Beim Eishockey-Oberligisten VER Selb jagt ein Höhepunkt den anderen. Nur fünf Tage nach der Sonderzugfahrt und dem 3:0-Sieg in Bad Tölz steht für die „Wölfe“ am Freitag (20 Uhr) in Bayreuth das dritte Oberfrankenderby dieser Saison gegen die „Tigers“ auf dem Programm. Am Sonntag (18 Uhr) gastiert der Tabellenvierte EC Peiting in der Netzsch-Arena. „Das werden zwei intensive Spiele mit hohem Tempo“, prophezeit der Selber Trainer Cory Holden. Er schätzt Bayreuth und Peiting ähnlich ein wie die zuletzt geschlagenen Tölzer. „Es sind laufstarke Mannschaften, die viel Druck ausüben können.“
Im Gegensatz zum ersten Derby reisen die „Wölfe“ diesmal nicht als der große Favorit in die Wagnerstadt. Der Gastgeber spielt als Aufsteiger eine überraschend gute Rolle in der Oberliga – was auch Cory Holden anerkennt. „Mit Platz drei haben die Bayreuther bewiesen, dass sie mehr als nur mithalten können. Sie haben in den vergangenen zwei Jahren eine starke Mannschaft aufgebaut und im Sommer gut eingekauft.“ Vor allem die erste Reihe der „Tigers“ nötigt dem VER-Coach großen Respekt ab. Dort stürmt unter anderem Andreas Geigenmüller, der mit 23 Treffern gemeinsam mit VER-Topscorer Kyle Piwowarczyk die Torjägerliste der Oberliga anführt. Es wird also einiges an Arbeit zukommen auf den Selber Keeper Marko Suvelo und dessen Vorderleute.
Die VER-Defensive erhält vielleicht wieder Blutauffrischung in Form von Ronny Schneider. Dass die Angreifer Herbert Geisberger und Dennis Schiener schon wieder in die Mannschaft zurückkehren, glaubt Holden dagegen nicht. Die endgültige Entscheidung fällt zwar erst am Freitag, doch will der Trainer trotz des brisanten Derbys auf jeden Fall Vernunft walten lassen. „Sie sollen lieber noch eine Woche Pause machen und dann wieder richtig geheilt sein.“ Weiter pausieren müssen auf jeden Fall Tim Schneider, Ricco Warkus (unbestimmte Zeit) und Marco Verhoeven (voraussichtlich bis Ende Februar). Doch dass die „Wölfe“ auch mit einem dezimierten Kader immer für eine Überraschung gut sind, haben sie erst eindrucksvoll in Bad Tölz bewiesen. „Das war eine Energieleistung der gesamten Mannschaft“, lobt Holden. Er weiß auch, woher seine Spieler diese Energie geschöpft haben. „Unsere Fans haben 60 Minuten Vollgas gegeben. Einige wahrscheinlich sogar 15 Stunden. Das war überragend!“
Eine überragende Atmosphäre dürfte auch am Freitag in Bayreuth und am Sonntag in der Netzsch-Arena gegen den EC Peiting garantiert sein. Bei den Oberbayern herrschte zuletzt etwas Schiedsrichter-Frust nach den Niederlagen gegen Tabellenführer EHC Freiburg. In den Spielen davor war sportlich aber fast alles in Ordnung: viele Siege, konstant gepunktet. Daran wollen die Peitinger an diesem Wochenende wieder anknüpfen. “Wir versuchen hartes, schnelles, attraktives Eishockey zu spielen“, sagt Trainer Peppi Heiß. Die „Wölfe“ sind also gewarnt.
Auch das dritte Eishockey-Oberfrankenderby dieser Saison lockt die Massen. Am 13. Oktober waren es 3810 Zuschauer, die in Bayreuth den 3:2-Sieg der „Tigers“ sahen. Am 13. Dezember, beim 2:1-Erfolg der „Wölfe“, war die Netzsch-Arena in Selb mit 3922 Besuchern ausverkauft. Am Freitag rechnen die Verantwortlichen des EHC Bayreuth mit über 4000 Zuschauern. Schatzmeister Alexander Lochner hofft sogar auf einen erstmals in der Vereinsgeschichte restlos ausverkauften „Tigers“-Käfig, der ein Fassungsvermögen von 4705 Besuchern hat. Es empfiehlt sich also, frühzeitig zu erscheinen. Einlass in das Stadion ist um 18.30 Uhr.
eishockey.net/ PM VER Selb
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