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Das Interview mit Jerry Kuhn und Stimmen aus der Mannschaft

Þ11 Februar 2014, 22:02
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Boris Blank: Hallo Boris, langsam kommst du richtig gut in Tritt und gerade seit Herbie wieder da ist läuft es richtig gut für dich. In Mannheim zum Beispiel hattest du zwei Vorlagen, wie erklärst du dir das?

Wir kennen uns einfach sehr gut und spielen schon lange zusammen und sind aufeinander eingespielt. Ich weiß, wo er steht - leider läuft er ja nicht, aber er steht  [lacht] - nein, im Ernst, wir wissen, was der andere tut, wir harmonieren gut und ich hoffe, das läuft jetzt so weiter und wir werden gemeinsam noch besser. Schade, dass er jetzt für die nächsten Spiele nicht da ist. Aber zu den Playoffs ist er wieder da und wir hoffen, dann weiter zulegen zu können und noch viel Luft nach oben zu haben..

Ihr geht mit 4 Punkten in die Pause, wie hast du das letzte Wochenende gesehen?

Ich denke, es war insgesamt ein sehr gutes Wochenende. Wir haben gegen zwei Topteams gespielt, beides auswärts, haben dabei in Mannheim gewonnen und auch in Wolfsburg haben wir gut gespielt. Da wäre sogar mehr drin gewesen. Aber 2:2 ist schon in Ordnung und in der Overtime haben wir dann ein unglückliches Tor gefangen. Aber ich denke, mit vier Punkten können wir zufrieden sein.

Ihr seid jetzt als Zweiter in die Pause gegangen, was ist noch drin für den Rest der Saison?

Wir hatten jetzt erst einmal die Pause und konnten uns erholen. Jeder hat sich selbst fit gehalten und wir arbeiten jetzt hart dafür, für die letzten Spiele richtig fit zu sein. Und dann wollen wir sehen, was drin ist. Wir wollen jetzt erst einmal den Heimvorteil für die Playoffs. Und dann ist alles offen.

István Sofron: Hallo István, du selbst hattest ein sehr gutes Wochenende, nicht nur wegen der zwei Tore! Wie siehst du das Wochenende?

Ich denke, dass ich in den letzten Wochen, ich sage mal, den letzten sieben, acht Spielen, immer besser geworden bin. Es ist das erste Mal für mich, dass ich im Ausland spiele und alles war erst einmal neu und die Liga ist um einiges stärker als die EBEL. Aber ich habe jetzt in den letzten sechs Spielen zusammen mit Méthot und Verwey gespielt und wir finden immer besser zueinander. Wir sind in den letzten Spielen immer stärker geworden und das macht mich wirklich glücklich! Natürlich freut es mich auch, dass ich jetzt einige Tore machen konnte, denn das ist mir ja bisher nicht so gelungen. Ich hatte nicht so viele Chancen und konnte nicht so meine Tore machen. Aber ich hoffe, jetzt wird es besser und auch das Glück kommt etwas zurück.

Rick hat dich in der vergangenen Woche als Spieler der Woche benannt. Was bedeutet dir das?

Wirklich? Wow, das macht mich wirklich stolz und glücklich!! ich arbeitete einfach jeden Tag extrem hart und versuche, alles zu geben, egal ob ich in der ersten oder der vierten Reihe spiele, ob bei 5 gegen 5, Über- oder Unterzahl. Ich versuche einfach, mein Bestes zu geben. Wenn das dann vom Trainer so gut gesehen wird ist das natürlich eine tolle Sache und macht mich wirklich stolz und glücklich!

Ihr seid jetzt zur Pause auf Platz 2. Was ist in deinen Augen möglich?

Ich denke wirklich, dass wir das beste Team der Liga sind, wenn wir alle fit sind und unsere Leistung abrufen. Wir spielen in den letzten Wochen so gut und stehen nicht zufällig auf Platz 2. Und das trotz all dieser Verletzungen! Man muss nur einmal sehen, wer jetzt gerade ausfällt! Danny Pietta ist der beste Spieler des Teams, Schymi fehlt, Voaksie, Kyle Sonnenburg... Aber die Jungs, die spielen, spielen gut. Das ist das Wichtige derzeit. Am letzten Wochenende konnten wir einen wichtigen Sieg holen und haben dann nach Verlängerung verloren. Das ist zwar schade, aber dennoch ein sehr wichtiger Punkt!

Das aktuelle Interview: Jerry Kuhn

Hallo Jerry und willkommen in Krefeld! Du hast gerade einen Vertrag unterschrieben und bist jetzt ein Pinguin. Wie lang hast du mit den Pinguinen zuvor in Kontakt gestanden?

Oh, das war gar nicht so lang. Vielleicht drei Tage. Ich hatte am Mittwoch Morgen einen Anruf. Da bin ich gerade auf dem Weg nach Toronto gewesen. Das war es eigentlich und danach ging dann alles ganz schnell.

Was waren deine Gründe, nach Krefeld zu kommen?

Es ist einfach eine gute Möglichkeit. Es ist eine starke Liga und ich will hier einen guten Eindruck hinterlassen. Es ist schwer für Torhüter, in diese Liga zu kommen und für mich ist es so, dass ich jetzt einen Fuß in der Tür habe und damit war es eine Chance, die ich einfach nicht ungenutzt lassen konnte.

Was wusstest du bereits über Krefeld und die DEL?

Ich kannte die DEL und wusste, dass es eine sehr gute Liga ist. Als ich nach Europa gekommen bin, war es mein Ziel, mittel- bis langfristig hier zu spielen. Daher ist es eine gute Sache, jetzt hier die Chance zu bekommen. Daher wusste ich einiges über die Liga, aber nicht viel über die Stadt und das Team, bevor ich her kam. Die Coaches haben mir einiges erzählt, dass wir hier ein tolles Publikum haben und die Fans wirklich viel Herzblut mit ins Stadion bringen. Das finde ich richtig toll und freue mich schon darauf, das zu sehen! Es ist einfach aufregend, ein Teil eines solchen Teams zu sein!

Du kennst sicher die Situation in Krefeld, dass zwei Extra-Lizenzen vergeben sind und du wohl der dritte Torwart bist, der zumeist auf der Tribüne sitzt. Wie bewusst ist dir das und wie gehst du da heran?

Ja, die Trainer haben mir das sehr offen und von Beginn an gesagt. Rick hat mir die Situation erklärt und es ist sicher etwas, das ich in dieser Form noch nicht erlebt habe. Aber wie ich schon sagte, das ist eine Chance, die ich einfach nicht liegen lassen konnte. Ich werde einfach jeden Tag hart im Training arbeiten, die Jungs unterstützen, mein bestes geben und einfach alles, was ich kann, zum erfolgreichen Team beitragen. Und wenn meine Chance kommt, dann ist das so und ich werde alles geben, um mich zu beweisen!

Du hast sicher das Stadion gesehen, hast vielleicht erste Eindrücke von der Stadt und hast dein erstes Training absolviert. Was sind deine Eindrücke?

Ich bin natürlich noch nicht sonderlich viel herumgekommen. Am Samstag bin ich mal in die Stadt gegangen und habe mich etwas umgesehen. Das hat mir schon gut gefallen. Es war schön, es gibt viele Geschäfte, was meine Frau sehr glücklich machen wird [lacht]. Es scheint so, als könnte man hier sehr gut leben und sich wohl fühlen. Klar ist die Sprache schwer, aber wir werden damit klar kommen. Und insgesamt bin ich einfach aufgeregt und froh, hier zu sein und ein Teil dieses Teams sein zu können.

Du bist sehr jung nach Europa gekommen, obwohl du in der ECHL sehr gute Statistiken hattest. Hast du nie davon geträumt, "drüben" noch weiter zu kommen?

Nein, nicht wirklich. Ich habe in meiner Zeit in der ECHL schon festgestellt, dass dort viel Politik eine Rolle spielt. Es ist einfach schwer für einen nicht gedrafteten Spieler, dort weiter zu kommen. Die Teams versuchen, ihre Draftpicks weiter zu bringen und die bekommen die Chancen in der AHL. Für "Free Agents" ist es da sehr schwer, weiter zu kommen. Da war es für mich ein Glücksfall, so früh eine Chance in Europa und jetzt eben in der DEL zu bekommen. Mir gefällt das schon sehr gut und war der richtige Schritt.

Du warst drüben auf dem College. Was hast du dort studiert?

Ich habe Wirtschaftsmanagement studiert und habe einen Abschluss in Ökonomie.

Auf dem Eis, wie würdest du deinen Stil beschreiben? Siehst du dich eher als "akrobatischen" Torwart wie Quick, oder eher als Positions-Goalie wie ein Bishop oder ähnliche?

Ich versuche, mein Spiel nach einem Tim Thomas auszurichten. Er ist wohl so mein Vorbild. Er ist ein Torwart, der einfach überall ist, er bringt immer etwas vor die Scheibe, er hält die Pucks einfach irgendwie. Bei mir ist es ähnlich. Ich bin ein eher kleinerer Torwart, daher versuche ich, die Schützen unter Druck zu setzen, versuche, die Winkel zu verkürzen, aggressiv zu sein und einfach überall zu sein. So lange ich die Scheiben stoppe ist das alles, was für mich zählt.

Und neben dem Eis? Wie würdest du dich als Typ beschreiben, was sind deine Hobbies?

Hobbies... ich spiele gern Videospiele, dann haben wir einen Hund und ich gehe oft und gern mit ihm spazieren. Insgesamt bin ich ein ruhiger Typ, auch in der Kabine. Ich denke, ich bin da ein klassischer Goalie, der eher für sich bleibt, der sein Ding macht und sich sehr auf das eigene Spiel konzentriert. Viele Leute sagen ja, Goalies wären immer ein bisschen komisch und verrückt. [grinst] Aber ich bin immer ansprechbar und wenn jemand kommt und mit mir reden will, dann bin ich immer da und rede mit den Leuten. Aber wie gesagt, vom Typ her bin ich ruhig.

Du bist also einer der wenigen, die kein Golf spielen?

[lacht] Doch, ich spiele schon. Aber selten und nicht besonders gut. Meist halte ich nicht einmal die Ergebnisse nach.

Letzte Frage: Was sind deine Ziele für die Saison - persönlich und mit dem Team?

Ich bin ja in einer sehr guten Situation her gekommen. Das Team spielt richtig stark, ist Zweiter. Da wäre es natürlich toll, vielleicht noch den Sprung auf Platz eins zu machen und dann den Cup zu holen. Das wäre in jedem Fall etwas ganz Besonderes, so spät im Jahr zu kommen und dann an so etwas Teil zu haben. Persönlich möchte ich einfach jeden Tag zum Training kommen, auf dem Eis und im Kraftraum hart arbeiten und mein Bestes geben. Und wenn meine Möglichkeit kommt, dann werde ich die Chance nutzen, den Moment nutzen und alles für das Team geben, was ich habe!

Jerry, vielen Dank für deine Zeit und auf eine erfolgreiche Saison!

eishockey.net / PM Krefeld Pinguine

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