Der VER Selb vergibt im ersten Play-off-Spiel gegen Klostersee zu viele Chancen und verliert mit 1:3. Die Anhänger aus Grafing fallen aus der Rolle.
VER Selb: Suvelo (Stark) - Schadewaldt, Schütt, Schneider, Nägele, Meier, Roos, Lilik, Galvez - Geisberger, Hördler, Piwowarczyk, Moosberger, Schmid, Maaßen, Neumann, Heilman, Pauker, Schiener, Neugebauer, Schwarzmeier.
Schiedsrichter: Bidoul (ERC Sonthofen)
Zuschauer: 1700
Tore:
9. Min. Santavuori (Scharpf; 5-3) 0:1, 35. Min. D. Quinlan (Kaller) 0:2, 36. Min. Geisberger (Piwowarczyk, Hördler) 1:2, 38. Min. Santavuori (Käfer; 5-3) 1:3. - Strafminuten: Selb 14 + 5 + Spieldauer für Heilman; Klostersee 20 + 10 für Hummer.
In die fünfte Jahreszeit im Eishockey - den Play-offs - mussten die "Wölfe" auf Dunlop (gesperrt) und die erkrankten Mudryk und Hendrikson verzichten. "Wir müssen von Tag zu Tag schauen", machte Trainer Cory Holden zumindest ein bisschen Hoffnung, dass der VER-Topscorer der Hauptrunde am Sonntag bei Spiel zwei der Serie in Grafing mit dabei sind. Und da stehen die Selber schon unter Druck nach der nicht eingeplanten Heimniederlage gestern Abend.
Der VER erspielte sich zwar Chancen in Hülle und Fülle, der Puck wollte aber nur einmal über die Linie. Und mit nur einem Treffer gewinnt man eben nur ganz selten ein Eishockeyspiel. Noch ärgerlicher wie die Niederlage waren allerdings die Ausschreitungen nach Spielende. Ein Teil der etwa 50 mitgereisten Anhänger des EHC Klostersee zündete nach der Schlusssirene Pyrotechnik im Block und lieferte sich danach heftige Schlägereien mit dem Ordnungsdienst des VER, einigen Selber Zuschauern und dem einen Polizisten, der sich in die Horde aus Grafing wagte.
Zum Spiel: Bereits nach sechs Sekunden gab es für die Gäste die erste Strafzeit nach einem Foul an Pauker. In Überzahl bot sich Hördler, der in der ersten Sturmreihe aufgeboten war, die beste Möglichkeit. Er scheiterte aber an EHC-Torwart Morczinietz, der zum Turm in der Grafinger Abwehrschlacht werden sollte. Gleich drei dicke Chancen hatten die "Wölfe" in der fünften Minute. Doch ob Maaßen, Nägele oder Heilman: Sie alle brachten die Scheibe nicht über die Linie.
Effektiver waren da die Gäste. Sie kamen in Überzahl nach sieben Minuten erstmals richtig gefährlich vor das Selber Tor. Und als neben Schmid auch noch Schadewaldt nach einem fairen Check auf die Strafbank musste, nutzten die Gäste ihr 5:3-Überzahlspiel zur Führung durch den Finnen Santavuori. Die "Wölfe" drückten nun noch mehr aufs Tempo, mussten aber nach elf Minuten zunächst tief durchatmen. Schadewaldt verlor im eigenen Drittel gegen Scharpf die Scheibe, doch Torwart Suvelo bügelte den Schnitzer seines Kapitäns wieder aus.
Ein bisschen zu schön wollte es dann Geisberger machen, der frei vor Morczinietz beim Abschluss etwas zu lange zögerte. In der 16. Minute raffte sich der EHC Klostersee wieder einmal zu einem Konter auf. Käfer zielte aber ebenso knapp vorbei wie Sekunden später auf der Gegenseite der Selber Pauker.
Im zweiten Drittel ging der Selber Sturmlauf zunächst weiter. Die Gäste standen aber gut in der Defensive und machten die Räume vor dem Tor eng. Und längst war auch dem letzten Zuschauer klar, dass diese Play-off-Serie eine ganz harte Nuss ist. Die VER-Fans stärkten ihrem Team lautstark den Rücken, wollten ein Tor förmlich hineinschreien. Doch immer stand Morczinietz im Weg - oder es fehlte das Quäntchen Glück und die letzte Konsequenz beim Abschluss.
Nach einer halben Stunde kamen die Gäste dann etwas besser in die Partie. Selb hatte enorm viel Kraft investiert und musste wohl ein wenig durchschnaufen. Und prompt stand nach 35 Minuten ein 0:2 an der Anzeigetafel. Quinlan wurde nicht angegriffen, zog ab und traf. Der Gastgeber wirkte aber nur kurz geschockt.
Nur knapp zwei Minuten nach dem zweiten Treffer für Klostersee erlöste Geisberger mit seinem Anschlusstor die "Wölfe"-Spieler und Anhänger. "Der Torreigen ist eröffnet", sprach der Stadionsprecher durchs Mikrofon. Diese Ansage war allerdings etwas zu optimistisch und die aufkommende Euphorie wieder schnell im Keim erstickt.
Heilman leistete sich einen - wohl unabsichtlichen - Check von hinten gegen Pfänder und erhielt eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Fünf Minuten Überzahl also für den EHC Klostersee. Und der blieb weiter ein Meister der Effizienz. Erneut der Finne Santavuori erhöhte für seine Mannschaft in der 38. Minute auf 3:1.
Im Schlussdrittel versuchte der VER noch einmal alles, um das Blatt noch zu wenden. Doch alles blieb wie gehabt. Wenn kein Klosterseer Abwehrbein oder Torwart Morczinietz im Weg stand, kam Pech hinzu. Wie bei Schütts Pfostenknaller in der 53. Minute.
eishockey.net/ PM VER Selb
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