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Chance auf die Tabellenführung - Am Sonntag ein Topspiel

Þ07 Dezember 2018, 14:58
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Starbulls Rosenheim

Zum ersten Mal in der laufenden Spielzeit haben die Starbulls Rosenheim ein Wochenende vor der Brust, an dem sich die Chance bietet, aus eigener Kraft die Tabellenführung in der Eishockey-Oberliga Süd zu übernehmen. Die Aufgabenstellung dazu lautet, in den beiden Spielen des 21. und 22. Spieltags mindestens einen Punkt mehr zu ergattern, als der aktuelle Spitzenreiter. Der heißt Eisbären Regensburg und gastiert zum absoluten Spitzenspiel am Sonntag in Rosenheim. Spielbeginn im emilo-Stadion ist um 17 Uhr. Zuvor müssen die Starbulls, die mehrere Ausfälle zu kompensieren haben, am Freitagabend um 20 Uhr beim ERC Sonthofen antreten.


Ein Punkt mehr im Derby gegen den EV Landshut hätte den Starbulls Rosenheim am vergangenen Freitag die Tabellenführung beschert. Kam diese Chance aufgrund des erst nach Spielschluss bekannten Regensburger Punktverlusts gegen den SC Riessersee unverhofft, haben es die Starbulls am zweiten Adventswochenende nun selbst in der Hand, erstmals in der laufenden Saison den „Platz an der Sonne“ im Tableau zu ergattern. Grund dafür ist das direkte Aufeinandertreffen mit dem Spitzenreiter aus der Domstadt an der Donau, das am Freitag um 17 Uhr im Rosenheimer emilo-Stadion über die Bühne gehen wird.

Die vom Deutsch-Russen Igor Pawlow trainierten Eisbären aus Regensburg sind bei derzeitiger Punktgleichheit (48) mit dem deutlich besseren Torverhältnis gegenüber den Starbulls ausgestattet. Für den wahrscheinlichen Fall, dass sie am Freitagabend im Heimspiel gegen Selb dreifach punkten, müssen die Starbulls allerdings beim Gastspiel in Sonthofen ebenfalls in Vorleistung gehen und mindestens einen Zähler mitnehmen, um sich die Chance zu erhalten, den Tabellenführer am Sonntag abzulösen. Einfach wird die Aufgabe am Freitagabend – Spielbeginn 20 Uhr – aber nicht.

Die „Bulls“ aus Sonthofen stehen mit nur 17 in den bisher 20 Saisonspielen erbeuteten Zählern zwar auf dem enttäuschenden elften Tabellenrang, wollen aber unbedingt einen Playoff-Platz erreichen und müssen sich dazu zunächst für die Meisterrunde qualifizieren, die momentan tabellarisch drei Punkte entfernt ist. In den beiden letzten Heimspielen setzte die von Deutsch-Tscheche Martin Sekera trainierte Truppe dabei schon Ausrufezeichen, schickte Höchstadt mit einer zweistelligen Packung (11:3) nach Hause und rang beim 2:3 nach Verlängerung dem Spitzenteam aus Peiting einen Zähler ab. Schon beim ersten Aufeinandertreffen am 5. Spieltag in Rosenheim, als die Starbulls nur knapp mit 2:1 die Oberhand behielten, präsentierten sich die Gelb-Schwarzen als unangenehmer Gegner. Erschwerend kommt für die Grün-Weißen hinzu, dass Verteidiger Niki Meier, der am Sonntag beim Spiel in Weiden mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe belegt wurde, am Freitag gesperrt ist und erst wieder am Sonntag eingreifen darf. Sein Defensivkollege Matthias Bergmann (Knieprobleme) fällt das gesamte Wochenende aus, die Stürmer Michael Fröhlich (Knieverletzung) und Chase Witala (Schulterverletzung) fehlen ohnehin längerfristig. Stürmer Daniel Bucheli hat sich am Mittwoch krank gemeldet, hinter seiner Einsatzmöglichkeit steht ein großes Fragezeichen.

Die kurzfristige Try-Out-Verpflichtung eines ausländischen Stürmers für den mit Sicherheit bis Weihnachten andauernden Ausfallzeitraums von Witala ließ sich nicht realisieren. Starbulls-Coach Manuel Kofler möchte sich dennoch die Option auf den Einsatz von vier Sturmreihen erhalten. Zum Oberligateam stoßen deshalb die 19-jährigen Nachwuchsspieler Tomas Kukla, Henry Wellhausen und Magnus Enk. „Natürlich ist das Fehlen von fünf wichtigen Spielern ein großes Handicap. Möglicherweise werden wir etwas defensiver agieren müssen als gewohnt. trotzdem wollen wir das Spiel am Freitag aber natürlich unbedingt gewinnen“, sagt der Rosenheimer Trainer, der wie Spieler und Fans dem Topspiel am Sonntag gegen Spitzenreiter Eisbären Regensburg entgegenfiebert.

Die Regensburger sind mit zwei Niederlagen – darunter die 3:4-Heimpleite gegen die Starbulls am zweiten Spieltag – in die laufende Saison gestartet, haben dann aber eine Wahnsinnsserie von 14 Siegen am Stück folgen lassen. Völlig überraschend verlor die Pawlow-Truppe dann das Heimspiel gegen Memmingen vor zwei Wochen, ehe es eben am vergangenen Freitag nach zuvor acht Auswärtssiegen in Folge auch nur zu einem Punkt beim SC Riessersee reichte. Gerade in der Fremde zeigen die Eisbären nun aber ein ganz anderes Gesicht als in der Vorsaison, wo sie ja bei den drei Gastspielen in Rosenheim ohne jeden Punkt blieben und gleich in zwei Spielen jeweils zehn Gegentore hinnehmen mussten! Schon allein deshalb gehen die Oberpfälzer die spannende Sonntagsaufgabe besonders motiviert an.

Vor allem die „Specialteams“ und die Paradereihe hat Trainer Igor Pawlow zu Trumpfkarten geformt. In der Über- wie in der Unterzahlstatistik belegen die Eisbären hinter dem EC Peiting Platz zwei. Die erste Sturmformation mit den Tschechen Nikola Gajovski (bisher 31 Scorerpunkte) und Richard Divis (29) sowie dem Ex-Rosenheimer Leopold Tausch (17) harmoniert prächtig. Trotzdem setzt Disziplinfanatiker Pawlow nach wie vor auf die Jugend und eine vierte Reihe – und so könnten am Sonntag durchaus zwei komplett aus DNL-Spielern bestehende Sturmformationen aufeinandertreffen. Nicht zuletzt deshalb dürfen sich die Eishockeyfans auf einen hochinteressanten Eishockeyvergleich freuen, der eine stattliche Kulisse von über 3.000 Zuschauern erwarten lässt.

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