Der HCT steht im Halbfinale

Ziel der Leuen war heute von Beginn weg Druck auszuüben und den Wallisern gar nicht erst das Gefühl zu geben, dass Sie in die Serie zurückkehren könnten. Das Vorhaben wurde hervorragend in die Tat umgesetzt. In der 10. Minute war es schliesslich Fabian Berri, der sich bei einem Konter trotz strafwürdiger Gegenwehr durchsetzte und Alex Caffi zur wichtigen Führung für den HCT bezwang. Als kurz vor Schluss mit Dominic Hobi ein Thurgauer auf die Strafbank wanderte, hätte Visp die Chance gehabt, das Spiel wieder auszugleichen. Stattdessen stürmte Fabio Hollenstein los und brachte den Puck über die Torlinie. Niemand in der Halle glaubte an ein Tor, da das Gehäuse vom umfallenden Visper Verteidiger schon klar vor dem Puckeinschuss aus den Angeln gehoben war. Die Schiedsrichter konsultierten allerdings das Video und hatten die Regeln wie erwartet am besten im Griff. Sobald der Stürmer in Schussbewegung ist und die Scheibe danach ins Tor fliegt zählt der Treffer, auch wenn der Gegner dieses von seinem Standort wegbefördert hatte. Wir nahmen den Treffer sehr gerne und lagen zur ersten Pause verdient mit 2:0 vorne.

Die Visper starteten druckvoll ins zweite Drittel und spürten wohl schon das mögliche Aus im Viertelfinal. Die Leuen liessen sich aber nichts anhaben und standen hinten sauber und setzten vorne weitaus gefährlichere Akzente. Insbesondere Will Pelletier und Fabio Hollenstein lagen die Scheibe zum 3:0 auf der Schaufel.  Gegen Mitte des Mitteldrittels kamen die Gäste dann plötzlich mehr auf oder die Leuen zogen sich vielleicht auch etwas gar stark zurück, wodurch auch Luis Janett – und auch das Thurgauer Glück – wieder etwas mehr gefordert waren. Beide versagten ihre Dienste jedoch nicht und die 0 blieb aus Thurgauer Sicht zumindest vorerst bestehen. In der 36. Minute musste dann Livio Langenegger auf die Strafbank wegen einem Bandencheck, was den Thurgauern einer zweite Überzahlmöglichkeit an diesem Abend und sogleich auch das 3:0 einbrachte. Eero Elo verwandelte das Zuspiel von Adam Rundqvist nach nur sechs Sekunden etwas glücklich zum 3-Tore-Vosprung. Gegen Ende des Mitteldrittels entluden sich dann bei den Vispern primär die Emotionen – das Spiel geriet etwas in den Hintergrund und man liess vorwiegend die Fäuste sprechen. Nach längerem Unterbruch folgte dann eine Strafenliste, wie sie noch kaum gesehen wurde in dieser Saison. Einerseits wichtig, dass die Visper eine kleine Strafe mehr kassierten und andererseits, dass sowohl gegen Daniel Eigenmann wie auch Will Pelletier je eine Spieldauerdisziplinarstrafe ausgesprochen wurde, wodurch die beiden direkt unter die Dusche wanderten. Zu hoffen blieb einzig, dass dieser intensive Faustkampf von Will Pelletier nicht noch weitere Folgen haben wird.

Das letzte Drittel starteten die Leuen entsprechend in Überzahl und nach nur 35 Sekunden versenkte Patrick Spannring die Scheibe auf Zuspiel von Dominik Binias im Visper Tor zum 4:0. Langsam entspannte man sich auf Thurgauer Seite, denn ein Vier-Tore-Vorsprung würden sich die Leuen wohl kaum mehr nehmen lassen. Konzentriert spielten sie Minute für Minute runter, bis in der 51. Minute Janik Loosli eine erste Strafe im Schlussdrittel absitzen musste. Der EHC Visp setzte alles auf eine Karte und nahm Torhüter Alex Caffi gegen einen sechsten Feldspieler heraus. Nach einem missglückten Angriff der Visper schnappte sich Marco Forrer die Scheibe und brachte diese aus dem eigenen Drittel heraus im leeren Visper Tor unter – 5:0 für den HCT! Die Schlussminuten blieben den Thurgauer Anhängern zum Feiern. Mit einer grossartigen Leistung sicherten sich die Leuen den erneuten Halbfinaleinzug!!