Deutliche Niederlange in Peiting

Aber was war passiert? Die Hessen traten wie erwartet ohne den gesperrten Lanny Gare und den verletzten Sven Breiter an, zudem standen Dennis Cardona und Mario Willkom aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung. Dafür war aber erstmals Verteidiger Christian Franz im Kader, so dass immerhin sieben Verteidiger auf dem Bogen standen. Aber statt zunächst defensiv stark stehen zu können, kassierte man bereits in der Anfangsphase einige fragwürdige Strafen. Exakt nach 100 Sekunden zappelte die Scheibe nach einem Schuss von Vavrusa im Netz der Kurstädter, nach nicht einmal fünf Spielminuten und zwei Treffern von Dibelka in Überzahl zog der Südmeister gar auf 3:0 davon. Dem aber noch nicht genug: auch die dritte Strafzeit gegen die Gäste nutzte diesmal Eichberger in der 6.Minute zum bereits vorentscheidenden 4:0. "Jede Aktion von unseren Spielern wurde gegen uns gepfiffen. Da kannst du kein richtiges Spiel aufbauen", beschwerte sich EC-Geschäftsführer Andreas Ortwein nach der Partie über die aus seiner Sicht recht einseitige Regelauslegung. Sein Team kam aber nach dieser Schockphase so langsam in die Partie und zum ersten Treffer durch Striepeke in der 15.Minute, was noch einmal Hoffnung für die ausstehenden 40 Minuten machte.

Das Schicksal war an diesem Abend aber gegen die Gäste: zunächst kassierte man zu Beginn des Mitteldrittels eine kleine Bankstrafe, dann musste Kevin Richardson für zwei Minuten auf die Strafbank. Die Zwei-Mann-Überzahl nutzte Peitings Fröhlich in der 25.Minute zum 5:1 für die Bayern, die das Ergebnis in der Folgezeit clever verteidigten. Allerdings kassierten die Kurstädter nach wie vor viel zu viele Strafen, wobei die Verantwortlichen der Hessen nicht immer konform gingen mit den Schiedsrichter-Entscheidungen. Negativ-Höhepunkt dieses Abschnittes war die 40. Minute, als EC-Verteidiger Patrik Gogulla eine Zehnminutenstrafe wegen Meckerns erhielt, der der Referee ohne ersichtlichen Grund kurze Zeit später eine zweite folgen ließ, die gleichzeitig eine Spieldauer bedeutet. Somit musste der Bruder des NHL-Spielers Philipp Gogulla vorzeitig zum Duschen in die Kabine.

Die Marschroute des Schiedsrichters setzte sich trotz des bereits eindeutigen Ergebnisses fort: nach einem aus Bad Nauheimer Sicht fairen Check kassierte Alexander Baum in der 47.Minute die zweite Spieldauerstrafe der Partie, womit das Geschehen natürlich endgültig gelaufen war. Die Gäste konnten und wollten nicht mehr, während Peiting durch Treffer von Fröhlich und Schweiger jeweils in Überzahl den Endstand besorgten. Kein guter Auftakt also für die Roten Teufel, die Begleitumstände sprechen aber für sich. "Die Jungs sind heiß für Sonntag. Dieses Spiel wollen sie gerade biegen, denn wir sind unter Wert geschlagen worden. Wir kamen ja gar nicht zum Spielen, nachdem wir andauernd auf der Strafbank saßen", kommentierte Andreas Ortwein für den mehr als erzürnten EC-Coach Fred Carroll das Match, in dem die Wetterauer 75 Strafminuten inkl. zweier Spieldauerstrafen (Gogulla und Baum sind Sonntag deswegen gesperrt) und Peiting lediglich 12 Strafminuten erhielten. Am Sonntag ab 19.00 Uhr haben die Roten Teufel im Heimspiel gegen den EHC Klostersee somit die Chance, mit einem Sieg diese heutige Partie ein wenig vergessen zu machen.

Die anderen Oberliga-Ergebnisse: Rosenheim-Herne 5:4, Klostersee-Passau 0:3, Dortmund-Bad Tölz 4:2, Deggendorf-Füssen 3:2

EC Peiting - EC Bad Nauheim 7:1 (4:1, 1:0, 2:0)
Tore:
1:0 (01:40) Vavrusa (Kreuzer, Habermann)
2:0 (03:37) Dibelka (Schweiger, Kreuzer) PP 5-4
3:0 (04:59) Dibelka (Fröhlich, Vavrusa) PP 5-3
4:0 (05:25) Eichberger (Schweiger)
4:1 (14:27) Striepeke (Althenn, Haiduk)
5:1 (24:21) Fröhlich (Vavrusa) PP 5-4
6:1 (48:09) Fröhlich (Vavrusa, Dibelka) PP 5-3
7:1 (52:08) Schweiger (Pfohmann, Müller)
Zuschauer: 567
Strafminuten: ECP 12 / ECN 30 + 20 (Gogulla) + 5+20 (Baum)

eishockey.net / PM Nauheim