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OT
Ι-Θ
(1:1) - (1:2) - (2:1) - (1:0 ОТ)
07.01.2025, 01:30 Uhr

Canadiens besiegen Vancouver Canucks

5:4 Overtime Sieg für Montreal

Þ07 Januar 2025, 08:28
Ғ61
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montreal-canadians
Montreal Canadians

Die Montreal Canadiens in den Playoffs? Wer darauf vor der Saison gewettet hatte, kann sich am Ende der Saison wohl über ein schönes Sümmchen freuen. Dass sich das Team gegenüber der vergangenen Saison steigert, das hatte man auf dem Zettel. Doch jetzt schickt sich die Mannschaft von Trainer Martin St. Louis an, die Qualifikation für die Playoffs in Angriff zu nehmen. Der 5:4-Erfolg nach Verlängerung im jüngsten Heimspiel im Bell Centre am Montag gegen die Vancouver Canucks war der achte Sieg in den vergangenen zehn Partien. In der Verlängerung war auf den Kapitän Verlass.

Kanadas Geduld

Seit 1993 wartet man im Mutterland des Eishockeys darauf, wieder einmal den Gewinn des Stanley Cups feiern zu dürfen. Damals waren es eben jene Montreal Canadiens, die den Cup in die Höhe reckten. Und seit damals muss sich Kanada in Geduld üben. Einige Teams hatten seitdem die Chance, das Leiden zu beenden. Und in diesen Tagen hat man eher die Toronto Maple Leafs auf der Rechnung, dazu fähig zu sein. Und die Canadiens?

Warum nicht? Im Spiel gegen die Canucks stellte die junge Mannschaft einmal mehr ihre gute Form unter Beweis. 2-1-0 lautet die Bilanz für das noch junge Jahr 2025. Doch mit acht Siegen aus den vergangenen zehn Partien haben sich die Canadiens nachhaltig in Erinnerung gebracht. Und mit einer Bilanz für die Saison von 19-18-3 haben sie zum ersten Mal mehr als die Hälfte ihrer Spiele gewonnen, seit sei zwei der ersten drei Saisonspiele gewonnen hatten. Mit 41 Punkten belegen die Canadiens nun den zweiten Wild Card Platz in der Eastern Conference. In der Atlantic Division steht Montreal auf Platz fünf, der Abstand zu Erzrivale Boston beträgt allerdings nur vier Punkte.

Caufield – wer sonst?

Den Torreigen eröffnete fast schon selbstverständlich Cole Caufield. Das 1:0 nach 67 Sekunden war sein 22. Saisontor, womit er die interne Torschützenstatistik deutlich anführt. Damit hat er im vierten Spiel in Serie getroffen. Und er schickt sich an, seine Bestleistungen auf eine Saison gesehen zu pulverisieren. Sein bisheriger Rekord, was Tore angeht (28), aus der Vorsaison könnte bei dem Tempo schon Ende Januar/Anfang Februar fallen.

Danach schickten die Gastgeber ihre Anhänger auf die berühmte Achterbahn der Gefühle. Die Gäste, bei denen der Schweizer Pius Suter ohne Scorerpunkt blieb, drehten dank eines Doppelschlags von J.T. Miller (11., 24.) sowie eines Treffers von Jonathan Lekkerimaki (24.) die Partie. Für Lekkerimaki war es das erste Spiel in der NHL mit zwei Scorerpunkten oder mehr. Und das an dem Tag, an dem der Schwede aus der AHL hochgezogen wurde, um den verletzten Dakota Joshua zu ersetzen.
 

Hutson im Glück, Hughes im Pech

Aber die Canadiens in der Saison 2024/2025 sind offenbar gereift und lassen sich von so einem Rückschlag nicht unterkriegen. Kaiden Guhle (31.), Kirby Dach in Überzahl (43.) und Lane Hutson (47.) sorgten für die zweite Führung der Gastgeber. Wobei Hutson bei seinem Treffer das Glück des Tüchtigen hold war. Sein Passversuch prallte gegen Canucks-Verteidiger Quinn Hughes, der bei seinem Comeback nach vier Spielen Verletzungspause und in seinem 400. NHL-Spiel die Scheibe unhaltbar für seinen Keeper Kevin Lankinen (19 Saves) abfälschte.

Ich habe definitiv nicht versucht, zu schießen“, gestand Hutson. Er habe Emil Heineman frei gesehen. „Also habe ich versucht, zu ihm zu passen. Und manchmal bekommt man einen glücklichen Abpraller. Das war so einer.“ Hutson hat jetzt 32 Scorerpunkte (3-29) in 42 NHL-Spielen. Damit ist er der Verteidiger, der am schnellsten in der Geschichte der Canadiens die 30 Punkte geknackt hat. Chris Chelios schaffte das in 45 Spielen. Und Hutson hat in dieser Saison bereits acht Partien mit mindestens zwei Scorerpunkten oder mehr. Die einzigen Rookie-Verteidiger, die in der Historie der Franchise mehr hatten, waren Chelios (17 1984/1985) und Guy Lapointe (zehn 1979/1971).

Lernprozess der Canadiens

„Wir lernen, wie wir in solchen Spielen zurückkommen können“, meinte Caufield nach der Partie. Wenn man anfange zu bluten, müsse man herausfinden, wie man die Blutung wieder stoppen könne. „Es gab in der Vergangenheit Phasen, in denen uns solch eine Partie einfach aus den Händen geglitten wäre. Ich denke, das war ein sehr gutes und reifes Spiel unseres Teams. Und es war super für die Fans.“

Diese durften allerdings nicht schon nach 60 effektiven Spielminuten jubeln, weil Jake DeBrusk mit seinem Powerplaytor den Gästen wenigstens noch einen Punkt sicherte und die Partie in die Verlängerung schickte (49.). Doch die Overtime war schnell vorbei, weil Canadiens-Kapitän Nick Suzuki ebenfalls mit einem Mann mehr auf dem Eis bereits nach 48 Sekunden den Gastgebern den Zusatzpunkt bescherte. „Wir haben geschaut, welche Optionen offen waren. Und ,Suzi‘ hat sich bewegt, ich habe mich bewegt, und die Canucks haben eine kleine Schussbahn für ihn freigelassen. Er hat die Chance genutzt, und das war’s dann“, beschrieb Hutson die Situation. Er bereitete den Treffer vor.

Die Verlängerung und Suzuki – das ist in dieser Saison sowieso eine Kombination, die sehr gut zusammenpasst. Der Treffer gegen die Canucks war bereits der dritte in der Overtime für den Kanadier in dieser Spielzeit. Damit ist er erst der neunte Akteur in der Historie der Canadiens, mit drei oder mehr Toren in der Verlängerung in einer Saison. Den Franchiserekord hält Alex Galchenyuk, dem in der Saison 2016/2017 fünf Treffer in der Verlängerung gelangen.

Canadiens-Coach St. Louis lobte nach der Partie die Fähigkeit seiner Mannschaft, mit den mentalen Belastungen innerhalb des Spiels umzugehen. Seine Schützlinge hätten mit sehr viel Selbstvertrauen gespielt. Das können sie auch gut brauchen. Am Freitag geben die Canadiens bei den Washington Capitals ihre Visitenkarte ab, bevor sie am Samstag die Dallas Stars empfangen.

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