Was für ein Gänsehaut-Moment: Unbändiger Jubel und überall nur glückliche Gesichter! Und das, bevor auch nur ein einziger Pass gespielt war. Nach 555 elend langen Tagen durften die Fans der Düsseldorfer EG ihre Lieblinge endlich wieder hautnah erleben. 5.428 Zuschauer waren im PSD BANK DOME dabei, als die Rot-Gelben nach dem Auftaktsieg in Krefeld am Freitag auch die Panther bezwangen. In einem am Ende dramatischen Spiel behielt die DEG mit 5:3 (0:1; 2:0; 3:2 ) die Oberhand und sorgte so für den für sie perfekten Start in die neue Spielzeit!
Viel Jubel und ein spätes Gegentor
Nach einer emotionalen neuen Pre-Game-Show, die die Einheit und den Kampfeswillen der neu formierten Mannschaft von Harold Kreis beschwört, ging es los. Die DEG, die ohne Kyle Cumiskey, Joonas Järvinen und Jakob Mayenschein auskommen musste, brauchte eine Weile, bis sie gefährlich vor das Tor der Gäste kam. Zunächst hatten die Augsburger, die am Freitag spielfrei hatten, einige Abschlüsse, die Hendrik Hane vor nicht allzu große Probleme stellten. Die beste Chance der Rot-Gelben hatte Mike Fischer, der den Puck im Slot abtropfen ließ, nachdem Marco Nowak ihn von der blauen Linie halbhoch dorthin gespielt hatte (7.). Ihre ersten beiden Unterzahlspiele überstanden beide Teams schadlos, wobei TJ Treveleyan seine Farben beinahe bei rot-gelber Überzahl in Führung gebracht hatte. Hane verhinderte in letzter Sekunde einen Bauerntrick-Treffer (10.). Tobi Eder hätte nach feinem Querpass von Stephen MacAulay kurz darauf die Führung auf dem Schläger, doch Roy parierte (11.). Die Augsburger, die noch ein weiteres Mal in Überzahl ran durften, hatten anschließend etwas mehr vom Spiel und bescherte der DEG in deren eigenem Drittel immer wieder einiges Arbeit. Vincent Saponari etwa kam aus halblinker Position frei zum Schuss (19.). Als alles schon nach einem torlosen ersten Drittel aussah, klingelte es doch noch, und zwar auf der falschen Seite. Nach Zuspiel von Colin Campbell traf Bradley McClure aus spitzem Winkel. 1,6 Sekunden standen da noch auf der Uhr.
Hier ist er Sieger, am Ende des Drittels aber doch geschlagen: Hendrik Hane – Alle Bilder: Birgit Häfner
Die DEG schlägt zurück
Das recht kleinlich pfeifende Schiedsrichtergespann Rantala/Schadewaldt sorgte im zweiten Abschnitt für einige Über- und Unterzahlsituationen, zwei auf jeder Seite. Die DEG, die sich nach vorne lange etwas schwer tat, brachten die beiden Powerplays so richtig ins Spiel. Bratt Olson hatte im Slot die Riesenchance zum Ausgleich, schloss aber zu zentral ab. Die Drangphase der DEG sorgte für mächtig Stimmung auf den Rängen. Im zweiten Überzahlspiel lief die Scheibe noch ein wenig besser, landete über Nowak und Alex Ehl schließlich bei Victor Svensson, der zum umjubelten Ausgleich einnetzte (32.). Sieben Sekunden später hatten die Rot-Gelben das Spiel gedreht. Mac Aulay legte ab für Brendan O’Donnell, der seine Torjägerqualitäten aufblitzen ließ und mit einem satten Schuss zum 2:1 vollendete. Die Mannschaft des neuen Trainers Mark Peterson konnte aus ihrer zweiten Überzahl dagegen kein Kapital schlagen, auch wenn es immer wieder vor dem Tor von Hane zur Sache ging. So ging es mit der knappen DEG-Führung in die zweite Pause.
Das Geschoss von Brandon O’Donnell schlägt hinter Olivier Roy ein.
Herzschlagfinale
Zu Beginn des dritten Drittels waren die Augsburger die aktivere Mannschaft, wurden dann aber von der DEG ziemlich kalt erwischt. Geitner schlenzte die Scheibe von der blauen Linie in Richtung Roy. In die Flugbahn des Pucks hielt Alex Barta seinen Schläger und lenkte ihn so zum 3:1 ins Tor (45.). Wenig später ließ die DEG in Überzahl die Chance ungenutzt, für die Entscheidung zu sorgen. In einer weiteren Überzahl kam es sogar noch etwas dicker: Plötzlich waren die Gäste wieder voll im Spiel, nachdem Trevelyan seinen Alleingang zum 2:3 abschloss, genau 55 Minuten waren gespielt. 59 Sekunden später waren die Panther gänzlich zurück in der Partie. Nowak brummte eine Strafe ab, als Jesse Graham von der blauen Linie aus traf. Doch der Eishockey-Gott meinte es letztlich doch noch gut mit der engagiert spielenden DEG. Wiederum in Überzahl staubte Jerry D’Amigo zum frenetisch gefeierten 4:3 ab (57.). Bitter: Braden Lamb hatte Svensson ziemlich rüde gefoult. Der Schwede musste verletzt runter. Am Ende gingen die Panther volles Risiko und agierten mit sechs Feldspielern. Eder machte mit seinem Schuss ins leere Tor den Sack endgültig zu.
Bis zum Schluss war es ein harter Kampf, aber die Punkte blieben in Düsseldorf!