Die Gastgeber taten sich gegen Weiden lange Zeit schwer und konnten ihre Nervösität über weite Strecken des Spiels nicht ablegen. Erst ein Doppelschlag zu Ende des Mitteldrittels brachte Fire auf die Siegerstraße, in den letzten zwanzig Minuten schraubte man das Ergebnis gar noch in die Höhe. Ein Heimsieg im folgenden Spiel gegen Füssen würde Erding noch mehr unter Druck setzen.
Dem Deggendorfer Team war die Anspannung anzumerken, denn nur ein Sieg gegen die bislang auswärts noch sieglosen Weidener ließ die Hoffnung auf ein Erreichen der Playoffs nicht verblassen. Die erste Chance verzeichnete Simon Maier in der 2. Minute, den Torreigen eröffnete allerdings Andrew Schembri eine Minute später, dabei sah Weiden-Goalie Huber nicht gut aus.
Doch Weiden gab prompt die Antwort. Erst bedankte sich Marcel Waldowsky nach einem Puckverlust in der eigenen Zone (5.), dann war es Jakub Faschingbauer, der in Überzahl (9.) im zweiten Versuch erfolgreich war, als der Puck zuerst an den Pfosten ging. In der Folge gab es viel Stückwerk auf beiden Seiten, mit zunehmender Spieldauer wurde Deggendorf immer nervöser, denn man wusste um die Bedeutung dieses Spiels. Fast hätte Weiden noch einen dritten Treffer erzielt, aber zum Glück ging der Puck an die Latte, nachdem ein Weidener Spieler den Schläger bei einem Schuss dazwischen hielt.
Im zweiten Abschnitt hatte aber auch Weiden das Glück auf seiner Seite, denn Wiederer visierte ebenfalls nur den Pfosten an (21.). Dies war allerdings ein Weckruf, denn Fire hatte nun mehr vom Spiel. Eine Überzahlsituation musste dann für den Ausgleich herhalten, Dominik Retzer war in der 26. Minute im zweiten Versuch zur Stelle. Dieses Tor beflügelte Fire, das weitere Chancen durch Schembri und Benda vorfand. Ab der 33. Minute wendete sich das Blatt jedoch wieder, eine Großchance der Blue Devils läutete die beste Phase der Gäste ein.
Fire konnte sich kaum noch befreien und Max Grassi brachte die Gäste folgerichtig in Führung. Eine der wenigen Strafzeiten nutzte Fire jedoch zum Ausgleich aus (39.), als Andrew Schembri im Powerplay in die Mitte ziehen konnte und beherzt abzog. Der Jubel unter den knapp 500 Zuschauern war noch nicht verklungen, da klingelte es erneut im Weidener Kasten. Zwölf Sekunden nach dem Ausgleich reagierte Martin Rehthaler nach einer Verwirrung vor dem Gehäuse der Blue Devils am schnellsten und brachte seine Farben überlegt in Führung.
Mit dieser Führung im Rücken ging es auch in den Schlussabschnitt, der für Deggendorf Fire mit einer Schrecksekunde begann, als Weiden in Unterzahl einen Pfostentreffer verzeichnete. Simon Maier nach schöner Schembri-Vorlage und Vavra aus der Drehung hatten einen weiteren Fire-Treffer auf dem Schläger, auf der Gegenseite verhinderte Albrecht mit einer Glanztat den sicher scheinenden Ausgleich.
Weiden kam immer wieder gefährlich vor das Deggendorfer Tor, erst vier Minuten vor dem Ende der Partie erzielte Simon Maier den erlösenden fünften Treffer, als er eine Kombination über Schembri und Vavra abschloss. Wieder sah dabei Weiden-Goalie Huber unglücklich aus. Weiden nahm in den letzten Sekunden noch den Torhüter vom Eis, aber Kamil Vavra belohnte den engagierten Auftritt der ganzen Mannschaft mit einem Treffer in das verwaiste Tor der Blue Devils.
Sichtlich erleichtert nahm Jan Benda den Sieg zur Kenntnis. "Wir waren enttäuscht über die letzte Heimniederlage, daher war es heute ein schweres Spiel für uns. Weiden kann sich schon lange auf die Playdowns konzentrieren, für uns hat jedes Spiel Playoff-Charakter. Durch den Sieg heute sind wir wieder in Sichtweite. Aber das waren wir schon öfter. Natürlich möchten wir es noch schaffen, aber zuerst konzentrieren wir uns auf das nächste Heimspiel gegen Füssen", ließ Jan Benda verlauten.
Drei Punkte sind auch im Heimspiel gegen die Allgäuer das Ziel, während Erding am nächsten Spieltag in Peiting antreten muss. Der Spielplan beschert Fire noch die Auswärtsspiele in Bayreuth und Bad Tölz, zum Saisonfinale erwartet man den designierten Meister aus Selb. Erding sieht sich noch Freiburg (H), Füssen (A) und den Tölzer Löwen (H) gegenüber, es könnte also durchaus zu einem Herzschlagfinale im Kampf um den letzten Playoff-Platz kommen.
eishockey.net/ PM Deggendorf Fire
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