Das bedeutete auch, dass die Paradereihe der „Wölfe“ etwas weniger Eiszeit erhielt. Sie war aber zur Stelle, als sie benötigt wurde. Nach acht Minuten sorgte Kapitän Schadewaldt mit einem verdeckten Schuss für die 1:0-Führung.
Zuvor war VER-Keeper Suvelo etwas mehr beschäftigt gewesen als sein Gegenüber. Der Treffer gab den Hausherren mächtig Auftrieb. In der zehnten Minute zog Galvez aus guter Position ab, der Puck blieb aber an einem Abwehrbein hängen. Nur Sekunden später übersah Geisberger den vor dem Tor völlig frei stehenden Piwowarczyk.
Und wieder nur wenige Sekunden später verfehlte Mudryk das leere Tor – wobei der kleine Kanadier etwas überrascht war, dass der Puck vor seinem Schläger landete. Der VER war jedenfalls am Drücker. Bad Tölz wackelte in der Abwehr bedenklich, schien etwas weiche Knie zu haben.
Doch die „Buam“ fanden zurück ins Spiel und hatten in der 15. Minute die große Ausgleichschance. Suvelo blieb im Eins-gegen-Eins gegen Biersack aber Sieger. Erstaunlich: Während der kompletten ersten 20 Minuten blieben die Strafbänke auf beiden Seiten verwaist.
In den ersten fünf Minuten des zweiten Drittels waren die Hausherren wieder tonangebend. Mudryk umkreiste zweimal das Bad Tölzer Tor, ohne die Lück zu finden. Die fand dann Galvez. Und schon hatte sich die vierte Reihe bezahlt gemacht. Nach dem 2:0 verloren die „Wölfe“ aber den Faden.
Die Gäste rochen nach Ketterers Anschlusstreffer wieder Lunte – und kamen nach einer halben Stunde prompt zum Ausgleich. Nur Sekunden nach dem 2:2 hatte Bad Tölz sogar die Möglichkeit, erstmals selbst in Führung zu gehen, VER-Keeper Suvelo bügelte Meiers Patzer gegen Walleitner aber wieder aus. Und auch im ersten Überzahlspiel der Selber hatten die Gäste die besseren Möglichkeiten.
Erst gegen Ende des zweiten Drittels bauten die Hausherren wieder mehr Druck auf. Nach einer turbulenten Szene vor dem Tor der Oberbayern war es schließlich Mudryk, der die Scheibe zum 3:2 über die Linie stocherte. Doch die Freude währte nicht lange. 41 Sekunden vor der zweiten Pause lief der VER erneut in einen Konter und musste den ärgerlichen Ausgleich hinnehmen.
Im Schlussdrittel geriet der Gastgeber in der 46. Minute erstmals in Unterzahl – und erstmals in dieser Saison auch in Rückstand. Nun war guter Rat teuer. Die „Wölfe“ schafften es lange Zeit nicht, richtig Druck aufzubauen. Erst in den letzten drei Minuten geriet das Tor der Gäste nochmals richtig in Gefahr, doch es sollte an diesem Abend nicht sein.
Die drei Punkte gehörten den Tölzer „Buam“. Die waren vom früher so gefürchteten Power-Eishockey zwar weit entfernt, verteidigten aber geschickt und hatten auch das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite.
Selber Wölfe – EC Bad Tölz 3:4 (1:0, 2:3, 0:1)
VER Selb: Suvelo (Kümpel) – Schadewaldt, Lilik, Roos, Schneider, Nägele, Meier, Schnabel – Mudryk, Geisberger, Piwowarczyk, Moosberger, Heilman, Schiener, Neugebauer, Pauker, Neumann, Hendrikson, Galvez, Hördler.
Schiedsrichter: Winnekens (FASS Berlin)
Zuschauer: 1407
Tore: 8. Min. Schadewaldt (Piwowarczyk, Geisberger) 1:0
24. Min. Galvez (Hördler, Hendrikson) 2:0
25. Min. Ketterer (Fischhaber) 2:1
30. Min. Kabitzky (Lewis, Kimmel) 2:2
38. Min. Mudryk (Piwowarczk, Geisberger) 3:2
40. Min. Kabitzky (Sternkopf) 3:3
46. MIn. Fischhaber (C. Kolacny, Strobl; 5-4) 3:4
Strafminuten: Selb 4, Bad Tölz 2.
eishockey.net/ PM VER Selb
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