Die Roten Teufel haben das entscheidende letzte Spiel der Pre-Playoffs bei den Blue Devils Weiden knapp mit 2:3 (0:2/1:1/1:0) verloren und den Einzug ins Viertelfinale somit verpasst. In einer umkämpften Serie ging es nun erstmals nicht in die Overtime: Obwohl die Roten Teufel nah dran waren, einen 0:3-Rückstand aufzuholen, herrschte zum Schluss verständlicherweise Enttäuschung bei der Mannschaft von Headcoach Mike Pellegrims, für die 200 lautstarke Fans die entscheidende Partie zu einem gefühlten Heimspiel machten.
Blue Devils schlagen früh zu:
Die erste Gelegenheit des Spiels verbuchte Tim Coffman, der die Scheibe in der Mitte abfing und in Torrichtung brachte – geblockt (2.). Kurz darauf schlugen dann die Gastgeber zu: Über Elias Pul gelangte das Spielgerät zu Lukas Vantuch, der auf den freistehenden Elsner ablegte. Der Weidener Angreifer musste daraufhin nur noch einschießen und besorgte so die frühe Führung der Blue Devils (3.).Diese blieben in der Folge auch tonangebend, verpassten den zweiten Treffer aber mehrfach knapp. Wenig später musste Patrick Seifert wegen Beinstellens in die Kühlbox. Mit einem Mann mehr münzten die Hausherren ihr Momentum in etwas Zählbares um: Von links legte Elsner ab auf Luca Gläser, der die Scheibe aus zentraler Position ins linke obere Toreck platzierte (9.).
Auf der Suche nach einer Antwort kamen die Roten Teufel zu selten zu Abschlüssen. Beide Teams ließen zudem eine kurze Überzahlphase ungenutzt, wodurch Weiden mit einer verdienten 2:0-Führung in die Drittelpause ging.
Ribnitzky nimmt Maß, Lautenschlager durch die Hosenträger:
Zu Beginn des zweiten Durchgangs stemmten sich die Kurstädter gegen die drohende Niederlage: Auf Zuspiel von Coffman hielt Parker Bowles drauf, scheiterte aber an Noack (21.). Coffman hatte dann großes Pech, als er zu eionem sehenswerten Solo startete, den Puck an Noack vorbei bugsierte, aber das Spielgerät tanzte förmlich auf der Linie. Für die kalte Dusche sorgte dann im Gegenzug Fabian Ribnitzky, der sich den Puck aus halblinker Position zurechtlegte und präzise unter die Torlatte zum 3:0 traf (24.).
Chancen gab es daraufhin auf beiden Seiten. Für unser Team fasste sich dann Pascal Steck ein Herz und zog mit Volldampf ab, doch weder sein Schlagschuss noch der Abstauberversuch von Brent Aubin war von Erfolg gekrönt (28.). Nachdem sich Jerry Kuhn im Eins-gegen-eins mit Blue Devils-Angreifer Elsner bewiesen hatte (35.), ließ Julian Lautenschlager die zahlreichen mitgereisten Teufel-Anhänger nochmal hoffen: Der 28-Jährige setzte die Scheibe in der Schlussminute aus aussichtsreicher Distanz in die Maschen und besorgte so den 1:3-Pausenstand aus EC-Sicht (40.).
Noack im Mittelpunkt:
Im letzten Drittel trat unser Team mutig auf und feuerte aus allen Rohren, während die Blue Devils vermehrt auf Konter setzten. Zur besten Chance kam Tim Coffman, dessen strammer Schuss das Tor aber knapp verfehlte (45.). In Überzahl zog Mike Pellegrims bereits früh den Torhüter, doch der Anschlusstreffer wollte zunächst einfach nicht fallen. Dann zog Jordan Hickmot von links außen nach innen, zog ab – und traf (56.)! Nur noch ein Tor Rückstand also, das die Teufel zeitweise sogar zu sechst aufzuholen versuchten. An Goalie Felix Noack war in den Schlussminuten jedoch kein Vorbeikommen: Er parierte einen Abschluss von Hickmott und war beim Nachschuss von Christopher Fischer pfeilschnell wieder auf seinem Posten (59.). Nachdem er auch einen weiteren Versuch von Goldhelm Bowles entschärft hatte, landete ein Schuss aufs leere Bad Nauheimer Tor am Pfosten (60.). Nach einer Auszeit und den folgenden elf Sekunden ertönte die Schlusssirene und das Saisonende der Roten Teufel war besiegelt.
Die Trainer-Stimmen zum Spiel:
Mike Pellegrims: „Wir sind als Trainerteam sehr stolz auf unsere Jungs. Wenn man bedenkt, wo wir noch im November standen, war das eine unglaubliche Reise. Großes Lob daher an meine Mannschaft, die immer bereit war, Dinge umzusetzen und auch heute bis zum Schluss gekämpft hat. Das war eine sehr interessante Serie, die absolut Werbung für DEL2-Eishockey gemacht hat. Danke auch an die Fans, die uns immer unterstützt haben. Der Funke ist stets auf das Eis übergesprungen, zum Beispiel auch bei unserem Heimspiel in dieser Serie. Ich wünsche Weiden viel Erfolg im Viertelfinale, sie machen sehr gute Arbeit.“
Sebastian Buchwieser: „Ich möchte dem ganzen Coaching-Staff danken. Das war eine unglaublich intensive Serie, auch vom taktischen Gesichtspunkt. Nauheim hat eine überragende Leistung gezeigt, genauso aber geht das Kompliment an meine Mannschaft. Das war der vielleicht größte Erfolg unserer Vereinsgeschichte, darüber freuen wir uns jetzt und dann bereiten wir uns auf Krefeld vor.“
Tore:
1:0 (02:02) Elsner (Vantuch, Pul)
2:0 (08:59) Gläser (Elsner, Rubes)
3:0 (23:20) Ribnitzky (Bruch)
3:1 (39:22) Lautenschlager (Tropmann, Fischer)
3:2 (55:55) Hickmott (Bowles)
Strafen: BDW 6 / ECN 4
Zuschauer: 2.560
Blue Devils Weiden: Noack (Wölfl) / Müller, Ribnitzky, Sredl, Muck, Länger, Kolb, Serikow / Bruch, Voit, Vogt, Ward, Rubes, Gläser, Pul, Vantuch, Elsner, Hardie, Schlenker, Schwarz.
EC Bad Nauheim: Kuhn (Lunemann) / Erk, Kaisler, Seifert, Pruden, Fischer, Tropmann, Grunewald / Bowles, Coffman, Hickmott, Steck, Lautenschlager, Aubin, Calce, Vause, El-Sayed, Kölsch, Gaidel.
Schiedsrichter: HSR: Aleksander Polaczek, Bastian Haupt / LSR: Jonas Reinold, David Tschirner.