Es passte so richtig ins Bild: Die Verlängerung hatte begonnen, da schien Scott Allen die Scheibe verloren zu haben. Doch Peter Quenneville rutschte aus. So hatte Nick Pageau plötzlich keinen Gegenspieler mehr und nutzte den freien Raum, zog vor unser Tor, zockte Leon Hungerecker aus und besorgte den Siegtreffer… Lieber EHC Freiburg! Wenn ihr denn also euer Siegerbier genossen habt – sicher ein leckeres Tannenzäpfle – dann resümiert das Match noch einmal und bedankt euch bei dem starken Rückhalt Patrick Cerveny sowie den Lausitzer Füchsen, die aus ihrer deutlichen Überlegenheit gar nichts machen konnten. Seid uns nicht böse, dass der Frust nach dieser vermeidbaren Niederlage ziemlich tief sitzt. Im Vergleich zu euch hängen wir im Tabellenkeller fest. Da hätte uns der klare Erfolg, der hätte kommen müssen, sehr gut getan. So gratulieren wir euch und „unserem“ Robert Hoffmann und hoffen, dass euch das Glück weiter so hold ist. Damit unser Spielbericht nicht zu lang wird, werden wir alle guten Torchancen von euch erwähnen. Aber von uns nur die ganz dicken Dinger. Und redet vielleicht mal mit den Zählern der Schussstatistik…
Vom ersten Bully weg übernahmen die Füchse die Regie. Ein Pass von Brett Carson vor das Tor brachte ein erstes Mal Gefahr vor dem Breisgauer Gehäuse (1.). Die Füchse wirkten ausgeruht und setzten immer wieder Nadelstiche. Richie Mueller zielte aber mit seinem Drehschuss (noch) zu hoch (2.). Die Angereisten erspielten sich eine gute Möglichkeit nach der anderen und hätten durchaus längst führen müssen. Der erste Schuss der Wölfe auf unser Heiligtum folgte erst in der sechsten Spielminute. Doch Chris Billich verzog nach links. Nachdem Hunter Garlent mit einem Abfälscher nach Pass von Jakub Kania vor das Tor kein Glück hatte (6.), war es Oldie Richie Mueller, der nach toller Vorarbeit von Ilja Fleischmann die Führung für die Füchse erzielte (8.). Auch nach dem Führungstreffer machten nur die Unsrigen Druck. Freiburg kam nur sehr selten über die blaue Linie in die Angriffszone. Wenn, dann wurde es jedoch gefährlich. Ein Zuspiel von Tyson McLellan auf Marc Wittfoth verpasste der nur knapp im Slot (9.). Und schon mit dem zweiten Schuss erzielte Calvin Pokorny in der 12. Minute den Ausgleich. Der war zu diesem Zeitpunkt komplett überraschend und höchst schmeichelhaft. Unklar blieb, wie das Spielgerät überhaupt durchrutschen konnte. In der Folge verlagerte sich das Spielgeschehen bei viel blau-gelbem Scheibenbesitz weitestgehend zwischen die vier Bullypunkte, ohne dass eine der beiden Mannschaften große Torgefahr entwickelte. Erst in der 18. Minute wurde es brenzlig vor unserer Kiste, als Wittfoth einen Querpass von Cerny im Slot verpasste. Gegenüber musste Cerveny gegen den freien Quenneville noch einmal zupacken (19.). Somit ging es mit dem 1:1 und damit aus Gäste-Sicht viel zu wenig in die erste Pause. Die Torschussstatistik: 16 zu 4 pro Weißwasser…
Im zweiten Drittel waren es wieder die Füchse, die zuerst den Torerfolg suchten. Bennet Roßmy schoss jedoch frei von links vorbei (21.). Allerdings wirkte Freiburg jetzt etwas präsenter, ohne stets genau zu wissen, was man mit der Scheibe anfangen könnte. Scott Allen traf direkt nach einem Bully nur das Außennetz und kurz darauf scheiterte er per Bauerntrick an Hungerecker (23./24.). Die große Chance zur Gäste-Führung hatte jedoch Hunter Garlent, der nach perfektem Zuspiel von Roßmy in Penaltymanier auf Cerveny zusteuerte. Doch der Hüter der Wölfe machte mit seinem Schoner das kurze Eck fast zu. Statt den Puck ins Netz zu heben, chippte es unsere 65 an den linken Außenpfosten, von wo aus das Hartgummiteil am Tor vorbei hoppelte (24.). Dann prüfte McLellan mal unseren Hüter aus dem Slot, doch der stand genau richtig (29.). Freiburg wurde jetzt ersichtlich besser und Wittfoth zielte bei einem Drei-auf-zwei-Konter von links rechts daneben. Auch McLellan kam an unserem Goalie aus zentraler Position nicht vorbei (beides 30.). Unsere Möglichkeiten wurden zwar etwas weniger, aber nicht ungefährlicher. Einen Pass quer durch die Angriffszone von Hanusch nahm Quenneville direkt von links, traf aber nur Cerveny, der ins Eck geflitzt war, auf die Brust. Einen Freiburger Konter schloss Mc Lellan ab, doch Hungerecker klärte mit der Stockhand (beide 32.). In der Folge neutralisierten sich beide Teams wieder in der neutralen Zone, bis Scott Allen in der 37. Minute unseren Jakub Kania „auswackelte“, den angebotenen Raum nutzte und von rechts abzog. Die Scheibe landete im langen Eck zur 2:1 Führung der Gastgeber. Unglaublich… Weitere Möglichkeiten der Wölfe vor der zweiten Pause, die auch mal dem Zufall entsprangen, gab es durch Marc Wittfoth und Liam Finlay, die Leon Hungerecker zunichtemachte (38.). Steve Hanusch bekam noch einen Puck ins Gesicht und musste behandelt werden.
Unser Verteidiger mit der #4 kehrte im Schlussabschnitt zum Glück zurück auf das Eis. Und sofort waren die Unsrigen wieder am Drücker. Garlent stand nach nur 25 Sekunden frei vor Cerveny, konnte aber mit der Rückhand nicht einnetzen. In Minute 44 folgte ein zwei gegen eins. Quenneville passte prima zu Garlent, der wieder am Wölfe-Keeper hängenblieb. Sekunden danach schoss unser Top-Scorer von der Blauen. Der abgefälschte Puck fiel von Cerveny in den Slot. Es kam kein Rebound. Sogleich folgte die erste und einzige Strafe des Abends. Pokorny hatte Quenneville weggehakt. Ganze 18 Sekunden Powerplay genügten, und Roope Mäkitalo kam nach feinem Garlent-Zuspiel frei vor dem Schwarzwälder Kasten zum Abschluss und hob hoch ein – wie auch der Videobeweis zeigte. Selten war ein Treffer verdienter… Dann wurde mal Liam Finlay vergessen, der es zentral frei mit der Rückhand aus vier Metern probierte. Leon Hungerecker war aber nicht eingefroren (46.). Dann spielten wieder nur die Füchse, Weißwasser und die Blau-Gelben – ohne Zählbares. Und ganz plötzlich hatten die Heimischen noch sehr gute Chancen: Marvin Neher war in Höhe der Bullypunkte freigespielt. Hungerecker hielt sicher (55.). David Cerny konnte von Hanusch im letzten Moment noch beim Schuss geblockt werden; Neher kurz darauf nicht. Sein Versuch touchierte die Lattenoberkante (beides 58.). Und gegen Scott Allen, der sich durchgetankt hatte und vier Sekunden vor Ultimo draufknallte, kam Leons Stockhand. Verlängerung.
Die ging nur 26 Sekunden und brachte dem gastgebenden EHC den Zusatzpunkt. „Es zählt kein ‚gut gespielt‘ oder ‚unglücklich verloren‘ mehr“, hatten wir im Vorbericht ausgeführt. Daher: Nach nun schon wieder vier Niederlagen in Folge sind die Unsrigen auf Platz 13 abgerutscht und haben nun elf Punkte Rückstand auf Platz zehn. Schlecht gespielt und verloren ist allerdings auch keine Option…
Schlüsselszene
Die war diesmal sehr lang: 20 Minuten im ersten Drittel, zumindest zehn im zweiten und 15 Minuten im dritten. Da hätten die Füchse das Match entscheiden müssen. Vielleicht war es aber auch Minute 12 und der Gegentreffer zum 1:1.
Erster Punkt
Die starke Vorarbeit von Ilja Fleischmann vor dem 1:0 bescherte dem Youngster seinen ersten DEL2-Assist.
Zu artig?
Erstmals in dieser Saison blieben die Füchse ohne Strafminuten. „Basketball“ haben sie aber wirklich nicht gespielt.
Sitzeishockey
In Minute 31 sicherte Philip Kuschel die Scheibe nahe der Bande in der eigenen Verteidigungszone zunächst im Sitzen, um sie dann per „Beingrätsche“ zu Brett Carson zu passen, der zu Eric Valentin spielte und so den Angriff inszenierte.
Farbenspiel
Hinter Coach Robert Hoffmann und der Freiburger Wechselbank prangt eine blau-gelbe Werbung. Ob das Zufall ist???
Der Top-Spieler: Patrik Cerveny
Der Wölfe-Goalie gab heute den „Hungerecker“ und ließ unsere Angreifer trotz immer wieder bester Gelegenheiten verzweifeln. Fünf bis acht Tore der Lausitzer hätten es schon werden sollen…