2 581 Zuschauer Strafen: S: 6 Min BT: 54 Min Powerplay: S: 3/6 BT: 1/3
Selb: Suvelo, Kümpel – Meier, Schneider (2), Eickmann, Hendrikson, Roos, Schadewaldt – Piwowarczyk, Hördler, Schiener, Heilman (2), Gare, Geisberger, Moosberger, Pauker, Maaßen (2), McNaughton
Bayreuth: Hartung, Bädermann – Pavlu, Peleikis, Stettmer, Sevo, Kasten, Potac, Mayer – Marsall, Kolupaylo, Busch, Geigenmüller, Kolozvary (25), Thielsch (2), Bartosch, Kuhn, Reiter (25), Feuerpfeil, Felsoci +2
Tore: 1:0 (16) 5-4 McNaughton (Geisberger, Piwowarczyk); 2:0 (17) Maaßen (Geisberger, Gare); 3:0 (34) 5-3 Heilman (Gare, Hendrikson); 4:0 (36) 5-3 Piwowarczyk (Hördler, Eickmann); 4:1 (43) 5-4 Busch (Sevo, Thielsch); 4:2 (53) Bartosch (Kolupaylo, Pavlu): 4:3 (56) Potac (Kolupaylo, Bartosch)
Diese für die Wagnerstädter nicht wirklich bedeutungsvolle Partie begann mit einer Überraschung. EHC-Coach Waßmiller gab dem nominellen Backup Hartung wegen einer Verletzung Bädermanns seinen zweiten Start dieser Spielzeit und der dankte es mit einer tadellosen Vorstellung.
Schon beim ausgeglichenen Start merkte man, dass vielen Aktionen die aller letzten Prozent fehlten, aber nach gut 5 Spielminuten nahm das Spiel etwas Fahrt auf. Torchancen auf beiden Seiten wurden von den Goalies entschärft, aber zumindest kam etwas Stimmung auf den für ein Derby eher mäßig besuchten Rängen auf. Auch die vierte Formation bekam bei den Tigers regelmäßig Eiszeit, da Verteidiger Stettmer den Center zwischen Kuhn und Felsoci gab. Das Tempo im Spiel war ganz ordentlich, doch den Zweikämpfen fehlte verständlicherweise oft der letzte Biss. In Überzahl gingen die Hausherren dann allerdings doch durch McNaughton in Führung und als Maaßen kurz später einen kapitalen Abspielfehler in der eigenen Zone der Gelbschwarzen mit dem 2-0 bestrafte, war der Pausenstand perfekt.
Zu Beginn des Mittelabschnitts versuchten die Tigers zurück ins Spiel zu kommen, doch trotz einiger guter Szenen konnten man Suvelo im Tor des VER nicht überwinden und einmal trafen die Bayreuther Stürmer nur den Außenpfosten. Was dann in den nächsten Minuten passierte, war schwer einzuschätzen, wirkte aber reichlich übermotiviert. Mit gleich zwei Spieldauerstrafen gegen Reiter und Kolozvary in kurzer Folge, nahm das sehr unsicher wirkende Schiedsrichtergespann massiv Einfluss auf die bisher an Härte so harmlose Partie, so dass die Einheimischen fast 4 komplette Minuten in doppelter Überzahl spielen durften. Dies nutzten sie durch Heilman und Piwowarczyk auch zu zwei weiteren Treffer gegen sich vergeblich wehrende Penaltykiller des EHC. Mit weiteren Fehlentscheidungen und nicht gegebenen Strafen gegen die Wölfe mussten man sich arrangieren und kam zumindest ohne weiteren Gegentreffer in die Kabine. Ein bis dahin absolut faires Spiel, schien den drei Referees da zeitweise fast aus den Händen zu gleiten.
Für die letzten 20 Minuten erwartete man mit nur noch einem Mittelstürmer Schadensbegrenzung beim Vizemeister doch Pavlu rückte von der Verteidigerposition ins Zentrum des Paradeblocks und die Tigers wollten sich nicht einfach so geschlagen geben. Mit Busch Powerplaytor gelang gleich eine Initialzündung und der VER ließ parallel immer mehr nach und verlor seine Linie völlig. Der unbedrängte Bartosch nutzte dann die immer größer werdenden Lücken zum 2-4 und als Potac kurz darauf aus Nahdistanz nochmal verkürzte, wackelte der vermeintlich sichere Sieger bedenklich. Pavlu und Geigenmüller hatten in den letzten Minuten noch zwei gute Möglichkeiten, doch der Ausgleich gelang trotz Auszeit und Tausch Goalie gegen sechsten Feldspieler nicht mehr. Dass die Tigers trotz knapper Niederlage von ihren Fans gefeiert wurden und nochmals zurück aufs Eis kamen, wirkte zwar für manche etwas seltsam, gibt aber vielleicht sogar mehr als nur einen Fingerzeig auf die Geschehnisse. Die intakte Moral und der Kampfgeist trotz der Dezimierungen waren jedenfalls unübersehbar, hätten fast noch für die Wende gesorgt und wurden von den eigenen Anhängern mit Gespür für die Situation und der tollen Saisonleistung völlig verdient noch nach Spielschluss lautstark gewürdigt.
eishockey.net / PM Bayreuth
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