Schon nach 37 Sekunden gelang Lukas Laub am späten Sonntagnachmittag gegen die Bietigheim Steelers der Rosenheimer Führungstreffer. Trotz einer Flut an hochkarätigen Torchancen blieb es der einzige Torerfolg der Starbulls in der regulären Spielzeit. Pech, fehlende Kaltschnäuzigkeit im Abschluss und ein glänzend aufgelegter Gästetorwart gaben den Ausschlag dafür, dass das Tabellenschlusslicht der DEL2 an diesem 35. Spieltag einen Punkt ins Ellental entführen konnte. Den 2:1-Siegtreffer vor 4.033 Zuschauern im ROFA-Stadion erzielte Maximilian Vollmayer mit Anbruch der zweiten Verlängerungsminute. Bemerkenswert war, dass die Starbulls in diesem Kellerduell keine einzige Strafzeit hinnehmen mussten.
Bei den Starbulls Rosenheim war Topscorer Reid Duke nach abgegoltener Fünf-Spieler-Sperre wieder mit dabei, für ihn musste Tyler McNeely weichen. Allerdings war die Partie für Dukes Sturmpartner Chris Dodero, der einen Schuss auf die Hand bekam, bereits nach fünf Minuten und zwei Wechseln beendet. Trotzdem konnten die Grün-Weißen mit vier Sturmreihen weiterspielen, zunächst Dominik Kolb und später Marius Möchel rückten in die vierte Offensivlinie.
Exakt 37 Sekunden waren gespielt, als die Starbulls-Fans den Rosenheimer Führungstreffer bejubeln konnten. C.J. Stretch fuhr mit Tempo hinter das Gästetor, legte per Rückhand zurück und Lukas Laub hatte keine Mühe, ins offene Eck zu vollenden, weil Gästekeeper Olafr Schmidt bereits in die andere Richtung unterwegs war. Ein zweites Mal ließ sich Schmidt in der regulären Spielzeit aber nicht überwinden. Stolze 43 auf sein Tor gekommene Schüsse hielt er, bei den weiteren ganz großen Rosenheimer Torchancen wäre er aber völlig machtlos gewesen. Shane Hanna traf den Pfosten (5.) und Lukas Laub zielte nach einer weiteren starken Vorarbeit von Stretch aus Nahdistanz ebenso am leeren Tor vorbei (8.) wie später Sebastian Streu nach einem Abpraller (12.).
Noch im ersten Drittel scheiterten Duke bei einem Alleingang und Streu nach einem Rückpass von Duke frei vor Torwart Schmidt, sodass es bei der knappen 1:0-Führung zur ersten Pause blieb. Allerdings hatten auch die mit knappem Kader und ohne die wichtigen Offensivkräfte Guillaume Naud, Brett Welychka und Ryan Gropp agierenden Gäste, meist mit Weitschüssen, ihre Möglichkeiten, bei denen Starbulls-Keeper Tomas Pöpperle aber auf dem Posten war.
Fast hätte Lukas Laub auch im zweiten Drittel für einen Rosenheimer Blitzstart gesorgt, der spritzige Angreifer traf bei einem schnellen Angriff aber nur den Pfosten (21.). Danach kamen die Steelers besser ins Spiel, während die Starbulls ein wenig die Ordnung verloren. Prompt fiel der 1:1-Ausgleichstreffer, als Gästekapitän Pascal Zerressen aus der Halbdistanz per Schlagschuss unhaltbar ins rechte obere Eck traf (25.). Allerdings befanden sich im Vorfeld bei der Bietigheimer Scheibeneroberung vor deren Spielerbank sieben statt der erlaubten fünf Feldspieler auf dem Eis, was von den Unparteiischen aber ungeahndet blieb.
In der zweiten Hälfte des zweiten Drittels lagen die Vorteile dann wieder auf Rosenheimer Seite und Steelers-Schlussmann Olafr Schmidt konnte sich erneut mehrfach auszeichnen. Unter anderem bügelte er Scheibenverluste seiner Vorderleute gegen Bastian Eckl (32.) und Dominik Kolb (37.) mit prächtigen Paraden aus. Auch bei je einer Rosenheimer Überzahlsituation im zweiten und dritten Spielabschnitt war der Gäste-Torwart ein sicherer Rückhalt für sein Team.
Dem phasenweise offenen Schlagabtausch im dritten Drittel entsprangen Chancen auf beiden Seiten. Die größte davon hatten die Starbulls knapp fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit, als Shane Hanna nach einem perfekt gespielten Gegenstoß zentral ungehindert zum Abschluss kam, den Puck aber nicht an Schmidt vorbeibrachte. Erst nach 63 Sekunden Verlängerung war der Gästekeeper zum zweiten Mal geschlagen. Stretch spielte einen präzisen Rückhand-Querpass und Maximilian Vollmayer versenkte den Puck aus wenigen Metern kompromisslos unter die Latte.