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Η-Ε
(2:0) - (0:1) - (1:0)
23.05.2024, 16:20 Uhr

Deutschland unterliegt der Schweiz im Viertelfinale

3:1 Niederlage gegen eine starke Abwehr

Þ23 Mai 2024, 20:35
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3:1 Niederlage in engem Viertelfinale
Foto: City Press GmbH

Die Männer-Nationalmannschaft hat den Halbfinal-Einzug bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Tschechien verpasst. In der Viertelfinal-Partie am Donnerstagnachmittag unterlag die DEB-Auswahl der Schweiz mit 1:3. In der Ostrava Arena sahen 6.583 Fans ein spannendes Spiel, in dem sich die deutschen Spieler zum zweiten Drittel steigern konnten, am Ende aber die Schweizer nicht mehr einholen konnten. Bester DEB-Akteur des Tages wurde Dominik Kahun.
 
 
 
Das erste Drittel begann nicht nach Plan für die deutsche Nationalmannschaft, denn bereits nach 13 Sekunden musste Kai Wissmann wegen übertriebener Härte auf die Strafbank. Das Powerplay spielte den Schweizern in die Karten, die so vom Start weg das DEB-Team unter Druck bringen und Philipp Grubauer, der heute das DEB-Tor hütete, mehrmals prüfen konnten. Das setzte sich selbst im ersten deutschen Powerplay kurz darauf fort, als die Schweizer im eigenen Drittel einen deutschen Pass abfangen konnten, und Christoph Bertschy im Break mit einem zielgenauen Schuss ins Kreuzeck die Schweizer 1:0-Führung besorgte (8. Minute). In der 17. Minute setzten sich die Schweizer erneut im deutschen Drittel fest, die deutsche Abwehr bekam zu diesem Zeitpunkt keinen Zugriff auf den Puck. Und so erzielte NHL-Star Nico Hischier freistehend auf der rechten Seite das 2:0. Die Schweizer ließen dem DEB-Team in den ersten 20 Minuten wenig Raum für Offensiv-Akzente, so dass es ihre Führung zur Pause leistungsgerecht war.

Auch das zweite Drittel begann mit einem Überzahlspiel für die Eidgenossen. Doch Zählbares sprang dabei aus Sicht der Schweizer wieder nicht heraus. In der 31. Minute konnte sich DEB-Goalie Grubauer erneut mit einem starken Save auszeichnen. Nur wenige Momente später führte ein gefährlicher Kniecheck des Schweizers Andrea Glauser gegen JJ Peterka zum zweiten deutschen Powerplay, das nur vier Sekunden dauern sollte. Wojciech Stachowiak gewann das Bully, der Puck sprang nach hinten zu Dominik Kahun, der ohne Bedrängnis den 2:1-Anschlusstreffer schoss (32.). Der Treffer gab dem DEB-Team sichtlich neuen Aufwind, denn fortan lief das Spiel auf das Tor von Leonardo Genoni. Größte Chance zum Ausgleich hatte erneut Dominik Kahun, als er zwei Minuten vor der Pause nur den Pfosten traf.

Zur Pause erhielten die Schweizer eine weitere Strafzeit, Deutschland startete also mit einem Mann mehr ins Schlussdrittel. Das deutsche Powerplay war erneut zu starr und kam so zu wenig Abschlüssen. Danach erarbeitete sich die Schweiz wieder mehr Offensive-Anteile, doch auch die starke Abwehrleistung des DEB-Teams verhinderte einen weiteren Gegentreffer. Beide Mannschaften verteidigten leidenschaftlich, was sich vor allem im letzten Drittel in der geringen Anzahl an Torschüssen von insgesamt nur 4:5 widerspiegelte. Dazu zählte auch die größte Chance auf den 2:2-Ausgleich durch Lukas Reichel, der zwei Minuten vor dem Ende an Genoni scheiterte. Bundestrainer Kreis nahm schließlich Philipp Grubauer vom Eis. Der Schweizer Bertschy erkämpfte sich im Schweizer Drittel die Scheibe und brachte von der Mittellinie aus die Scheibe im leeren deutschen Tor zum 3:1 unter. Es sollte die Entscheidung sein und das WM-Aus für die deutsche Nationalmannschaft, die zum fünften Mal in Folge ein Viertelfinale erreichen konnte.

Nach dem Spiel wurden mit JJ Peterka, Wojciech Stachowiak und Leo Pföderl die drei besten deutschen Spieler des WM-Turniers ausgezeichnet. Am morgigen Freitag wird die Nationalmannschaft zurück nach Deutschland reisen.

DEB-Sportdirektor Christian Künast: „Natürlich überwiegt aktuell die Enttäuschung über das Ausscheiden im WM-Viertelfinale. Wir haben uns heute wieder zurückgekämpft, aber es hat heute dann nicht mehr ganz gereicht, das Spiel noch für uns zu entscheiden. Dennoch bin ich sehr stolz auf die gesamte Mannschaft, den Coaching-Staff und auch das ganze Team drumherum. Für die hervorragende Arbeit möchte ich auch im Namen der Verbandsführung ein großes Dankeschön aussprechen. Es war insgesamt wieder eine gute Turnierleistung, die die Mannschaft in diesem Jahr gezeigt hat.“

Bundestrainer Harold Kreis: „Trotz eines nicht so guten Starts in die Partie hat die Mannschaft wieder Charakter bewiesen und mit allen Mitteln versucht das Spiel noch zu drehen. Ab dem zweiten Abschnitt hatten wir dann mehr Spielanteile. Die Schweizer standen defensiv sehr gut und haben es uns daher nicht leicht gemacht, zwingende Torchancen zu erarbeiten. Es zeichnet unsere Mannschaft aus, dass sie sich wieder ins Spiel zurückkämpft hat und nie aufgibt. Aber heute lief uns dann leider die Zeit davon. Als Turnierfazit kann ich sagen, dass die Mannschaft wieder alles aus sich herausgeholt hat, was in ihr steckt. Ich bin insgesamt mit dem Team und der Einsatzbereitschaft sehr zufrieden.“

Stürmer Yasin Ehliz: „Die ersten zwanzig Minuten des Spiels waren heute nicht optimal. Die Schweizer waren immer einen Schritt schneller und haben die Zweikämpfe gewonnen. Das war kein gutes erstes Drittel von uns. Danach sind wir dann deutlich besser aus der Kabine gekommen, aber am Ende hat es dann nicht mehr gereicht. Das Positive was hängen bleiben wird ist, dass wir außer in den beiden Partien gegen die USA und Schweden ein insgesamt starkes Turnier gespielt haben. Das können wir auf jeden Fall mitnehmen.“

Stürmer Nico Sturm: „Der Beginn des Spiels hat heute den Unterschied gemacht. Wir hatten vielleicht noch ein bisschen zu viel Respekt, waren zu langsam und haben zu viele Strafen genommen. Es wäre heute wieder möglich gewesen, einen Schritt weiterzugehen. Im zweiten und dritten Drittel haben wir dann mehr für das Spiel gemacht als die Schweizer. Aber auf diesem Level muss man eben über 60 Minuten eine Top-Leistung abrufen und daher hat es dann heute leider nicht ganz für uns gereicht. Aber alles in allem bin ich sehr stolz auf die Jungs. Wir haben uns bei diesem Turnier wieder von einer sehr guten Seite präsentiert und uns viel Respekt erarbeitet.“

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