Bis zur 52. Spielminute liegen die spusu Vienna Capitals gegen Tabellenführer Hydro Fehérvár AV19 auf Siegkurs, letztendlich müssen sich die Wiener dem Team aus Ungarn mit 1:4 geschlagen geben. Jérémy Grégoire bringt die Caps nach einem torlosen ersten Drittel im Powerplay in Führung (21.). Tim Campbell dreht das Spiel mit seinem Doppelschlag (52., 54.), Janos Hari sorgt zwei Minuten später für die Vorentscheidung (56.). Mit seinem Treffer ins leere Tor stellt Balint Magosi den Endstand her (58.). Am kommenden Freitag sind die spusu Vienna Capitals bei den Moser Medical Graz99ers zu Gast. Spielbeginn ist um 18:30 Uhr.
Caps-Head-Coach Gerry Fleming musste gegen den Tabellenführer im Vergleich zu Freitag auf die verletzten Niki Hartl und Peter Krieger verzichten. Dafür rückten Jérémy Grégoire und Leon Wallner wieder ins Line-Up. Im Tor begann Sebastian Wraneschitz, der am Freitag Peyton Jones den Vortritt lassen musste. Den ersten Torschuss des Spiels gab Willie Raskob nach 30 absolvierten Sekunden ab. Für Fehérvár-Goalie Dominik Horvath war dieser Abschluss allerdings eine leichte Aufgabe. Joel Messner zog in der vierten Minute aus der Distanz ab, brachte Wraneschitz mit seinem Schuss allerdings nicht in Bedrängnis. In der sechsten Minute gab es die erste Strafe des Spiels. Akos Mihaly wurde wegen eines Hakens an Bernhard Posch auf die Strafbank geschickt. Grégoire wollte in der siebten Minute vor Horvath abschließen, wurde aber vom Fehérvár-Goalie daran gehindert. Im Anschluss flogen die Fetzen, Grégoire und Rasmus Kulmala wurden jeweils wegen übertriebener Härte in die Kühlbox verfrachtet. Seamus Donohue zog von der blauen Linie ab, den Rebound brachten die Caps wieder Richtung Horvath, das Tor wurde allerdings verfehlt. Fehérvár hielt sich in Unterzahl schadlos. Im Anschluss ging es lange flott hin und her, erst in der 16. Minute musste einer der Torhüter wieder eingreifen. Wraneschitz behielt bei einem Distanzschuss die Übersicht. Eine Minute später fuhren die Wiener einen schnellen Angriff. Joseph Cramarossa legte im Angriffsdrittel auf Brett Kemp quer, doch dieser konnte Horvath nicht überwinden. 1:21 Minuten vor Drittelende wurde Messner wegen eines Crosschecks gegen Grégoire ausgeschlossen, zweites Powerplay für die Capitals. Grégoire zog in der 19. Minute ab, Horvath konnte die Scheibe letztendlich sichern. Zane Franklin probierte es in der 20. Spielminute, wieder war der ungarische Schlussmann zur Stelle. Raskobs Schuss kurz vor Drittelende verfehlte das Tor nur knapp.
Drei Sekunden vor Ende des Powerplays gingen die Capitals in Führung. Horvath blockte einen Schuss von Raskob nach vorne ab, Grégoire staubte zur Führung ab (21./PP1). Eine Minute später parierte Wraneschitz gegen Messner. In der 23. Minute wurde die erste Strafe gegen die Capitals ausgesprochen. Donohue wurde wegen eines Crosschecks bestraft. Wraneschitz zeichnete sich gleich nach Beginn des Powerplays aus. Erst parierte der Wiener gegen Chris Brown, direkt danach gegen Istvan Bartalis. Nach 67 im Powerplay verstrichenen Sekunden wurde Dominic Hackl wegen Stockschlags auf die Strafbank geschickt, die Gäste waren fortan in doppelter Überzahl unterwegs. Wraneschitz fing einen Schuss von Tim Campbell in der 25. Minute, kurz darauf kehrte Donohue zurück. Wraneschitz parierte im Anschluss gegen Brown und Janos Hari. Cameron Gaunce scheiterte danach ebenfalls. Die restliche Powerplayzeit lief ohne Treffer ab, die Caps hielten sich in Unterzahl schadlos. Nach einem Schuss von Cramarossa blieb die Scheibe vor dem Fehérvár-Tor liegen. Kemp probierte es aus der Drehung, verfehlte aber den Kasten. In der 29. Minute wurde die nächste Strafe gegen die Caps ausgesprochen. Maximilian Theirich wurde wegen Beinstellens auf die Strafbank geschickt. Die Caps konnten in Unterzahl in der 30. Minute kontern, Hackl konnte einen Pass von Armin Preiser vor Horvath aber nicht erfolgreich abschließen. Theirich wurde nach seiner Rückkehr sofort mit einem langen Pass in Szene gesetzt. Der junge Caps-Angreifer zwang Horvath zu einem Save, die Scheibe sprang aber hoch Richtung Torlinie, wo Messner noch rettend eingreifen konnte. In der 38. Minute stoppte Wraneschitz Fehérvár-Angreifer Balint Magosi. Eine Minute später scheiterte Grégoire an Horvath. Im Anschluss an den Save wurde der Kanadier wegen eines angeblichen Stockschlags gegen den Torhüter für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt. Kurz vor Ende des Drittels parierte Wraneschitz einen Schuss von Brown.
Zu Beginn des Schlussabschnitts liefen die letzten drei Sekunden Powerplay der Gäste ereignislos ab. Die Wiener blieben in Unterzahl also erneut ohne Gegentreffer. Den ersten Torschuss des Drittels gab Kulmala in der 42. Minute ab, Wraneschitz parierte aber erneut sicher. In der 44. Minute wurde Ex-Caps-Angreifer Trevor Cheek mit einem langen Pass Richtung Wraneschitz geschickt, doch Mathias Böhm hinderte seinen ehemaligen Teamkollegen fair am Abschluss. Eine Minute später fuhr Kemp einen Alleingang, die Scheibe fand aber nicht den Weg ins Tor. Akos Mihaly tauchte kurz darauf vor Wraneschitz auf, der Wiener hielt sein Tor aber erneut sauber. In der 48. Minute wurden die Gäste mit einer weiteren Strafe belegt. Gergö Ambrus erwischte es wegen Behinderung. Cramarossa scheiterte nach Ausspruch der Strafe auf kurzer Distanz an Horvath. Franklins Schuss wurde vom Ungarn in der 49. Minute gehalten. Jack Dougherty schoss den Puck in Minute 50 ans Außennetz. Ambrus wurde nach seiner Rückkehr sofort angespielt, gegen Wraneschitz hatte der Ungar mit seinem Schuss aber keine Chance. In der 52. Minute kamen die Gäste zum Ausgleich. Campbell traf mit seinem Schuss von der blauen Linie. Wraneschitz wurde von Cheek erfolgreich die Sicht verstellt. Der Treffer hielt auch einer Überprüfung wegen einer möglichen Tormannbehinderung stand. Zwei Minuten später gingen die Gäste nach einem weiteren Distanzschuss von Campbell in Führung (54.). In der 56. Minute sorgte Hari mit seinem Schuss aus dem hohen Slot für die Entscheidung. Im Anschluss nahm Caps-Head-Coach Gerry Fleming sein Timeout. In der 57. Minute blieb Wraneschitz für einen weiteren Angreifer auf der Ersatzbank. Die Wiener agierten im Anschluss kurz druckvoll, in der 58. Minute rutschte der Puck aber über die Linie. Magosi wurde dieser Treffer zugesprochen. Letztendlich gaben die Capitals im Verlauf des Spiels 25 Torschüsse ab, die Gäste deren 33.
Statement Gerry Fleming
„Das Ergebnis ist enttäuschend, denn wir haben heute ein anständiges Spiel gespielt. Beim ersten Gegentreffer waren wir in Puckbesitz, die Scheibe springt zu ihnen und nach einem schnellen Schuss lag sie in unserem Tor. Dem zweiten Gegentor ging ein schlechter Wechsel unsererseits voraus. Wir haben gut gespielt, haben auch nicht viele Fehler gemacht. Aber die, die wir begangen haben, wurden eiskalt ausgenutzt. Zeitweise waren wir undiszipliniert, haben unnötige Strafen verursacht. Unser Penalty Killing war dafür gut, wir haben ein Powerplaytor geschossen, das sind die positiven Dinge, die wir aus dem heutigen Spiel mitnehmen können. Am Ende bringen uns moralische Siege aber nichts, wir brauchen Punkte. Die haben wir heute nicht einfahren können.