„Düsseldorf hat Playoffs verdient!“ Unter diesem Motto stand der emotionsgeladene Trailer, mit dem den 8.387 Zuschauern vor dem ersten Bully so richtig für das erste Playoff-Heimspiel seit drei Jahren eingeheizt wurde. Manch einer hatte nach der herben Pleite in Augsburg noch Sorgenfalten auf der Stirn, aber die DEG zeigte ein ganz anderes Gesicht und meldete sich mit einem 4:1-Erfolg (2:0; 0:0; 2:1) zurück.
Wer damit rechnete, dass die DEG aufgrund der Schmach vom Dienstag wie ein geprügelter Hund aufs Eis kommen würde, sah sich bereits in den ersten Minuten getäuscht. Körpersprache, Zweikämpfe, Spielwitz, alles was im ersten Spiel der Serie ein Manko der Rot-Gelben war stimmte. Die Hausherren bestimmten das Tempo und sorgten früh dafür, dass der Funke auf die Ränge übersprang. Schon in der ersten Minute sauste die erste Scheibe in Richtung Olivier Roy, dem Torhüter der Panther. Den Flachschuss von Picard konnte dieser allerdings recht mühelos parieren. Augsburg trat offensiv erstmals durch Thomas Holzmann in Erscheinung, der nach einem Puckverlust von Torp in guter Position zum Abschluss kam (3.). Ansonsten aber erstmal ganz viel Rot-Gelb und relativ wenig Grün-Weiß. Folgerichtig rappelte es dann auch bald im Karton. Jaedon Descheneau stürmte mit viel Tempo ins Drittel, verzögerte, täuschte einen Pass an, verzögerte erneut und netzte dann kompromisslos zur umjubelten Führung ein (8.). Weiter ging die wilde Playoff-Fahrt mit einer Barta-Chance nach schönem Descheneau-Pass (11.). Danach dachte sich Manuel Strodel, dass es jetzt mal Zeit für seinen allerersten Saisontreffer wäre und setzte seinen Plan mit der ihm eigenen Kampfeslust in die Tat um. Hinter dem Tor holte er sich die Scheibe, zog gnadenlos in Richtung Netz und bezwang Roy im Nachfassen (13.). In der Folge fanden die Gäste etwas besser ins Spiel, erarbeiteten sich aber keine Großchancen. Nur kurz vor der Sirene wurde es nochmal eng, als die DEG in eigener Überzahl in einen Konter lief. Mathias Niederberger war gegen Andrew LeBlanc aber glücklicherweise zur Stelle.
Im Mittelabschnitt gab es phasenweise Playoff-Schach zu beobachten. Zwei von ihren Trainern taktisch stark eingestellte Mannschaften belauerten sich und lieferten sich einen intensiven Fight. Augsburg trat insgesamt gefährlicher als noch im ersten Drittel auf und kam direkt nach Wiederbeginn durch Matt White zu einer guten Schusschance (21.). In der Folge erinnerte die Partie, zumindest was die Arbeitsbelastung der Schiedsrichter angeht, ein wenig an das erste Spiel in Augsburg. Immer wieder ging ein schwarz-weiß gestreifter Arm hoch. Augsburg war dabei oft in der DEG-Zone präsent, wurde von der starken Unterzahl der Hausherren aber außen gehalten und damit in Schach gehalten. Auch der DEG boten sich einige Powerplay-Gelegenheiten. Braden Pimm per schönem Schuss aus der Mitte (33.) und Alex Barta mit sattem Schlenzer (36.) hatten dabei die besten Chancen. Tore fielen aber trotz der vielen Strafen auf beiden Seiten nicht.
Mit den ersten Minuten des letzten Abschnitts konnte die DEG gut leben, weil es relativ wenig klare Torchancen gab und das bedeutete, dass es bei der doppelten Führung blieb. Die erste wirklich nennenswerte Aktion vollendete Jaedon Descheneau zu seinem zweiten Treffer des Spiels. Bei angezeigter Strafe, Niederberger hatte das Tor zugunsten eines sechsten Feldspielers verlassen, wurde das Schlitzohr schön freigespielt. Mit beherztem Antritt zog er Richtung Roy und legte dem verdutzten Keeper die Scheibe zwischen die Beine (48). Kurz darauf folgten aber zwei Strafen für die DEG und daraus resultierend eine doppelte Überzahl für die Fuggerstädter. Diese nutzte Braden Lamb mit einem Kracher von der blauen Linie für den Anschlusstreffer (49.). Danach machte es die DEG aber richtig gut und beschäftigte die Panther oft vorne durch aggressives Forechecking. So konnten die Gäste nie richtig zwingend auf die zwei weiteren noch benötigten Treffer hinwirken. Am Ende machte John Henrion mit einem Schuss in das verwaiste Tor den Deckel drauf.
Was für eine Gefühlsachterbahnwoche für die DEG-Familie. Kräftig verloren, stark zurückgekommen. An dieses Spiel darf am Sonntag gerne angeknüpft werden. Denn schon in weniger als zwei Tagen kreuzen die beiden Kontrahenten erneut die Schläger, dann wieder im Curt-Frenzel-Stadion. Immer weiter!