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Das 13. Spiel der Endrunde brachte kein Glück

Þ14 Februar 2016, 10:25
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Dinslakener_Kobras_2015_FULL
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Allein der Aufruf dieser Paarung erzeugt bei den meisten der Fans beider Lager Vorfreude auf ein spannendes Spiel. Und auch dieses Aufeinandertreffen hielt, was man sich von ihm erwartete. In einer schnellen und rassigen Begegnung hatten allerdings diesmal die Niederrheiner bei der 4:5 (3:1; 2:0; 1:1; 0:1) - Niederlage nach Penaltyschießen das Nachsehen. Da half auch die Anwesenheit von Glücksbringer und Interimstrainer Tony Thiel nicht mehr. Im Vorfeld entschied man sich auf Seite der Dinslakener Petr Macaj anstatt Jan Nekvinda auf der zweiten Kontingentstelle auflaufen zu lassen, da die Verteidigung an diesem Abend äußerst dünn besetzt war.

Die Begegnung begann verhalten und beide Mannschaften beschränkten sich zunächst aufs Abtasten. Für die mit 12 Feldspielern plus zwei Torhütern angereisten Dinslakener wurde es dann erstmalig gefährlich, als zwei Kobras gleichzeitig die Strafbank drückten. Die Luchse nutzten diesen doppelten numerischen Vorteil zu ihren Gunsten aus und gingen in der 9. Minute erstmalig in Führung. Als Sven Linda in der 12. Minute, von der Strafbank kommend, mustergültig von Dominick Spazier bedient wurde und bei seinem Alleingang Tim Stenger im Lauterbacher Tor keine Chance ließ, war die Welt für die Dinslakener zunächst einmal wieder in Ordnung. Besser noch: Das Team von Trainer Arno Lörsch zeigte sich geschockt und die Giftschlangen bekamen Oberwasser. Für den Rest des Eröffnungsdrittels blieben die sie das spielbestimmende Team und nutzen ihre Dominanz durch weitere Treffer von Kamil Vavra und Daniel Pleger bis zur ersten Sirene.

Im Mitteldrittel wendete sich allerdings das Blatt. Begünstigt durch zwei Strafzeiten gegen die Kobras kam die Angriffsmaschinerie der Hausherren ins Rollen. Zwar konnten sie zunächst kein Kapital in Form von Toren bei den Überzahlsituationen schlagen, doch fortan sahen sich die Gäste mehr und mehr in die Defensive gedrängt. Und bis zur zweiten Pause hatten die Luchse dann doch durch zwei weitere Treffer den Vorsprung der Kobras wieder auf Null gestellt.

Der letzte Abschnitt wurde beidseitig mit offenem Visier gespielt. Es ging in einem Höllentempo von einer Icinglinie zur anderen mit serienweisen Großchancen in Hülle und Fülle. Dabei konnten die Hessen zuerst einen Torschrei über die Lippen bringen, als sich Felix Zerbe, der eine starke Partie ablieferte, in der 43. Minute zum vierten Mal geschlagen geben musste. Verzichten mussten die Gäste in dieser Phase auf die Torgefährlichkeit ihres Top - Scorers Kamil Vavra, der sich in einer Situation zu einem „Scheibenwischer“ gegenüber einem der Unparteiischen hinreißen ließ und deshalb für 10 Minuten Ende des Mittelabschnitts in die Kühlbox verbannt wurde. Zum Glück nutzten 145 Sekunden später die Dinslakener die einzige Strafzeit, die gegen die Gäste verhängt wurde, in Person von Daniel Pleger zum 4:4-Ausgleich. Beide Teams versuchten alles, um in der regulären Spielzeit einen Dreier einzufahren, doch Torhüter und gute Verteidigungsarbeit beider Teams ließen keinen weiteren Treffer mehr zu. Zumindest hatten die Dinslakener jetzt bereits einen Punkt auf ihre Habenseite verbucht.

Im anschließenden Penaltyschießen hatten die Hausherren dann den kühleren Kopf, die ersten beiden Penaltyschüsse fanden beide den Weg hinter Felix Zerbe, während sich Daniel Pleger und  Kamil Vavra Tim Stenger und dem Schiedsrichter geschlagen geben mussten.

Überhaupt spielte der Unparteiische an diesem Abend keine unwesentliche Rolle. Die mitgereisten Dinslakener Fans konnten kein Verständnis für einige seiner Entscheidungen aufbringen. Nun ist dies im Sport keine Seltenheit, dass Fans einer Mannschaft mit den Entscheidungen des Referees nicht einverstanden sind. Gerade dann, wenn die eigene Mannschaft ein Spiel verloren hat. Trotzdem war es diesmal noch etwas Anderes: Ein vermeintlicher Treffer der Kobras, der nach Meinung einiger Fans und Spieler von dem hinteren Torgestänge wieder herausgeprallt war, versagte der Schiedsrichter die Anerkennung. Das Strafzeitenverhältnis von 2 Strafminuten gegen die Hausherren zu 10 Minuten gegen die Gäste, wobei beide Mannschaften äußerst fair miteinander umgingen, ließ sich nicht jedem Dinslakener schlüssig erklären. Auch bei der Bemessung der Strafen legte er den ihm zur Verfügung stehenden Ermessungsspielraum niemals pro Giftschlangen aus. Und wenn zwei Teams in einem Spiel leistungstechnisch so nah beieinander liegen, kann dies das Zünglein an der Waage sein.

Anders sie Situation beim Penaltyschießen: Dort versagte der Spielleiter zurecht den Kobras die Anerkennung eines „Technischen Tores“. Denn nach dem aktuell gültigen Regelbuch gelten beim Penaltyschießen andere Regeln als bei einem Penaltyschuss während der regulären Spielzeit. Beim Penaltyschießen darf der Torwart bei seiner Abwehrbewegung das Tor verschieben. Es wird erst auf Tor erkannt, wenn der Puck die Torlinie trotz verschobenen Gehäuses überquert hat. Da Tim Stenger den Schuss von Kamil Vavra gehalten hatte, wurde ihm die Anerkennung zurecht versagt, obwohl er bei der Abwehrbewegung das Tor aus der Verankerung gehoben hatte. (Regel 178 (6 und 7, Offizielles IIHF-Regelbuch 2014-2018)).

Auf der Heimfahrt war es ungewöhnlich ruhig im Bus. Außer der fortgeschrittenen Uhrzeit nagte noch die Enttäuschung über die Niederlage trotz einer starken Leistung an Spielern und Fans.

Besonders hart dürfte es wohl Daniel Pleger getroffen haben. Er hatte bei der Ankunft um 3:30 Uhr an der Dinslakener Eissporthalle gerade noch 1 Stunde Zeit, um sich für die Frühschicht fertig zu machen. Doch er erklärte im Bus einem völlig verdutzten Fan: „Wenn Eishockey dein Ding ist, dann ziehst du das eben durch“. Hoffentlich konnte sich der Doppeltorschütze wenigstens im Bus eine Mütze voll Schlaf holen.

EC Lauterbach – Dinslakener Kobras 5:4 n.P. (1:3; 2:0; 1:1; 1:0)
1:0 (51:44) Julian Grund (Jake Fardoe, Kevin Schophuis)
1:1 (49.40) Sven Linda (Dominick Spazier, Tim Cornelißen)
1:2 (44:52) Kamil Vavra (Sebastian Haßelberg)
1:3 (44:05) Daniel Pleger (Sebastian Haßelberg, Kamil Vavra)
2:3 (31:53) Jens Feuerfeil (Aric Schinke, Emanuel Grund)
3:3 (30:48) Aric Schinke (Matthias Matysek, Jake Fardoe)
4:3 (18:09) Jens Feuerfeil (Pierre Wex, Emanuel Grund)
4:4 (15:44) Daniel Pleger (Sven Linda, Pierre Klein)
5:4 (00:00) Jake Fardoe (Penalty)

Strafminuten Lauterbach: 2

Strafminuten Dinslaken: 10 + 10 (Kamil Vavra)

 

eishockey.net / PM Dinslaken Kobras

Dinslakener Kobras 2015 

Nützliche Links zur 1. Liga West 2015/2016

 

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