Den Druck umarmen

Am morgigen Freitag ist endlich wieder Derbytime! Die Adler Mannheim sind zu Gast in der Helios Arena. Nach dem Auswärtssieg in Mannheim, sind die WILD WINGS motiviert, nachzulegen und auch auf dem eigenen Eis zu punkten. Obwohl die beiden letzten Duelle knapp waren, konnten die WILD WINGS weder gegen die Nürnberger Ice Tigers noch gegen die Frankfurter Löwen Punkte mitnehmen. Dies soll morgen anders werden. Doch hierfür kommt es insbesondere auf folgende Faktoren an: Disziplin und eine einfachere Spielweise.

Bevor auf das Derby gegen die Adler geschaut wird, versucht man, das Spiel gegen Frankfurt zu reflektieren. Aus Sicht von Cheftrainer Harold Kreis, habe man nicht immer gute Lösungen gefunden, um aus dem eigenen Drittel rauszukommen. Darüber hinaus wollen die WILD WINGS versuchen, die Zeit in die Offensivzone zu intensivieren, um nicht zu viel Energie im Eigenen Drittel aufbringen zu müssen. Zuletzt zögerte die Mannschaft zu sehr mit einer ersten Entscheidung auf der Suche nach der vermeintlich perfekten Lösung. Beispiel: Anstatt die Schusslösung in Betracht zu ziehen, wurde zu oft die Passlösung gewählt.

Am Freitag soll man deshalb vor allem im Erstkontakt stärker werden, um den Mann an die Scheibe zu bringen. Gegen Mannheim will das Team versuchen, wieder zur eigenen Spielweise zurückzukehren, sprich Scheibe zügig nach vorne, Scheibe tief und Forechecking. Die erstbeste Lösung soll effizienter genutzt werden, um sich auch generell in der Offensivzone besser zu behaupten, öfters zu schießen sowie die Scheibe zu halten. Ein schneller Schuss sei oft besser als ein gezielter Schuss. Doch abermals wurden auch die Stärken der WILD WINGS deutlich, auf denen Kreis weiterhin aufbaut: „Ich bin nach wie vor sehr erfreut über unser Powerplay. Unsere Stärke ist – im Gegensatz zu vielen anderen Mannschaften – das Kollektiv. Zudem spielen die Jungs sehr verantwortungsbewusst.“

 
„Wir müssen unsere Emotionen in Schach halten.“
 
Harold Kreis rechnet damit, dass die Adler hoch motiviert nach Schwenningen kommen: „Mannheim war ’not amused‘ über die erste Niederlage gegen uns. Mit dieser Einstellung werden sie anreisen.“ Der Baden-Württemberg-Rivale habe sich im Überzahlspiel über die vergangenen Wochen stark verbessert und konnte zudem Top-Neuzugänge verpflichten. Diesen Druck, den das Team ausübt, müsse man umarmen beziehungsweise annehmen und mit ihm spielen. Er dürfe nur nicht mit ihnen spielen.

Auch Daniel Pfaffengut beschreibt, dass die Mannschaft defensiv so weiterspielen müsse, wie sie es bisher umsetzen konnte. Gegen Mannheim müsse man jedoch sehr diszipliniert und strukturiert auftreten, um erfolgreich zu sein. Die Vorfreude ist auf jeden Fall da: „Das Duell gegen Mannheim wird ein gewohnt enges Spiel; die Halle wird brennen. Bei einem Derby spielen Emotionen eine große Rolle. Wir müssen trotzdem versuchen, unsere Emotionen in Schach zu halten. Es wird ein hartes Stück Arbeit!“

Personell werden Harold Kreis bis auf wenige Ausnahmen und dem noch nicht ins Teamtraining zurückgekehrten Alexander Karachun alle Spieler zur Verfügung stehen. Mitch Wahl fällt verletzungsbedingt vorerst aus; wird aber zeitnah wieder einsatzfähig sein. Darüber hinaus hat sich Marius Möchel dazu entschieden, den Club zu verlassen und wird ab sofort nicht mehr für die Blau-Weißen auflaufen. Aus diesem Grund sind auch Kai Zernikel und Philip Feist aus Freiburg zurück an den Neckarursprung gekehrt, um nicht mit einem reduzierten Kader in das Derby zu starten. Der Abgang von Möchel beschleunige zudem die nun dringlichere Suche nach einem neuen Spieler. Zwischen den Pfosten gegen Mannheim stehe Joacim Eriksson. Auch Marvin Cüpper wird in den kommenden Wochen zum Einsatz kommen. Diese Rotation ist nur verständlich: „Wir sind gesegnet mit zwei so starken Torhütern“, so Kreis.

In den nächsten Wochen warten viele Spiele auf die WILD WINGS. Pfaffengut betont, dass solch ein Ligaspiel schon mehr Spaß mache, als zu trainieren. Dennoch werden die nächsten Wochen für jeden Spieler eine körperliche Belastung. Aber auch die anderen Mannschaften haben so viele Spiele, weswegen es weder ein Vor- noch ein Nachteil ist.

 
Wichtige Informationen.
 
Das Auswärtsspiel gegen die Kölner Haie wurde vom 05.02.23 auf den 18.01.23 vorverlegt. Eröffnungsbully ist nun am Mittwoch um 19:30 Uhr.