden wieder im Angriffsmodus gestoppt. Trotz Unterzahl konnten sie einen weiteren Treffer der Gäste verhindern, sodass die endgültige Entscheidung nun im Penaltyschießen gesucht wurde.

Auch dieses Shootout blieb sehr torarm, denn erst der fünfte Schütze der Erfurter Marcel Weise, welcher in der Saison 2007/2008 für die Bulls auf dem Eis stand, traf, wobei den Hallensern im Gegenzug kein einziger Treffer gelang. So ging das sehr durchwachsene Spiel, welches schon ein kleines Abbild der auch durchwachsenen Saison der Bulls bis hierher war, mit 5:6 nach Penaltyschießen zu Ende und der Zusatzpunkt mit nach Thüringen. Das letzte Spiel der Hauptrunde führt die Bulls am morgigen Sonntag zu den Hannover Scorpions, bevor es am kommenden Freitag mit den Pre-Playoffs gegen Essen losgeht.

Torschützen:

1:0 Victor Knaub – 9.
2:0 Nicholas Miglio – 13.
3:0 Kyle Helms – 14.
3:1 Sean-Alexander Fischer – 18.
3:2 Maurice Keil – 29.
4:2 Nicholas Miglio – 31.
5:2 Nicholas Miglio – 38.
5:3 Joonas Toivanen – 39.
5:4 Chase Clayton – 40.
5:5 Chase Clayton – 47.
5:6 Marcel Weise – 65. (PS)

Tore: 5:6 n.P. (3:1/2:3/0:1/0:0/0:1)

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