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(0:2) - (2:0) - (0:1)
03.01.2024, 19:30 Uhr

Das Pech verfolgt die Löwen weiter

Niederlage gegen Wolfsburg

Þ04 Januar 2024, 01:16
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frankfurt
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Allem Einsatz, Moral und Willen zum Trotz: Die Löwen unterliegen im ersten Spiel des Jahres 2024 gegen Wolfsburg mit 2:3.
3,4 Sekunden. Mehr fehlte den Löwen zumindest nicht zu einem Punkterfolg. Eventuell hätte es dann auch noch ein Extrapunkt geben können, doch ein Puckgewinn von Wolfsburgs Andy Miele und sein Treffer in den letzten Sekunden der Partie des 34. Spieltages ließen die Löwen das neue Jahr beginnen, wie sie das alte beendeten. Zumindest auf dem Papier. Denn was das Team von Head-Coach Matti Tiilikainen auf dem Eis zeigte, hätte mindestens einen Punkt und etwas Balsam für die Moral verdient gehabt. Einen 0:2-Rückstand nach dem ersten Drittel drehten die Löwen vor 5.700 Zuschauern in der heimischen Eissporthalle im zweiten Abschnitt durch Tore von Kunyk und McNeill in ein 2:2. Im Schlussabschnitt verteidigten die Löwen das Unentschieden – nur um am Ende doch wieder ohne Ertrag dazustehen.

Die Statistiken der Partie, samt des Ergebnisses, stehen exemplarisch für die aktuelle Situation der Löwen. Versucht wird praktisch alles, Einsatz und Moral waren heute ebenfalls deutlich sichtbar vorhanden – was auch die Fans spürten. Aus den „Wir woll’n euch kämpfen sehen“-Sprechchören zum Ende des 1. Drittels wurden binnen 17 Spielminuten „Steht auf dem ihr Löwen seid“-Gesänge. Denn die Löwen zeigten, dass sie kämpfen und sich auch bei einem Spielstand von 0:2 gegen ein Playoff-Team nicht aufgeben.

Rückstand trotz Spielvorteil

Zumal die Löwen auch schon im ersten Drittel die aktivere Mannschaft waren und – wie man gerne so sagt – „mehr vom Spiel“ hatten. Außer der Tore. Denn die fielen auf Seiten der Gäste: In der 10. Minute traf Darren Archibald zum Abschluss einer netten Kombination auf Vorlage von Justin Feser zum 1:0. Nur gut zwei Minuten später erhöhte Spencer Machacek im Alleingang auf 2:0, indem er von halbrechts ins Drittel ziehend in Ermangelung einer Anspielstation den Puck einfach aufs Tor brachte und Joe Cannata durch das Five-Hole überwand (12.)

Cannata startete die heutige Begegnung, da Marvin Cüpper mit einer Erkältung ausfiel. Back-Up war somit Jonas Gähr, der allerdings nicht eingreifen musste. Viel zu tun hatte auch Joe Cannata bis ins Schlussdrittel nicht, denn Wolfsburg kam im ersten Drittel lediglich auf fünf Torschüsse, im zweiten Abschnitt auf deren acht. Im Schlussabschnitt folgten „immerhin“ neun Abschlüsse, wobei Cannata selten in höchster Not gefordert war – v.a. da auch seine Abwehr heute gut verteidigte und Wolfsburg selten wirklich anhaltenden Druck aufbauen durfte. Auch kassierten die Löwen heute nur eine Strafe (Chad Nehring in Eintracht mit Björn Krupp), so dass die Grizzlies keine Sekunde in Überzahl agierten.

Kämpfende Löwen überall

Allen guten Vorsätzen und dem Mehr an Spielanteilen zum Trotz fanden sich die Löwen zu Beginn des zweiten Abschnitts wieder einmal im Rückstand. Doch die Löwen von Head-Coach Matti Tiilikainen, dem unter der Woche demonstrativ von den Verantwortlichen, die das Team auf dem Eis in die Pflicht nahmen, der Rücken gestärkt wurde, zeigten Moral: Wolfsburg wurde nahezu an die Wand gespielt. 21 Torschüsse gelangen binnen 20 Minuten und nun fielen auch endlich die erlösenden Tore.

Cody Kunyk eröffnete das Scoring für die Löwen in der 26. Minute mit einem Powerplaytreffer zum 1:2. Die initiale Chance aus einem schnellen Zoneneintritt konnten die Grizzlies zwar noch vereiteln, die Löwen hielten den Puck aber in ihren Reihen. Aus der Hintertorposition bediente Cam Brace den im Slot offenen Cody Kunyk, der wenig Mühe hatte, die Scheibe zu versenken, da Wolfsburgs Goalie Dustin Strahlmeier rechts des Tores völlig außer Position war.

Mit der leidenschaftlichen Unterstützung von 5.670 Löwen-Fans in der Eissporthalle drückten die Hausherren Wolfsburg nun noch weiter in deren Drittel- und belohnten sich in der 33. Minute mit dem verdienten Ausgleich. Der in der Entstehung fast eine Kopie des ersten Tores war. Denn abermals verhinderten die Löwen ein Zone-Clearing. Carter Rowney behauptete den irgendwie zu ihm neben das Tor gekommenen Puck, umkurvte den Kasten und legte dann – erneut von hinter dem Tor – ab auf den eingerückten Reid McNeill. Und nach 66 Spielen ohne Treffer drosch der Captain der Löwen den Puck zum 2:2-Ausgleich in die Maschen. Das Licht am Ende des Tunnels, es war nicht nur sichtbar – es schien hell.

Bis das Glück geschlagen ist

Ein Blick auf die zwischenzeitlichen Statistiken unterstreicht, was für einen enormen Aufwand die Löwen aktuell betreiben müssen um auf dem Scoreboard auch nur ebenbürtig mit ihrem Gegner zu sein: 31 zu 13 Torschüsse nach 40 Minuten, dazu fast 15 Minuten Offensivzonenzeit gegenüber etwas mehr als 8 Minuten bei Wolfsburg, mehr gewonnene Bullies, Zweikämpfe, Zone-Entries … „Outeverythinged“ würden die Amerikaner sagen. Nur leider nicht „outscored“.

Und ebenfalls leider erlaubten es die Wolfsburger von Ex-Lions-Verteidiger Mike Stewart den Löwen auch nicht das Momentum im Schlussabschnitt zu behalten. Mit dynamisch platziertem Forechecking gelang es den Grizzlies den Spielaufbau der Löwen zu zerfahren, so dass diese weit weniger Druck im gegnerischen Drittel entfalten konnten. Wenig überraschend resultierten hieraus weniger Abschlüsse, weniger Torschüsse (nur 3 bis zur Powerbreak in der 48. Minute) und vor allem auch weniger (keine) Tore.

Mit etwas mehr Glück hätte in der 59. Minute ein Distanzschuss von Ben Blood und der „Tip“ vor dem Tor von Cody Kunyk den Lucky Punch für die Löwen bedeuten können. Sich des einen Punktgewinnes möglicherweise zu sicher, agierten sie in den letzten Sekunden zu zaghaft, so dass Andy Miele dem sonst so pucksicheren Carter Rowney die Scheibe klauen konnte und die Löwen samt ihrer Fans mitten ins Herz traf.

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