Die spusu Vienna Capitals gewinnen das erste Spiel des Italien-Roadtrips am Freitag-Abend bei Migross Supermercati Asiago Hockey mit 3:2. Niki Hartl bringt die Wiener in der neunten Minute in Führung. Der 32-Jährige markiert im 599. Spiel für die Capitals seinen 200. Scorerpunkt. Kurz nach Beginn des Mitteldrittels gleicht Matteo Gennaro aus (22.). Armin Preiser bringt die Capitals wieder in Front (32.), ehe Randy Gazzola erneut ausgleichen kann (33.). Rund zweieinhalb Minuten vor Spielende trifft Joseph Cramarossa für die Wiener zum Sieg (58.). Schon morgen um 19:45 Uhr sind die Caps beim HC Pustertal zu Gast.
Caps-Head-Coach Gerry Fleming konnte im ersten von zwei Auswärtsspielen in Italien wieder auf Dominique Heinrich zurückgreifen. Dafür fehlten Seamus Donohue, Erik Kirchschläger, Tyler Parks und Lukas Piff. Im Tor begann zum fünften Mal in Folge der Deutsch-Amerikaner Peyton Jones. Der 28-Jährige sah, wie seine Mannschaft einen druckvollen Start ins Spiel vorfand. Gleich in der ersten Minute musste Asiago-Goalie Evan Cowley gegen Caps-Topscorer Zane Franklin zupacken. Wenige Sekunden später wäre der Torhüter der Heimmannschaft geschlagen gewesen, doch Willie Raskob konnte den Querpass von Brett Kemp nicht auf das halbleere Tor bringen. In weiterer Folge fand auch Heinrich zwei Top-Möglichkeiten vor, doch auch der gebürtige Wiener konnte beide Male nicht anschreiben. In der siebten Minute bekam auch Jones etwas zu tun. Der Versuch von Matteo Gennaro war aber eine leichte Übung für den Caps-Goalie. In der neunten Minute gingen die Wiener letztendlich verdient in Führung. Niki Hartl konterte die angreifenden Hausherren eiskalt aus und ließ Cowley keine Chance (9.). Der gebürtige Salzburger markierte in seinem 599. Spiel für die Capitals seinen 200. Scorerpunkt. Eine Minute später gab es die erste Strafe gegen die Wiener. Peter Krieger wurde nach zwei Vergehen beim Bully wegen Spielverzögerung auf die Strafbank geschickt. Die Donaustädter verteidigten couragiert, die beste Chance der Hausherren in Überzahl durch Alex Ierullo vereitelte Jones. In Minute 14 zog Aljaž Predan gefährlich vor das gegnerische Tor, Cowley konnte aber nicht überwunden werden. Drei Minuten später konnte Jones erneut seine Klasse unter Beweis stellen. Die Gastgeber fuhren in einer Zwei-gegen-Eins-Situation auf das Caps-Tor zu, Jones parierte einen Schuss von Lorenzo Casseti bravourös mit dem Bein.
97 Sekunden waren im Mitteldrittel gespielt, da kam Asiago durch Gennaro zum Ausgleich (22.). Im Anschluss schossen Dominic Hackl und Mario Fischer auf das gegnerische Tor, beide Verteidiger scheiterten aber an Cowley. Die Capitals waren fortan etwas überlegen, Großchancen spielten die Wiener aber nicht heraus. In der 29. Minute traf Asiago-Verteidiger Jason Fram Caps-Angreifer Franklin mit dem hohen Stock im Gesicht. Die Konsequenz war eine Zwei-Minuten-Strafe. In Überzahl zogen Franklin und Raskob ab, die Gastgeber blieben aber ohne Gegentreffer. Rund eine Minute nach Frams Rückkehr gingen die Wiener erneut in Führung. Nach Vorarbeit von Leon Wallner beförderte Armin Preiser den Puck von der rechten Seite aus ins Netz (32.). Die Freude über den neuerlichen Führungstreffer währte allerdings nicht lange. 65 Sekunden nach Preisers Treffer traf Randy Gazzola zum Ausgleich (33.). Der torgefährliche Defender wurde zuvor von der Caps-Hintermannschaft allerdings sträflich allein gelassen. In der 34. Minute wurde Raskob wegen Beinstellens bestraft. Die Capitals agierten in Unterzahl erneut souverän und kassierten keinen Gegentreffer. Kurz nach Raskobs Rückkehr fand Angelo Miceli eine gute Gelegenheit vor, doch Jones war mit dem Fanghandschuh zur Stelle.
Kemp schloss in der 42. Minute vor Cowley ab, doch der Asiago-Goalie parierte erneut. Eine Minute später musste Preiser wegen Beinstellens vom Eis. Im Powerplay wollte Bryce Misley den Caps-Goalie mit einem verdeckten Schuss überlisten, fand allerdings in Jones seinen Meister. Erneut blieben die Wiener in Unterzahl schadlos. In Minute 50 probierten es Raskob und Evan Jasper mit Abschlüssen, erneut war bei Cowley Endstation. Eine Minute später musste Stefano Marchetti wegen Haltens den Weg Richtung Strafbank antreten. Die Caps waren in Überzahl sehr aktiv, doch Raskob, Franklin und Heinrich probierten es allesamt erfolglos, womit Asiago die nächste numerische Unterlegenheit überstand. Die Wiener agierten im Anschluss zwar druckvoll, konnten aber keine guten Chancen herausspielen. Bis zur 58. Minute! Franklin bediente Joseph Cramarossa, der ehemalige NHL-Angreifer versenkte den Puck von der linken Seite aus (58.). In Minute 59 lag das Spielgerät wieder im Gehäuse der Wiener. Nach einem Pass von der rechten Seite durch Luke Moncada wurde die Scheibe ins Tor abgefälscht. Die Schiedsrichter überprüften den Treffer allerdings vor dem Monitor. Dort erkannten die Unparteiischen, dass Gazzola Caps-Goalie Jones behinderte. Die Rücknahme des Treffers war die Folge. Knapp 80 Sekunden vor Spielende ging Cowley für einen weiteren Angreifer vom Eis. Die Wiener nahmen viel Zeit von der Uhr, indem das Spielgeschehen in die linke Rundung verlagert wurde. Dort leistete sich Fischer 38 Sekunden vor Spielende aber einen Bandencheck, erneutes Powerplay für die Italiener. In der restlichen Spielzeit fanden die Hausherren aber keine vielversprechenden Chancen mehr vor. Laut offizieller Statistik gaben die Caps 30 Schüsse ab, die Gastgeber nur deren 17.
Statement Gerry Fleming
„In den ersten zehn Minuten haben wir all unsere Stärken ausgespielt, haben uns damit gute Chancen erarbeitet. Diese müssen wir aber vollenden! Wenn wir das gemacht hätten, wäre das Spiel vielleicht schon früher auf unserer Seite gewesen. Dann haben wir ein wenig den Faden verloren und mussten uns gegen Ende des ersten Drittels auf Jones verlassen. Im Mitteldrittel ging es hin und her. Und im Schlussdrittel haben wir sauberer gespielt und so ein wichtiges Tor am Ende erzielen können. Insgesamt haben wir heute einige Dinge wirklich gut gemacht, wenn wir so agieren, sind wir schwer zu bespielen. Andererseits machen wir es dem Gegner manchmal zu leicht, wenn wir versuchen, Abkürzungen in unserem Spiel zu nehmen. Daher müssen wir stets auf die richtige Art und Weise Eishockey spielen.“