Die EGDL verkaufte sich über die ganze Partie gut und verlor am Ende mit zwei, drei Toren zu hoch: Die EG Diez-Limburg war am Freitagabend als klarer Außenseiter gegen den Vorjahresmeister der Oberliga Nord, die Saale Bulls - MEC Halle 04 e.V., angetreten, und hielt die Partie lange offen. Am Ende stand ein etwas zu hohes 1:5 (0:1,1:1,0:3) aus Sicht der Rockets auf der Anzeigetafel, das Ergebnis spiegelte jedoch nicht den Spielverlauf wider.
Der erste Spielabschnitt wirkte bei 8:6 Torschüssen nicht nur recht ausgeglichen, auch auf dem Eis waren keine großen Unterschiede zu erkennen. Trotz eines kleinen Kaders und zwei neuen Mitspielern (Minaychev und Jatczak), zeigten die Rockets, dass man gewillt war, die Oberliga Nord mit Würde zu verlassen. In zwei guten Powerplays konnte man leider die Chance auf ein Tor nicht nutzen. Erst in der 19. Minute führte ein schöner Spielzug von Demmler und Becker und dem anschließenden erfolgreichen Abschluss des Importspielers Matias Varttinen zum 0:1 Pausenstand.
Im zweiten Abschnitt sahen die 311 Zuschauer am Heckenweg weiterhin ein munteres Spiel, mit zunächst sogar leichten Vorteilen für die EGDL. Nachdem auf beiden Seiten die Überzahlspiele nicht genutzt wurden, konnten sich die „jungen wilden“ Rockets belohnen. David Lademann setzte sich gegen zwei Verteidiger durch und netzte ganz stark mit der Rückhand ein (37.) „Fünf Spiele vor den Playoffs dürfen wir nicht ein solch schwaches Eishockey zeigen“, bemängelte Saale Bulls Coach Marius Riedel die ersten beiden Drittel nach der Partie. Der Favorit aus Halle schaffte es dann doch noch einmal nachzulegen und stellte in der 39. Minute durch Thomas Gauch den alten Abstand wieder her. Mit einem 1:2 ging es optimistisch in die Pause.
Was die Zuschauer nicht sehen konnten, war, dass die junge und dezimierte Mannschaft mit sehr schweren Beine in die Kabine ging, die aufopferungsvolle Spielweise kostete viel Kraft. So kam es, dass innerhalb von sieben Minuten die Hallenser drei weitere Treffer verbuchen konnten (43., 49., 50.). Dennoch traten die Gastgeber weiterhin nicht weniger motiviert ihrem Gegner entgegen. Die Partie endete letztlich mit einem 1:5, dennoch feierten die Fans ihre „Kämpfer“ wie nach einem Sieg. Der Heckenweg, das kleine "gallische Dorf“, feierte seine Oberliga-Abschiedstour ausgiebig. Bereits am Sonntag geht es zum Pferdeturm nach Hannover, dort warten die Indians.
„Ich bin heute sehr stolz auf unsere Mannschaft", so Arno Lörsch bei der Pressekonferenz. "Wir haben einige turbulente Tage hinter uns, aber das wollten wir alles hinter uns lassen. Die Fans haben es verdient, dass wir alles geben und das haben wir am heutigen Abend getan. Zehn stärkere Minuten der Saale Bulls haben gereicht das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden. Wir haben insgesamt aber 60 Minuten sehr gut gekämpft, die Fans haben es auf der Tribüne ihre Anerkennung gezeigt, auch dafür möchte ich mich bedanken.“