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Die Fanbeauftragten des HEV im Interview

Persönliches Gespräch mit Eishockey.net Reporter U. Hollenhorst

Þ26 September 2024, 08:26
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HEV Interview
Reporter U. Hollenhorst hat sich beim HEV umgehört!
Foto: Eishockey.net

Eishockey.net: Hallo und danke, dass ihr drei euch zum Gespräch bereit erklärt habt. 

Eishockey.net: Nicht jeder kennt euch, erzählt etwas von euch. Wer seid ihr? Was macht ihr beruflich?  Was sagen eure Familien dazu, dass ihr in die Eishalle eingezogen seid? 

Mona Zawodny: Beruflich bin ich im Kundenservice telefonisch und per E-Mail. Ja, was sagt meine Familie, dass ich in die Eishalle eingezogen bin?  Meine Familie ist miteingezogen und von daher ist es schon in Ordnung, dass man da so viel Zeit verbringt, wenn man sie dann gemeinsam verbringen kann. Und wir machen es auch gern. 

Jenni Vogel: Von Beruf bin ich Erzieherin, arbeite derzeit in der Senioren- und Demenzbetreuung. Was sagt meine Familie? Ich habe drei Mädels, zwei davon gehen regelmäßig mit zum HEV. Von daher passt es. 

Stefan Minnebusch: Ich bin gelernter Maurer, tätig im Tankstellenbau. Meine Frau freut sich immer auf den Sommer, damit ich mal wieder zu Hause bin. Meine Kinder gehen auch regelmäßig mit. 

Eishockey.net: Was hat jeden einzelnen von euch bewogen, sich für den HEV zu engagieren? 

Jenni: Also ich bin bestimmt seit 30-35 Jahren immer mal wieder beim HEV anzutreffen, war früher immer sehr engagiert, bin jetzt seit der dritten Saison wieder dabei. Für mich ist das kein Thema, wenn man für etwas Herzblut investiert, dann möchte ich auch mitwirken, helfen, nach Möglichkeit was besser oder anders machen und positiv am Geschehen teilnehmen können. 

Mona: Zum einen ist ja mein Hauptschlagwort immer: Sicherung des Standortes. Das liegt mir tatsächlich sehr am Herzen, weil ich hier aufgewachsen bin. 
Mein Opa war Eismeister, meine Mama hat im Penalty gearbeitet, mein Onkel hat im Penalty gearbeitet. Ich sag immer: ich bin mit Ammoniak groß geworden. Deswegen liegt mir die Eishalle sehr am Herzen. Ich bin auch wieder seit vier Saisons neu mit am Start beim Eishockey. War dann wieder Hockey infiziert. Ich möchte alles tun, den Verein zu unterstützen, den Standort zu sichern, genau das halt. Nicht nur die erste Mannschaft, sondern auch die Jugend. Das ist mir wichtig, weil die Jugend ein großer Bestandteil ist, den es zu Unterstützen gilt. Weil die auch sehr viel Hilfe brauchen. 

Stefan: 98 war ich DJ bei der Eislauf Disco. War danach ein paar Mal beim Eishockey, hab da auch die Musik gemacht während des Spiels. Seit acht Jahren gehe ich regelmäßig zum Hockey.  Letzte Saison hat Jürgen (Jürgen Schubert, Geschäftsführer der Ersten Mannschaft) mich dann gefragt, ob ich den Fanbeauftragten machen möchte und ich habe ja gesagt. 

Eishockey.net: Warum gerade als Fanbeauftragte/r? 

Jenni: Ich finde, der Job des Fanbeauftragten ist wichtig, um ein Bindeglied darstellen zu können, zwischen Fanclubs, neutralen Fans, zwischen Verein und GmbH. Das man untereinander, miteinander vermitteln, Sachen klären, nach vorne schauen kann, um gemeinsam neue Dinge erschaffen kann. 

Mona: Ich glaube, als Fanbeauftragte tatsächlich auch die Stimme der Fans sein kann, oder auch das Ohr der Fans. Ich erhoffe mir einfach, dass man die Kommunikation wesentlich verbessern kann. Das man die Wünsche der Fans schneller und effektiver an den Verein, an die GmbH herantragen kann, aber auch umgekehrt. Das man, was puffern, dass man vielleicht Unmut abfangen kann. Das man nach außen tragen kann, warum manche Dinge so sind wie sie sind. 

Stefan: Letztes Jahr war ich noch allein. Es war da schwierig für mich, weil ich auch beruflich sehr viel auf Montage bin. Jetzt zu dritt ist die Kommunikation zwischen Fans, Verein und uns gut geworden und darauf kann man aufbauen. 

Eishockey.net Was erwartet ihr von dem Job? 

Steffan: Das wir Gehör finden. Die Gemeinschaft wieder mehr zusammen rücket. 

Jenni: Im Prinzip ein besseres Miteinander, eine offenere Kommunikation, ein offenerer Austausch, damit man die Belange der Fans, der GmbH miteinander kombinieren kann. 

Mona: All die Gründe, die ich angeführt habe, warum ich das mache, sind auch die Erwartungen, die ich habe. Ich erwarte das das Miteinander gestärkt wird, dass die Kommunikation gestärkt wird. Ich hoffe, dass die Fans das Annehmen. Die Erfahrung, die wir in der kurzen Zeit machen, ist genau diese. Es kommen schon ganz viele auf uns zu mit Kritiken, mit Wünschen, die wir zum Teil auch schon umsetzen konnten oder angestoßen haben, wie zum Beispiel die Erinnerungswand. Das wurde von einem Fan angestoßen als Erinnerungstafel für Leo (Leo Beradi, Spieler, Trainer, Eismeister, Mädchen für alles beim HEV, verstorben 2024). Wir haben das dann weitergesponnen und haben daraus eine Erinnerungssäule. Das erwarte ich, dass man diese Wünsche und Belange der Fans weitertragen kann. Und hoffentlich das ein oder andere auch umsetzen kann.

Eishockey.net: Was glaubt ihr zu bewegen? 

Eishockey.net: Welche Aufgaben habt ihr als Fanbeauftragte? 

Eishockey.net: Jenny, du bist Fanbeauftragte für Menschen mit Behinderung, welche Ziele hast du? Soweit ich weiß, bist du die erste in der Oberliga? 

Jenni: Die erste in der Oberliga bin ich nicht. Ich glaube Herford hat auch einen Fanbeauftragten, aber es sind wenige in der Oberliga.  
Die Ziele, die ich habe: Ich habe jetzt zum Beispiel, also ich muss dazu sagen, wir machen alles zu dritt. Wir haben gesagt, wenn wir das schon machen, dann alle gemeinsam. Die beiden unterstützen mich, ich unterstütze die beiden. Einzeln gibt es gar nicht bei uns.  Was wir schon geschafft haben, ist, dass die Werbung von der Scheibe an der Rollstuhlrampe entfernt wurde, damit die Rollstuhlfahrer eine bessere Sicht haben. Ich habe demnächst noch ein Hallenbegehung bezüglich Handläufe an den Sitzplatztribünen. Das ich noch wichtig für uns, weil wir darauf auch angesprochen wurden. Langfristig gesehen, wäre die Planung eines behindertengerechtes WC. Ich fände es gut, dass wäre definitiv wichtig. Das wären bauliche Veränderungen und da muss man sehen, was die Zeit bringt. Das ist finanziell ein ordentlicher Aufwand, aber wir sind da dran.  

Eishockey.net: Mona, Stefan, Jenny, ihr seid ja jetzt schon ein paar Monate in Amt, was habt ihr bis jetzt angeschoben, bzw. was habt ihr schon erreicht?  

Jenni: Eigentlich eine ganze Menge. 
Wir bekommen ein rund um positives Feedback. Das ist etwas, was uns unheimlich freut. 
Es ist halt ein schönes Gefühl, wenn man auch so angenommen wird. Wir haben ganz viele Sachen, die wir uns inzwischen auf die Agenda geschrieben haben. Ein paar Sachen haben wir auch schon umgesetzt. Zum Beispiel die Erinnerungswand, oder Umfragen, die Tor Musik, Drittelpausen Spiele, da wurde auch schon was umgesetzt. Dann wird es einen Kummer-Meckerkasten geben, der steht dann im Eingangsbereich für alle Fans, die vielleicht nicht namentlich genannt werden möchten. 
Wir gucken einfach das wir auf Sozialmedia aktiv sind, bei Facebook, Instagram. Wir haben eine WhatsApp-Gruppe gegründet, wo wir versuchen Neuigkeiten zu streuen. 
Ich denke allein durch unsere Präsenz in der Halle, eigentlich müsste jeder wissen, wo wir vor Ort anzutreffen sind. Wir sind immer ansprechbar, versuchen alles umzusetzen, alles anzusprechen bei der GmbH oder auch im Umkehrschluss Sachen, die die GmbH gerne möchte, an die Fans weiter zu tragen. 

Mona: Das was wir schon spürbar erreicht haben, ist, dass alle tatsächlich ein Stück zusammengewachsen sind. Sowohl die GmbH zu den Fans oder auch umgekehrt und auch die Fans untereinander. Es nähert sich alles wieder etwas an. Auch einige Fanclubs untereinander. Das die Kommunikation einfach besser wird. 

Jenni: Wir hatten ja auch das Kumpeltreffen, wo wir versuchen in vier, fünfwöchigen Abständen uns zu treffen. Das erste hatten wir jetzt und ich muss sagen, wir waren echt überwältigt. Wir hatten 50/60 Leute da. Man sieht schon, dass die Fans interessiert sind. Dadurch das man persönlich miteinander sprechen kann entschärft sich das Ganze auch auf Facebook. 

Eishockey.net: Kommen Fans zu euch mit Anregungen? 

Mona: Ja mehr als genug. Es fing mit der Musik an, das Thema wurde ganz häufig angesprochen. Die Handläufe, das sind Sachen die sieht man nicht, wenn man darauf nicht angewiesen ist und deswegen ist es wichtig, dass man angesprochen wird. 
  
Eishockey.net: Gibt es was Spezielles, wo ihr sagt, dass wollen wir unbedingt? 

Mona: Also ich habe jetzt kein Endziel. Was ich erreichen möchte, ist wirklich aufrecht zu erhalten, was wir schon erreicht haben und das weiter auszubauen. 

Eishockey.net: Danke das ihr euch Zeit genommen habt. Weiterhin viel Erfolg bei eurer Arbeit. 

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