Das die Panzerechsen zuletzt durch gute Ergebnisse auch etwas Selbstvertrauen getankt haben, sah man in den nächsten Szenen. Mehrmals musste Tigersgoalie Sievers bei guten Chancen des HEC rettend eingreifen. Zwei eiskalt genutzte Powerplays durch den frei gespielten Martindale und Geigenmüller, mit einem seiner berüchtigten Handgelenkschüsse, sorgten dann aber noch vor der Pause für eine kleine Vorentscheidung.
Mit dem 5-0 durch Brahmers „tipp-in“ nach feinem Stoyan Zuspiel wähnte man sich bei den Wagnerstädtern endgültig eindeutig auf der Siegerstrasse. Wie so oft bei solchen Spielständen schlichen sich aber immer mehr Nachlässigkeiten bei den Gelb-schwarzen ein, die die Gäste nochmals ermunterten in die Offensive zu gehen. War das 5-1 durch Hemmerich nach einem abgefangenen Fehlpass im Spielaufbau noch mehr ein Betriebsunfall, merkte man nach dem 5-2 durch Buchwieser in Überzahl die steigende Nervosität bei den Tigers. Der eingezogene Schlendrian hatte die stark dezimierten Mittelfranken zurück ins Spiel gebracht und bei einem Pfostentreffer kurz vor der zweiten Pause hatte man sogar noch Glück das es nicht noch knapper wurde. Bei einigen Torchancen zuvor fehlte auch die letzte Genauigkeit im Abschluss des Heimteams.
Ganz wichtig war dann in diesem Zusammenhang der Überzahltreffer von Stoyan zu Beginn des Schlussdrittels. Aus schwieriger Position traf er per Nachschuss mit der Rückhand und beruhigte sein Team damit wieder etwas. Nach den Ausfällen von Kapitän Zimmermann und Center Müller gesellte sich auch Verteidiger Mayer zur Verletztenliste nach 40 Minuten. Durch seinen Jochbeinbruch eh schon gehandicapt stürzte er unglücklich aufs Eis und blieb mit Sehstörungen in der Kabine. Mit nur noch 4 Verteidiger konnte man, auch durch die mehr und mehr nachlassende Kräfte nach den vielen Spielen in Minibesetzung, fast nur noch reagieren. Inkonsequente Zweikämpfe nutzte Grau dann nochmals zum Anschlusstreffer. Die Bayreuther beschränkten sich fast nur noch auf Abwehrarbeit, unterbrochen nur durch einzelne Gegenangriffe, die aber nichts Zählbares mehr einbrachten., So schafften sie es aber das die Alligators keinen ganz großen Druck mehr erzeugen konnten. Als dann der starke Sievers auch noch einen Penalty von Hemmerich entschärfte, war die Partie endgültig entschieden und das zweite 6-Punkte-Wochenende in Folge der Tigers perfekt.
Entsprechend zufrieden zeigte sich Co-Trainer Habnitt dann auch in der Pressekonferenz. Die Erfolgsserie mit den maximalen 15 Punkte in Folge, trotz immer wieder wichtiger Ausfälle, sei eine glänzende Zwischenbilanz und Ergebnis harter Arbeit. Das da auch Nachlässigkeiten aufkommen können, weil man im sicheren Gefühl mal einen Gang runterschaltet sei in altbekanntes Sportphänomen. „Das wieder hoch schalten wenn es dann eng wird klappt oft nicht mehr und so kommen dann solche Spiele zu Stande. Wichtig dann aber das man trotzdem die Oberhand behält“. Der sportliche Leiter der Höchstädter führte aus, das man natürlich weit hinter den eigenen Erwartungen zurück liege, was aber auf Grund einer in seiner Amtszeit einmaligen Anhäufung von Verletzungen und Pech erklärbar ist. Auch im heutigen Spiel sei bei etwas Glück vielleicht sogar mehr drin gewesen, weil besonders die Jungen im Team mit der steigenden Verantwortung durch die Ausfälle immer besser werden. Mit Neuzugängen und der baldigen Rückkehr einiger Verletzter will man aber versuchen demnächst noch einmal anzugreifen. Bei den Tigers hofft man die aktuelle Erfolgswelle noch etwas auszubauen. Die Mannschaft ist absolut intakt und besticht wieder durch ihre Ausgeglichenheit auf hohem Niveau. Wozu das im weiteren Saisonverlauf reicht wird man sehen, der Zwischenstand ist jedenfalls mehr als erfreulich.
EHC Bayreuth – Höchstadter EC 6:3 (4-0;1-2;1-1)
749 Zuschauer Strafen: BT: 12 Min H: 24 Min Powerplay: BT: 3/6 H: 1/5
Bayreuth: Sievers, Bädermann – Meixner, Wagner, Noob, Rothemund, Mayer – Geigenmüller, Brahmer, Schmidt, Stoyan, Carbone, Steffens, Zeilmann, Martindale, Hausauer
Höchstadt: Feeser, Beyer – Sikorski, Jasny, Strobel, Turnwald, Schmidhuber – Beck, S.Goblirsch, Eyrich, Grau, Cerny, Hiendlmeyer, Buchwieser, Thür, Hemmerich
Tore: 1-0 (1) Brahmer (Stoyan); 2-0 (4) Schmidt (Geigenmüller, Martindale); 3-0 (17) 5-3 Martindale (Meixner); 4-0 (20) 5-4 Geigenmüller (Noob, Martindale); 5-0 (24) Brahmer (Stoyan); 5-1 (31) Hemmerich; 5-2 (33) 5-4 Buchwieser (Beck, Schmidhuber); 6-2 (43) 5-4 Stoyan (Martindale, Brahmer); 6-3 (47) Grau (Buchwieser)
eishockey.net / PM Bayreuth
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