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Derbytime im Tigerkäfig Bayreuth

Þ19 November 2009, 07:52
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Durch die geographische Nähe und den häufigen Treffen auf gleichwertiger Ligenebene der Standorte entwickelte sich in den Jahren eine ganz besondere Rivalität beider Lager in dem Begriffe wie sportliche Ehre und Kampf um die Vormachtstellung in der Region noch viel häufiger fallen als sonst. Für die Zuschauer, aber auch in den ganzen Vereinen, geht es da schon lange um mehr als „nur“ um die 3 Punkte, die es in jedem anderen Spiel auch zu gewinnen gibt. Dadurch das beide Mannschaften aktuell sehr durch Einheimische geprägt sind, bei den Tigers noch um einiges mehr als beim VER, ist diese Partie noch wichtiger und interessanter für die Teams und unterscheidet sich in nahezu allen Bereichen deutlich von allen sonstigen Nachbarschaftskämpfen. Für den EHC als Aufsteiger und momentaner Tabellen 12. (13 Punkte) gegen den arrivierten und ambitionierten Zweiten (22) aus Hochfranken muss die Floskel „Derbys haben ihre eigenen Gesetzte“ gelten, denn die Favoritenrolle liegt aus vielerlei Gründen beim Gast.

Die Wölfe schwimmen nach fünf Siegen in Folge auf einer Welle der Euphorie. Als bisher einziges Team haben sie dem souveränen Spitzenreiter TEV Miesbach eindrucksvoll die erste und einzige Saisonniederlage beigebracht. Das Prunkstück der Porzellanstädter ist die mit Stars gespickte Offensive. 54 Tore sind ein Ausrufezeichen und die bisher meisten erzielten Treffer der gesamten Liga. Hauptanteil daran haben die Stürmer Hendrikson, Sekera, Lamich und Thielsch sowie Verteidiger Yeschke. Auch Sergej Waßmiller kommt nach seiner schweren Verletzung immer besser in Fahrt – und die Stärken von Spielertrainer und Blueliner Cory Holden sind hinlänglich bekannt. Am vergangenen Wochenende fuhr die ebenfalls ersatzgeschwächte Truppe gegen den ESC Dorfen (7:1) sowie beim Höchstädter EC (6:4) alle sechs Punkte ein und rührte damit nochmals die Werbetrommel. Die Fans beider Lager fiebern dem Klassiker schon seit langem entgegen. Weit über 2000 Zuschauer, davon etwa 800 – 1000 Gästefans werden am Freitag um 19.30 Uhr im Bayreuther Kunsteisstadion erwartet. Da ist echte, prickelnde Eishockeyatmosphäre garantiert. Nach fünf Jahren, nur mit Freundschafts- und Pokalspielen, geht es in diesem Prestigeduell erstmals wieder um Punkte. Es knistert seit Wochen in beiden Städten und das Spiel ist überall Gesprächsthema Nr.1. Die Wagnerstädter vertrauen auf ihre Heimstärke und die kämpferische Leistung, mit der sie in den vergangenen Wochen immer wieder Punkte eingefahren haben. Wenn sich das Lazarett der Tigers jetzt noch einigermaßen lichtet, sind die positiven Vorzeichen für ein hochklassiges Derby gegeben. Nachdem Spielertrainer John Noob, Sergej Hausauer und Marco Zimmermann am vergangenen Wochenende wieder mitwirken konnten, ist der Einsatz von Florian Müller, Florian Zeilmann und Davide Carbone noch fraglich. Wohl noch länger ausfallen wird Torwart Nicolas Sievers, für den unser Nachwuchsgoalie Max Müller vermutlich wieder auf der Bank sitzen wird. Aus disziplinarischen Gründen überhaupt nicht mehr zum Kader gehört ab sofort Nachwuchsverteidiger Marco Zimmer.

Ziemlich im Schatten dieses Oberfrankenderbys steht naturgemäß das Auswärtsspiel der Wagnerstädter am Sonntag um 17.15 Uhr in Waldkraiburg. Aber auch dort gilt volle Konzentration für den EHC, denn die Löwen gelten nicht umsonst zum erweiterten Spitzenkreis der Bayernliga und verfügen über einige herausragende Akteure. Mit dem auch in Bayreuth bestens bekannten Markus Schütz (ESVB 2002) und Ex-Profi Eric Dylla (z.B. in Straubing) stehen z.B. zwei absolute Könner (Platz 3 und 8 der aktuellen Ligenscorerliste) in den Angriffsreihen der Oberbayern. Der Kader des Teams aus dem Alpenvorland spielt im Großen und Ganzen schon seit Jahren so zusammen und präsentiert sich dabei neben den beiden genannten Stürmern relativ ausgeglichen mit Schwergewicht auf Spielern aus der Region. Im Tor steht das bewährte Duo Bunck und Birk und in der Abwehr sticht der routinierte Slowake Roman Mucha etwas heraus. Der inzwischen fast 44-jährige bringt nach seiner Zeit in Pfaffenhofen nun seine große Erfahrung in Waldkraiburg ein und stabilisiert damit die Defensive der Löwen. Momentan Platz 6 mit 18 Punkten (gleich verteilt auf Heim- und Auswärtsspiele) zeigt das beim Bayernligameister 2008 noch nicht alles rund läuft und dort für die Tigers vielleicht sogar etwas zu holen ist. Höchstadt hatte zuletzt bei der 7-3 Niederlage zwar keine Chance, aber die Woche zuvor gelang unserem Freitagsgegner Selb ein eindrucksvoller und völlig verdienter7-0 Auswärtssieg. Man sieht also auch in Waldkraiburg ist es nicht völlig unmöglich für die Festspielstädter etwas Zählbares auf die lange Heimreise mitzunehmen.

eishockey.net / PM Bayreuth

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