Marc Crawford und sein Trainerteam findet endlich wieder ein Siegesrezept. Vor der Partie fragen wir Juho Lammikko, wie er sich nach dem Warmup fühlt und ob er bereit ist für die Schlacht mit Lugano. Die Antwort des Finnen: Daumen hoch! 60 Spielminuten später geben wir ihm und seinen Teamkollegen für die gezeigte Leistung mit dem gleichen Fingerzeichen ein positives Feedback zurück. Dieser Auftritt war tadellos. Angefangen beim schier unbezwingbaren Robin Zumbühl. Der Hrubec-Backup bestätigt seine diesjährige Form und ist der gewünschte sichere Rückhalt für die Mannschaft aus der Limmatstadt. Und «Zumbi» ist gewiss nicht arbeitslos an diesem Samstagabend. 32 Schüsse pariert er und lässt nur einen einzigen im Netz zappeln. Da seine Vorderleute einen sauberen Job erledigen und fünf Dinger Schlegel einschenken, haben die zahlreichen Zuschauer in der Swiss Life Arena ordentlich was zu feiern.
Ein anderes Gesicht:
Liegt es am Gegner? Oder an der Affiché? Der HC Lugano kann in Zürich nicht an die Leistung vom Vorabend anknüpfen. Vor 24 Stunden sind sie noch die Tessiner Derby-Helden und heute können sie den vollen Gästesektor nicht glücklich machen. Anders ist es bei den Zürcher Löwen. Sie nehmen von der ersten Minute an das Zepter in die Hand und geben sich keine Blösse. Die gewünschte Effizienz, die sie in der Ajoie nicht hatten, war auf einmal wieder da. Es gibt sogar zwei Powerplay-Tore zu bejubeln für den Limmatblock. Zwei Akteure stechen besonders heraus gegen den HCL: Juho Lammikko und Denis Malgin. Malx ist wieder so gut aufgelegt, dass die Swiss Life Arena des Öfteren Mal Staunen muss. Oder wie ein Fan am Bierstand zum Kollegen meint: «Zum Glück ist der Denis bei uns und nicht irgendwo anders auf dem Planeten». Allein der heutige Spielwitz der Nummer 62 ist das Eintrittsgeld wert, genauso wie sein genialer Pass beim 5:1 auf Derek Grant – eine Augenweide. Grant gönnen wir sein Tor besonders, da er frisch gebackener Vater einer Tochter ist. Congrats Derek!
Die Tore gegen Lugano:
Nach gut zehn Minuten schiesst ZSC-Liebling Sven Andrighetto mit einem blitzen Schuss sein Team in Führung. Noch während dem Torsong muss Stadionspeaker Giovi Marti die jubelnden Fans enttäuschen. Denn die Schiedsrichter zeigen kurz danach an, dass eine Goaliebehinderung zur Annullation des Treffers führt. Bitterer wird es für Ghetto im zweiten Abschnitt, weil er angeschlagen in die Katakomben verschwindet und später nicht mehr aufs Eis zurückkehrt. Seine Kollegen übernehmen! Powerplay ZSC, Lehtonen sieht in der Mitte seinen freien Landsmann und Sturmtank Lammikko vernascht frech Goalie Schlegel. Der langersehnte Führungstreffer kurz vor der ersten Pause (18’). Direkt nach Wiederbeginn doppelt Lammikko auf Zuspiel von Jesper Fröden nach. Die beiden Final-Torschützen haben mächtig Bock auf einen Vollerfolg. Die Weichen dazu stellen die Zürcher im brillanten Mittelabschnitt. Justin Sigrist mit seinem ersten und Jesper Frödén mit seinem fünften Saisontreffer bringen die Vorentscheidung. Das zwischenzeitliche 1:3 von Zohorna bleibt der einzige Lichtblick der Bianconeri. Schlusspunkt in einer munteren und unterhaltsamen Begegnung ist dann das bereits erwähnte 5:1 von Derek Grant. Sein Vorlagengeber Malgin lässt sich notabene seinen dritten Assist am heutigen Abend gutschreiben. Die Sonne scheint wieder in Zürich, nachdem sie eine eher schlaflose Nacht hinter sich hatten.