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OT
Ε-Ζ
(0:0) - (0:1) - (1:0) - (0:1 ОТ)
15.03.2025, 00:30 Uhr

Draisaitl führt Oilers zum Sieg

Der Deutsche glänzt beim 2:1-Sieg nach Verlängerung in New York mit zwei Toren und durchbricht die 100-Punkte-Marke

Þ15 März 2025, 15:14
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Leon Draisaitl
Foto: Curtis Comeau / imago

Zu behaupten, dass Leon Draisaitl bei den Edmonton Oilers im Schatten von Connor McDavid steht, wäre sicherlich übertrieben. Doch trotz seiner herausragenden Leistungen ist Draisaitl in Edmonton wohl der einzige Spieler in der Liga, der mit seinen beeindruckenden Statistiken nicht unbestritten als das mit Abstand größte Aushängeschild seines NHL-Teams gilt.

Wie wertvoll Draisaitl für das Team ist und wie beeindruckend er auch in dieser Saison spielt, hat er am Freitag erneut unter Beweis gestellt. Beim 2:1-Sieg nach Verlängerung seiner Oilers gegen die New York Islanders in der UBS Arena erzielte er beide Tore für die Gäste.

Draisaitl mit beeindruckenden Zahlen:

Damit steht er bei 49 Saisontoren und machte zugleich deutlich, wie wichtig er für seine Mannschaft ist – trotz der beeindruckenden Leistungen von McDavid. Draisaitl ist nur noch ein Tor davon entfernt, zum vierten Mal in den letzten sieben Spielzeiten 50 Tore in einer Saison zu erzielen.

Draisaitl erzielte gegen die Islanders zudem bereits sein fünftes Tor in einer Verlängerung in dieser Saison und stellte damit den NHL-Rekord für die meisten Overtime-Tore in einer einzigen Saison ein. Er liegt nun zusammen mit Sebastian Aho (2024/25), Brad Marchand (2017/18), Alex Galchenyuk (2016/17), Jonathan Toews (2015/16) und Steven Stamkos (2011/12) an der Spitze.

McDavid, der Kapitän der Oilers, lieferte die Vorlage für Draisaitls Tor in der Overtime und verlängerte damit seine Punkteserie auf zehn Spiele (zwei Tore, zwölf Vorlagen). Draisaitl erweiterte seine eigene Punkteserie mit dem Führungstreffer in New York auf 17 Spiele und sicherte den Kanadiern auf Long Island mit seinem Tor in der Verlängerung auch den zweiten Punkt aus dieser umkämpften und spannenden Partie.

100-Punkte-Schallmauer erneut durchbrochen:

Der Siegtreffer war zugleich sein 100. Punkt in der Saison 2024/25. In sieben aufeinanderfolgenden Spielen war Draisaitl stets mit mindestens einem Tor beteiligt. Vor seinen ärgsten Verfolgern im Rennen um die Maurice Richard Trophy für den besten Torjäger hat er nun 13 Tore Vorsprung auf William Nylander (Toronto Maple Leafs). Draisaitl fehlen noch sechs Tore, um seinen persönlichen Rekord von 55 Saisontreffern zu erreichen.

Die Erfolgsserie des Deutschen kommt für Edmonton sehr gelegen, zumal Teamkollege McDavid seit der Pause rund um das 4 Nations Face-Off im Februar nur zweimal traf.

Draisaitl hat während seiner Punkteserie 26 Punkte (14 Tore, 12 Vorlagen) erzielt, was die längste seiner NHL-Karriere ist. Zusammen mit David Pastrnak von den Boston Bruins stellt sie die längste in der NHL in dieser Saison dar.

Draisaitl gibt sich bescheiden:

„Es ist ein schöner persönlicher Meilenstein, aber die beiden Punkte aus diesem Spiel sind viel wichtiger als jeder persönliche Rekord“, sagte Draisaitl im Hinblick auf seinen 100. Saisonpunkt. „Das sind alles schöne Leistungen und Erfolge für einen selbst, aber nichts davon funktioniert jemals ohne seine Teamkollegen“, gab er sich bescheiden. Draisaitl ist der vierte Spieler der Oilers mit vier aufeinanderfolgenden 100-Punkte-Spielzeiten und schließt sich damit Wayne Gretzky (9), Jari Kurri (5) und Connor McDavid (4) an. Draisaitl und McDavid sind die einzigen aktiven Spieler in der Liga, die dieses Kunststück vollbracht haben.

Draisaitl liegt nun zusammen mit Jari Kurri (6) auf dem dritten Platz der ewigen Bestenliste der Oilers bei den meisten 100-Punkte-Saisons. In dieser Kategorie steht er nur noch hinter Wayne Gretzky (9) und Connor McDavid (7).

Torhüter Pickard überzeugt auf Long Island:

Neben Draisaitl, der in der Offensive glänzte, überzeugte in den Reihen der Oilers vor allem Torhüter Calvin Pickard. Mit seinen 24 Paraden half er, die Saisonstatistik des Teams auf 38-24-4 zu verbessern und die Serie von zwei Niederlagen hintereinander zu beenden. Zuletzt unterlag das Team am Donnerstag den New Jersey Devils mit 2:3.

„Ich fand, dass unsere Defensivleistung diesmal ziemlich gut war“, befand Edmontons Trainer Kris Knoblauch. „Man wird nie ein perfektes Spiel spielen. Man wird immer einige Chancen vergeben, und man braucht einen Torwart, der einige Paraden hinbekommt. Ich fand, dass Pickard wirklich gut gespielt hat. Ein paar Mal haben wir den Puck an der blauen Linie gelassen und sind nicht reingekommen, das ist offensichtlich beim Ausgleichstor passiert. Aber gute Eishockeymannschaften spielen gutes Defensivhockey, und heute Abend war unsere Leistung viel besser als das, was wir bisher hatten“, freute sich der Coach nach der Schlusssirene.

Horvat-Treffer reicht Islanders nicht:

Auf der Gegenseite reichte der Treffer von Bo Horvat den Hausherren nicht zum Sieg. Goalie Sorokin, der 33 Paraden zeigte, hielt das Spiel in der 16. Minute torlos, als er einen Versuch von Connor Brown in Unterzahl mit seinem Handschuh abwehrte. Die Oilers schossen im ersten Drittel insgesamt 17-mal auf das Tor der Islanders, die ihrerseits lediglich sechs Torschüsse abgaben. „Im ersten Drittel hat Ilya uns im Spiel gehalten“, bestätigte auch der New Yorker Trainer Patrick Roy.

Erstes Tor fällt erst im Mitteldrittel:

Draisaitl brachte Edmonton nach 8:46 Minuten im zweiten Drittel mit 1:0 in Führung. Er nahm dabei einen Pass von Brown an, als er in die Offensivzone einfuhr, und lief in den oberen Teil des linken Kreises, bevor er Sorokin mit einem Slapshot überwand. Horvat glich das Spiel in der 42. Minute zum 1:1 aus, indem er Pickard mit einem Schlagschuss von der Seite des rechten Kreises überwand, nachdem er sich bei einem 2-gegen-1-Angriff für einen Abschluss entschieden hatte.

Anthony Duclair hatte kurze Zeit später die Chance, New York in Führung zu bringen, verfehlte jedoch bei einem Breakaway mit einem Rückhand-Move in der 45. Minute den Kasten. „Es war gut, zurückzukommen und diesen Punkt zu holen“, sagte Horvat. „Sie haben selbst ein ziemlich solides Spiel gespielt, und wir haben es nicht geschafft. Wir hatten ein paar Chancen und einige schöne Spielzüge. Wir müssen nur daraus Kapital schlagen, Wege finden, diese zu verwerten. Offensichtlich hatten wir in den letzten drei Spielen Probleme, den Puck ins Netz zu bringen, und wir müssen daran arbeiten.“

Casey Cizikas hatte in der Verlängerung ebenfalls eine gute Chance, das Spiel für New York zu entscheiden, aber sein Schuss von unterhalb des linken Kreises ging in der dritten Minute der Extraschicht über die Querlatte.

Pickard lobt gute Defensivleistung der Oilers:

„Wir haben zuletzt viel durchgemacht“, erklärte Pickard. „Ich bin zwar erst seit Anfang letzten Jahres hier, aber es gibt natürlich immer eine Menge Widrigkeiten. Wir sind also nicht fremd darin. Wir haben uns ziemlich gut geschlagen, konnten aber einfach keine Tore erzielen und sind auf einige gute Torhüter getroffen. Und das ist uns auch heute Abend wieder passiert. Es hat fast 65 Minuten gedauert, bis wir zwei Tore erzielt haben. Das muss man unserem Team lassen. Wir haben wirklich gut verteidigt, wir haben richtig gespielt und wir haben die verdiente Belohnung erhalten.“

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