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Die Teufel schweben auf der Meisterwolke.

Þ22 April 2013, 12:19
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Dank einer kämpferischen Leistung, für die das Wort überragend wohl erfunden wurde, hat einer der größten Traditions- klubs in der deutschen Eishockeylandschaft einen Triumph der Ext- raklasse gefeiert. Nachdem Brad Miller nach exakt neun Minuten und zwei Sekunden in der Overtime Benjamin Finkenrath in seiner unnachahmlichen umkurvt hatte und ins Tor einschoss, kannte der Jubel keine Grenzen. Der 3:2 (1:1,1:1,0:0/1:0)-Sieg bei den Kassel Huskies war der dritte in der Best-of-Five-Serie und ist gleichbedeu- tend mit der Meisterschaft und den Statuten nach auch mit dem Aufstieg in die 2.Bundesliga.

Gänsehautfeeling gab es gleich mit dem ersten Bully in der bis auf den letzten Platz ausverkauften Eissporthalle Kassel, die auch schon bessere Zeiten gesehen hat. In der baufälligen Arena boten sich beide Teams zunächst auf Augenhöhe die Stirn. In der achten Minute hatte Daniel Op- polzer in Überzahl die erste gute Nauheimer Gelegenheit, doch Benja- min Finkenrath im Kasseler Tor machte das kurze Eck dicht und parierte problemlos. Quasi im Gegenzug fiel dann die Führung für die Schlitten- hunde. Der EC pennte in der Verteidigung und plötzlich stand Michael Christ frei vor EC-Keeper Thomas Ower und drückte den Puck shorthanded über die Linie. Der Treffer gab den Gastgebern sichtlich Auftrieb und Sicherheit – Bad Nauheim hatte Mühe und Ower hatte in der 12. Minute Glück, dass die Gastgeber durch den Ex-Nauheimer Tobias Schwab nicht ihren zweiten Treffer erzielen konnten. Aber auch unser EC kam zu Möglichkeiten – Harry Lange prüfte Finkenrath in der 13. Mi- nute.

Tim May trifft mit der Rückhand
Einen besonderen Moment erlebten die 800 Nauheim-Fans in der 16. Minute. Denn als die dritte Reihe auf dem Eis war fiel der Ausgleich. Nach einem schönen Pöpel-Zuspiel traf Tim May mit der Rückhand zum 1:1 und sorgte für Extase pur im sehr stimmungsvollen Gästeblock. Da- nach wurde es auf beiden Seiten hektisch. Zunächst scheiterte Brad Snetsinger an Ower und dann schickte Rinke den schnellen Lange auf die Reise, doch wiederum war Finkenrath auf dem Posten.

Anderson schlenzt den Puck in den Winkel
In der 25. Minute hatte dann Sven Schlicht für den EC die Riesenchance zur Führung. Doch sein Schuss aus bester Position landete knapp über dem Tor. Michel Maaßen hatte kurz darauf ebenfalls eine gute Möglich- keit, doch wieder war der sichere Finkenrath zur Stelle. Unser EC war stark, erspielte sich im zweiten Drittel immer mehr Vorteile und verdien- te sich die Führung redlich. In der 34. Minute war es Winterneuzugang Josiah Anderson, der die Hartgummischeibe mit einem schönen Schlen- zer im Kasseler Tor unterbrachte. Um wieder zurück ins Spiel zu kom- men, benötigten die sichtlich taumelten Huskies ein doppeltes Über- zahlspiel. Als Miller und Huhn auf der Strafbank brummten, passte Snetsinger auf Christ, der seinen zweiten Treffer diesmal mit der Rück- hand erzielte (37.). Kassel drückte bis zum Ende des zweiten Spielab- schnitts und Nauheim kämpfte aufopferungsvoll. Vor allem Harry Lange zeigte vollen Einsatz und blockte den letzten Schuss des Drittels mit ei- nem Hechtsprung. Der Österreicher konnte nur gebückt und mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Eis fahren.

Thomas Ower mit dem „Save der Saison“ – Owertime vor der Overtime
Nachdem das Schlussdrittel wenig spektakulär begann, bekamen die Zuschauer in der 43. Minute eine Torhüterleistung der Extraklasse gebo- ten. Kassels Sven Valenti hatte freie Schussbahn und nutzte diese auch zu einem platzierten Schuss in Richtung Knick. Doch bevor der Puck in die Maschen fliegen konnte, zückte Thomas Ower seinen linken Arm und fing das Geschoss dank dieser unglaublichen Reaktion ab. Die Huskies machten in der Folgezeit ordentlich Druck, doch Ower war für die Nordhessen nicht zu überwinden. Besonders bemerkenswert war, dass der 27-jährige Schwenninger nahezu alle Schüsse festhielt. Drei Minuten vor dem Ende hatte dann Harry Lange die große Chance, doch Finkenrath war aufmerksam und brachte den Schläger zwischen Puck und Tor. In den letzten Sekunden drückten die Nordhessen mit brachia- ler Gewalt auf den entscheidenden Treffer, doch Ower und die aufmerk- same Deckung ließ nichts mehr zu.

Bange Minuten vor der Miller-Erlösung
Eigentlich war es ja klar, dass die Huskies irgendwann mal wieder in der Overtime verlieren würden. Nachdem die Kasseler im Halbfinale nur weiterkamen, weil sie auf teils kuriose Weise die Frankfurter Löwen drei Mal in der Verlängerung schlugen und auch unsere Jungs zwei Mal diese Erfahrung machen mussten, war bereits das Schlimmste zu be- fürchten. Und kein Drehbuchautor dieser Welt hätte diese neun Minuten und zwei Sekunden spannender gestalten können. Denn nach einem Wechselfehler musste Eddy Rinke auf die Strafbank und kurz darauf folgte ihm noch Daniel Ketter wegen angeblichen Zeitspiels. Eine völlig überzogene Entscheidung. Kassel drückte – doch dann kam Miller.

Partyzone Bad Nauheim 
Natürlich war danach Party angesagt in Bad Nauheim. Und diese geht am Montag weiter! Ab 18 Uhr findet im Stadion nicht nur die Saisonab- schlussfeier statt. Nein, es ist die MEISTERFEIER!!!

Danke für die tolle Unterstützung
Einen sehr hohen Prozentsatz an dieser Meisterschaft gebührt euchFans. Es gab viele Höhen und Tiefen zu bewältigen – die ECN-Fans wa-ren immer da! Im Namen aller im Verein und vor allem der Mannschaftein dickes DANKE an euch!

Kassel: Finkenrath (Ondraschek) - Valenti, Glusanok Willaschek, Engel,Loboda, Heinrich - Klinge, Christ, Sikora, Doyle, Snetsinger, Kostyrev,Schwab, Kreuzer, Albrecht, Wiecki, Pantkowski, Böhm

Bad Nauheim: Ower (Wagner) - Baum, Schreiber, Ketter, Miller, Pöpel,Pietsch - Lange, Oppolzer, Rinke, Stanley, Strauch, Anderson, May,Schlicht, Maaßen, Huhn, Striepeke, Baldys, Kujala, Wex

Tore:1:0 (8.) Christ SH1:1 (16.) May (Pöpel)1:2 (34.) Anderson (Pietsch, Strauch)2:2 (37.) Christ (Snetsinger) PP+23:2 (70.) Miller (Stanley)

Strafminuten: ECK 4 - ECN 12

eishockey.net / PM Bad Nauheim

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