Die Eishockey-Nationalmannschaft der Männer hat sich den dritten WM-Sieg in Folge gesichert. Vor 9.109 Fans in der Ostrava Arena gewann das Team von Bundestrainer Harold Kreis am Samstagnachmittag mit 4:2 gegen Polen. Die Partie blieb lange torlos, ehe das DEB-Team im zweiten Drittel mit 2:0 in Führung ging. In der Schlussphase wurde es durch den polnischen Anschlusstreffer zum 3:2 noch einmal spannend. JJ Peterka setzte mit seinem zweiten Treffer in diesem Spiel den 4:2-Schlusspunkt. Bester deutscher Spieler wurde Alexander Ehl.
Das erste Drittel war auf beiden Seiten geprägt von konsequenter Abwehrarbeit. So entstanden erst spät die ersten Torchcancen. In der neunten Minute traf Alan Lyszczarchzyk mit der besten Gelegenheit für Polen nur den Pfosten des DEB-Tors, das heute Mathias Niederberger hütete. Zuvor hatten die Polen nach einer Strafzeit gegen Yasin Ehliz ihr erstes Powerplay (5. Minute), konnten die Überzahl aber nicht nutzen. Auch das DEB-Team kam zu einzelnen Chancen, tat sich aber schwer die Abwehrformation der Polen zu knacken. In der 15. Minute hatte JJ Peterka die Führung auf dem Schläger, doch Polens Goalie David Zabolotny konnte noch rechtzeitig mit dem Bein parieren. Kurz vor der Pause gab es die zweite Strafe gegen des DEB-Team.
Doch auch dieses zweite Powerplay der Polen endete nach dem Seitenwechsel ohne Treffer. In der 26. Minute schoss Krzysztof Macias für die Polen knapp am Tor von Niederberger vorbei. Im direkten Gegenstoß stürmte die vierte Reihe des DEB-Teams auf das polnische Tor. Maxi Kastner legte ab auf Alex Ehl, dessen Schuss das DEB-Team endlich mit dem 1:0 auf die Anzeigetafel brachte. Ein weiterer Konter führte zur nächsten großen DEB-Chance, doch Krystian Dziubinski verhinderte das zweite Tor der Deutschen, in dem er seinen Schläger Richtung Puck warf. Die Folge: Ein Penalty, den JJ Peterka zum 2:0-Pausenstand verwandelte (36.).
Im Schlussdrittel gelang dem deutschen Team erneut ein schnelles Break-out aus der eigenen Zone über Leo Pföderl, der auf Yasin Ehliz weiterleitete. Die Polen kamen in der Rückwärtsbewegung nicht hinterher, sodass Ehliz in Ruhe durch die Beine von Zabolotny spielen und auf 3:0 stellen konnte. Für Pföderl war es bereits der achte Punkt im sechsten Vorrundenspiel bei dieser Weltmeisterschaft. Sieben Minuten vor dem Ende eroberten die Polen im deutschen Drittel die Scheibe und konnten so auf 3:1 verkürzen. Patryk Wajda schoss von hinter der Torlinie Richtung Mathias Niederberger, traf den deutschen Goalie am Rücken und von dort das Tor zum 3:2 (56.). Das DEB-Team hatte 52 Sekunden später aber die direkte Antwort: Lukas Reichel lief alleine auf das polnische Tor, scheiterte noch am polnischen Schlussmann, der nach vorne abprallen ließ. Der nachrückende JJ Peterka schoss den freiliegenden Puck ins Tor zum 4:2-Endstand (57.).
Nach sechs WM-Spielen hat die DEB-Auswahl nun zwölf Punkte auf dem Konto. Das abschließende Vorrundenspiel gegen Frankreich findet am kommenden Dienstag statt. Spielbeginn ist um 12:20 Uhr.
Bundestrainer Harold Kreis: „Die Polen haben uns das Spiel heute nicht leicht gemacht. Das Tor durch Alexander Ehl war dann so ein bisschen der Eisbrecher. Ab diesem Moment haben wir auch mehr Tempo in unser Spiel gebracht und mehr Kontrolle übernommen. Das war heute keine leichte Aufgabe und es hat vielleicht nicht alles direkt so funktioniert, wie die Spieler es sich vorgestellt hatten. Aber gute Mannschaften finden dann doch immer einen Weg, das Spiel zu gewinnen. Wir haben jetzt zwei Tage spielfrei vor der Partie gegen Frankreich, da kann die Mannschaft körperlich und mental ihre Akkus wieder aufladen und dann gehen wir mit vollen Kräften in das abschließende Gruppenspiel hinein.“
Kapitän Moritz Müller: „Das waren heute hart erkämpfte drei Punkte und ein wirklich wichtiger Sieg für uns. Wir haben ein gutes Spiel gemacht und nur weil die letzten beiden Erfolge so hoch ausgefallen sind, kann man nicht jedes Mal erwarten, dass es wieder so ein Offensivspektakel wird. Es war ein schmaler Grat heute zwischen auf Sieg spielen, aber nicht ungeduldig werden. Wir mussten uns den Erfolg erarbeiten und das haben wir gut gemacht. Das war heute eine Lektion für uns, die wir gut genug gemeistert haben, um am Ende das Spiel zu gewinnen.“
Verteidiger Colin Ugbekile: „Es war ein hart umkämpftes Spiel. Für uns war es wichtig, dass wir heute auf jeden Fall die drei Punkte mitnehmen. Die Polen haben gut dagegengehalten, daher ging es für uns wirklich darum das Spiel simpel zu halten und keine großen Fehler zu machen. Das haben wir gut gemacht und somit sieht es für uns in der Tabelle jetzt ganz gut aus. Wir sind hier bei einer Weltmeisterschaft, da kann natürlich jedes Team gut Eishockey spielen und das haben die Polen heute gezeigt. Da müssen wir schon ein gutes Spiel abliefern, um am Ende auch gewinnen zu können. Wir werden die nächsten zwei Tage jetzt erst einmal zur Regeneration nutzen und dann wollen wir natürlich auch das letzte Gruppenspiel gegen die Franzosen gewinnen.“