Die spusu Vienna Capitals gewinnen das erste Auswärtsspiel des Jahres 2025 bei Meister EC Red Bull Salzburg mit 4:1. Nach einem torlosen ersten Drittel bringt Evan Jasper die Wiener zu Beginn des zweiten Spielabschnitts mit einem Powerplaytor in Führung (21.). Nur rund zweieinhalb Minuten später gleichen die Hausherren durch Mario Huber aus (23.). In der 27. Minute bringt Mathias Böhm die Wiener wieder in Front (27.), Jasper baut die Caps-Führung drei Minuten später aus (30.). Im Schlussdrittel verteidigen die Wiener abgeklärt. Jasper schnürt seinen ersten Hattrick für die Capitals mit einem Treffer ins leere Tor (58.). Am Sonntag empfangen die Caps die Moser Medical Graz99ers in der STEFFL Arena (Spielbeginn 17:30 Uhr).
Caps-Head-Coach Gerry Fleming musste mit Dominic Hackl, Niki Hartl, Dominique Heinrich, Brett Kemp, Peter Krieger, Tyler Parks und Lukas Piff gleich auf sieben Verletzte verzichten. Dafür verstärkten Timo Pallierer und Leon Widhalm, die von Kooperationspartner EK Die Zeller Eisbären zurückbeordert wurden, das Caps-Lineup. Für Widhalm stellte der Auftritt in Salzburg das Saisondebüt in der win2day ICE Hockey League dar. Goalie Peyton Jones, der die letzten fünf Spiele begann, bekam eine Pause. Für ihn rückte Sebastian Wraneschitz ins Tor. Zu Beginn eines ereignisarmen ersten Drittels gab Caps-Kapitän Mario Fischer zwei Schüsse Richtung Salzburg-Goalie David Kickert ab. Der ehemalige Caps-Torhüter musste aber noch nicht hinter sich greifen. Auch Wraneschitz musste im ersten Spielabschnitt seinen Mann stehen, tat das unter anderem gegen Benjamin Nissner mehrfach. Leon Wallner und Willie Raskob prüften im Anschluss den Torhüter der Hausherren, waren aber auch nicht erfolgreich. In der 19. Minute fand Jérémy Grégoire die beste Chance des Drittels vor. Nach tollem Pass von Mathias Böhm scheiterte der Kanadier aber von der linken Seite an Kickert. 73 Sekunden vor Drittelende wurde Troy Bourke wegen Hakens auf die Strafbank geschickt.
Im ersten Drittel konnten die Caps ihre Überzahl nicht ausspielen, im Mittelabschnitt lag der Puck dann hinter der Torlinie. Joseph Cramarossa spielte zu Grégoire, der Kickert zu einer Parade zwang. Die Scheibe kullerte zu Evan Jasper, der den Puck humorlos ins Tor verfrachtete (21./PP1). Ab diesem Zeitpunkt hatten die Wiener Oberwasser, gegen den Spielverlauf glichen die Salzburger in Person von Mario Huber aus (24.). Die Capitals ließen sich von diesem Gegentreffer aber nicht beirren. Nachdem Böhm wenige Sekunden zuvor noch an einem Abschluss gehindert wurde, versenkte der Wiener den Puck in Minute 26 zur neuerlichen Führung der Caps. Der 21-Jährige lenkte einen Schuss von Jack Dougherty erfolgreich ab. Vier Minuten später legten die Wiener den nächsten Treffer nach. Nach einem Faceoff-Gewinn in der eigenen Zone schickte Grégoire seinen Landsmann Jasper mit einem langen Pass Richtung Tor. Der 32-Jährige zog selbst ab, anstatt den Querpass zu Cramarossa zu spielen und ließ Kickert keine Chance (30.). Im Anschluss erhöhten die Hausherren den Druck zwar, gefährlich blieben aber nur die Capitals. Cramarossa eroberte den Puck in der 35. Minute an der blauen Linie. Den Querpass konnte Zane Franklin allerdings nicht annehmen.
Im Schlussdrittel verlegten die Capitals, die den Meister im Mitteldrittel ein uns andere Mal auskonterten, ihren Fokus auf die Defensive. Dementsprechend gaben die Hausherren in den letzten 20 Minuten den Ton an. Wirklich gefährlich wurden die Mozartstädter dabei aber nicht. Wraneschitz war zur Stelle, wenn er benötigt wurde, unter anderem beim Versuch von Philipp Sinn in der 46. Minute. Kurz darauf wurde die erste Strafe gegen einen Caps-Akteur ausgesprochen. Böhm musste wegen Haltens auf die Strafbank. In diesem Powerplay machten die Salzburger ordentlich Druck, Peter Schneider scheiterte beispielsweise mehrfach an Wraneschitz. Andrew Rowe konnte einem Huber-Pass vor dem Tor in Minute 47 nicht entscheidend die Richtung mitgeben. So kehrte Böhm in Minute 48 zurück, nur um eine Minute später wieder auf der Strafbank zu landen, diesmal wegen Beinstellens. Diesmal stellten die Caps das mit Abstand beste Powerplay der win2day ICE Hockey League kalt, Schneider konnte in Minute 50 nur einen ungefährlichen Schuss lancieren. Die Schlussphase des Spiels war ein Abbild der vorangegangenen Minuten: Salzburg im Vorwärtsgang, Gefahr konnte das Team von Oliver David aber selten ausstrahlen. In der 57. Minute nahmen die Hausherren ihr Time-out und gleichzeitig Kickert für einen weiteren Feldspieler vom Eis. Der Salzburg-Goalie musste im Anschluss nach einem Faceoff in der neutralen Zone doch noch einmal zurück in seinen Kasten, verließ den aber prompt wieder. In Minute 58 blockte Jasper einen Schuss von Dennis Robertson. Grégoire schickte seinen Landsmann auf die Reise, Jasper schnürte mit dem Treffer ins leere Tor seinen ersten Hattrick im Caps-Trikot. Der 32-Jährige traf seit Geburt seines ersten Kindes am 31. Dezember 2024 in zwei Spielen viermal. In Minute 59 musste Seamus Donohue wegen Spielverzögerung auf die Strafbank. Bei Salzburg entlud sich der Frust nur 32 Sekunden später. Peter Hochkofler ging zu hart gegen Wraneschitz ans Werk. Neben einer Zwei-Minuten-Strafe wegen übertriebener Härte gab es zwei Minuten wegen Schiedsrichterbeleidigung obendrauf. So beendeten die Caps das Spiel in Überzahl, am 4:1-Endstand änderte das nichts mehr. Die Donaustädter gaben im Spielverlauf laut offizieller Statistik 19 Torschüsse ab, die Hausherren deren 29. Wraneschitz konnte mit 28 Saves eine Fangquote von 96,6 Prozent verbuchen.
Statement Gerry Fleming
„Wir haben heute unsere Chancen genutzt, unser Powerplay war gut, unser Penalty Killing ebenso. Das war in allen Belangen ein komplettes Spiel von uns. So gut wie heute war unser Puck-Management während der gesamten Saison noch nicht, das ist für uns im Trainerteam besonders erfreulich. Nach der Geburt seines Kindes hat Evan Jasper zu mir gesagt, dass ihm das einen 'baby bump', einen zusätzlichen Schub, verschaffen würde. Damit hatte er wohl recht.“