Niederlagen tun weh, das ist immer und ausnahmslos so. Eine Niederlage wie das 1:2 (1:1; 0:0; 0:1) gegen den EHC Red Bull München ist aber nochmal sehr viel frustrierender. Der souveräne Tabellenführer reiste als Favorit an und wurde von der DEG vor 7.064 phasenweise an die Wand gespielt. Ein starker Münchner Torwart und eine ganze Menge Pech sorgten aber dafür, dass die dominante DEG leer ausging. Insgesamt eine der unverdienteren Niederlagen der jüngeren DEG-Geschichte.
Tempo, Kampf und Schüsse
Vom ersten Bully weg ging die DEG konzentriert, gedankenschnell und temporeich vor. Kevin Reich im Tor der Münchner sah sich mit vielen Schüssen konfrontiert. Den Beginn machte Luke Adam, der sich in der ersten Minute mit ein bisschen Glück durchtankte und den Keeper das erste Mal prüfte. Dass der EHC eine saugefährliche Mannschaft ist, hat sich mittlerweile rumgesprochen. Die erste Chance für die Gäste hatte Youngster John Jason Peterka, der nach einem schnellen Gegenzug plötzlich relativ frei vor Niederberger stand. Der DEG-Schlussmann blieb aber ruhig und parierte (3). Weitere Spitzenmöglichkeiten folgten dann wieder für die DEG. Flaake hätte einen Abpraller fast verwerten können, der Puck sprang vom Schlittschuh aber im leicht falschen Winkel ab (6.). Per Bauerntrick versuchte es kurz darauf Victor Svensson, nachdem Reich bei einer Schussabwehr ungewohnte Probleme hatte (10.). Mitten hinein in die Angriffsbemühungen der Hausherren markierte der EHC dann den ersten Treffer des Abends. Nach Vorlage von Philip Gogulla jagte Daryl Boyle den Puck von der blauen Linie mit Hochgeschwindigkeit ins Netz. Die DEG steckte nicht auf und erzielte kurz vor der Sirene den mehr als verdienten Ausgleich. Wieder war es Flaake, der einen Abpraller verwerten wollte. Diesmal machte er es besser und legte die Scheibe per Rückhand am gegnerischen Torwart vorbei und schoss ein (20.).
DEG-Chancen im Minutentakt
War die DEG im ersten Abschnitt schon die bessere Mannschaft, legte sie nach der ersten Pause noch einen drauf. Der Tabellenführer wurde phasenweise an die Wand gespielt und eine Großchance reihte sich an die nächste. Egal ob Gardiner gleich nach Wiederbeginn (21.), Johannesen mit einem Pfostentreffer (32.) oder Luke Adam per Handgelenkschuss, allesamt hochkarätige Möglichkeiten mit dem einzigen Schönheitsfehler, dass der Treffer einfach nicht fallen wollte. Die roten Bullen zeigten sich nur sehr vereinzelt vor Mathias Niederberger und brachten wenig Gefährliches auf seinen Kasten. Gegen Ende des Drittels bot sich der DEG dann noch die ersten Überzahlgelegenheit des Abends. Auch hier drückte die Mannschaft und kam unter anderem durch Kammerer zu guten Gelegenheiten. Fazit des Abschnitts: Eine bärenstarke DEG, aber kruzifixverdammterweise kein Treffer.
Verdammt ärgerlich
Im Schlussabschnitt rächte sich dann die mangelnde Chancenverwertung der DEG. Dabei fing es auch hier wieder gut an. Eder ließ ein ordentliches Geschoss los, das Reich per Fanghand sehenswert entschärfte (43.). Dann eine Schrecksekunde für die Hausherren: nach einem harten Check musste Marco Nowak das Eis verletzt verlassen. Die DEG schüttelte sich kurz und kam zur nächsten guten Chance. Bei einem Konter sahen sich vier DEG-Spieler nur einem Verteidiger gegenüber. Leider fehlte die entscheidende Besonnenheit, Flaake verzog (46.). München fand aber auch wieder vermehrt statt in der Offensive. Justin Schütz war nach einem Querpass in bester Situation, hier konnte Niederberger aber noch retten. Kurz darauf war er allerdings machtlos. Bodnarchuk zog von der blauen Linie ab und der Puck wurde so kurios abgefälscht, dass er in einer unmöglichen Flugbahn ins Tor segelte. Wahnsinnig ärgerlich! Die DEG warf noch einmal alles in die Waagschale, konnte aber weder mit einem Powerplay noch mit einem zusätzlichen Feldspieler den Ausgleich erzielen.
Man darf sich kurz ärgern, da war sehr viel mehr drin gegen den Tabellenführer. Bald aber werden sich die Blicke schon nach vorne auf die nächsten Aufgaben richten. Am kommenden Freitag kommt der ERC Ingolstadt in den ISS DOME (Beginn: 19:30 Uhr), am Sonntag reist der DEG-Tross nach Nürnberg.