Den Weihnachtsfrust vertreiben

Unser EHC beschließt das Heimspieljahr mit einem Derby gegen die Dresdner Eislöwen. Die Landeshauptstädter werden 2021 zumindest auf einem Platz unter den ersten Vier beenden. Egal, wie die letzten beiden Spiele noch ausgehen. Ein Punktepolster von acht Zählern auf Tabellenplatz fünf ist ausreichend, um auf den Playoff-Plätzen mit Heimreicht Silvester zu feiern. Dennoch gab es zuletzt nicht nur Grund zur Freude bei den Blau-Weißen. Gerade vor dem Derby in Weißwasser kassierte man zu Hause nach zuvor drei siegreichen Spielen gegen die Bayreuth Tigers eine 5:6- Niederlage. Das dürfte Andreas Brockmann bitter aufgestoßen sein, denn es war das erste Spiel, in dem die Eislöwen zu Hause ohne Punkte blieben. Außerdem wären dem Coach drei Punkte mehr auf die Verfolger garantiert recht gewesen. Gut dreieinhalb Minuten vor Ende führten die Elbestädter noch mit 5:4. Eine Strafe, ein Powerplay-Gegentor und ein weiterer Gegentreffer innerhalb von 38 Sekunden brachten die Dresdner am Sonntag auf die Verliererstraße. Und dabei hatten sie zwischenzeitlich einen Zwei-Tore Rückstand (2:4) innerhalb von 82 Sekunden in eine Führung (5:4) gedreht. So dürften die Eislöwen mit recht viel Wiedergutmachungs-Adrenalin nach Weißwasser kommen. Den Goldenen Helm bei den Brockmann-Schützlingen trägt weiterhin Routinier Jordan Knackstedt mit 39 Punkten (13/26). Ihm folgen Ex-Fuchs Tomas Andres mit 24 Punkten und Johan Porsberger (23). Bei den Füchsen steht weiterhin Peter Quenneville mit gleichfalls 39 Punkten (18/21) in der Scorer-Tabelle ganz oben. Insofern darf auch ein interessantes Duell der Top-Scorer erwartet werden. Doch bei den Unsrigen liegt auch Hunter Garlent auf der Goldhelm-Lauer. Inzwischen konnte der exzellente Vorlagengeber und Filigranschütze 38 Punkte sammeln, davon 15 Tore und 23 Assist. Spätestens hier wird bemerkenswert, dass bei den Dresdnern nicht nur eine Reihe den Ausschlag für den Erfolg gibt, sondern ein breiter Kader für Torgefahr aus allen Reihen sorgt. Diese Erfahrung mussten die Füchse auch schon beim 1:4 Anfang November in Dresden machen. Das erste Heimspiel am ersten Tag der Spielzeit 2021/22 gewannen unsere Weißwasseraner mit 3:2 nach Verlängerung. Fehlen wird bei den Eislöwen wohl nur Jussi Petersen, der bei der U20-WM in Kanada weilt. Neu im Kader der Elbflorenzer stehen Joshua Geuß, Georg Ginsburg und Ricardo Hendreschke; allesamt talentierte Youngster mit guter Perspektive. Dass man bei den Landeshauptstädtern bereits intensiv an den Planungen für die nächste Saison arbeitet, zeigen die Vertragsverlängerungen von Keeper Janick Schwendener und Fanspieler Matej Mrazek.

Für unsere Füchse kann die Devise nur heißen: Drei Punkte! Mit einer defensiven Grundformation, wie sie daheim gegen Bad Nauheim aufs Eis gebracht wurde, könnten die Blau-Gelben dem Favoriten trotzen und punkten. Zählbares ist allein schon nach einem Blick auf die Tabelle fast ein Muss. Denn der Abstand auf Rang 10 beträgt inzwischen acht Zähler. Nur drei Siege mit sieben Punkten aus den letzten sechs Spielen sind zu wenig, um den Anschluss zu halten bzw. zu schaffen. Nach gut der Hälfte der Hauptrunde ist jedoch noch nicht aller Tage Abend, zumal die Füchse noch zwei Nachholer zu absolvieren haben. Und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt… Für Headcoach Chris Straube kommt es morgen auf die Defensive an: „Beide Mannschaften haben im letzten Spiel defensiv schwach gespielt. Wir haben vier Tore bekommen, Dresden sechs. Die Mannschaft, die morgen besser defensiv spielt, wird das Spiel gewinnen, denn beim Toreschießen haben beide ihre Qualitäten. Dresden hat ein sehr gutes Unterzahlspiel und es wird eine Herausforderung für unser gutes Powerplay. Spieler, die zuletzt zu den vielen Gegentoren beigetragen haben, werden Zeit zum Nachdenken bekommen, bis sie ihre Chance erhalten, sich erneut zu beweisen. Wir müssen es ganz schnell ändern, so viele Gegentore zu bekommen. Ich freue mich, dass Steve Hanusch wieder dabei sein wird. Das wird uns in der Defensive helfen“, so der Füchse-Cheftrainer. Alle verfügbaren Cracks sind somit an Bord und werden garantiert alles geben, um sich den Derbysieg zu holen und für die aus der Halle befohlenen Fans den Jahresabschluss so angenehm wie möglich zu gestalten.

Am Donnerstag bereits geht es dann mit dem letzten Spiel 2021 beim erstarkten Aufsteiger in Selb weiter.

Während nun in der gesamten Liga die Zuschauer aus den Arenen verbannt wurden, wird auch dieses Derby keine Zuschauer in der Eisarena erleben. Deshalb bleiben einmal mehr nur die Alternativen per SpradeTV oder im Hörfunkprogramm von Radio WSW, die beide das Spiel live aus der weeEisArena ab 19.30 Uhr übertragen. Auch der Füchse-Liveticker ist am Start.

Das Spiel am Dienstag ab 19.30 Uhr steht unter der Leitung von Mischa Apel und Fynn-Marek Falten.