“Wir nehmen diesen Zähler, wir sind auf Punkte angewiesen. Aber es war nicht so, dass Lausanne so viel besser war, dass wir froh um diesen Punkt sein müssen. Im Penaltyschiessen waren die Chancen 50:50. Juha Metsola hat da im Tor seinen Job gemacht, die Schützen eben nicht”, sagte Captain Steve Kellenberer, im Gesicht von zwei Stocktreffern gezeichnet.
Was der Routinier auch noch sah: “Unser Boxplay war gut, viermal waren wir in Unterzahl, ihnen gelang nichts. Wir machten aus zwei Powerplays ein Tor.” Und er sah, dass ab der zweiten Hälfte des Mitteldrittels bis rund zur Mitte des Schlussabschnitts vieles gut gewesen war.
Am Ende war es wie im frühen Herbst beim ersten Heimspiel gegen Lausanne, Niederlage nach der Penalty-Lotterie. Es war ein faszinierendes und aufreibendes Duell. Man spürte es bis unters Hallendach, dass beide Teams genau wussten, wie viel auf dem Spiel stand. Und deshalb war es fast schon normal, dass der Match erst im Penaltyschiessen entschieden wurde. In der letzten Ausmarchung dieser Art hatten noch drei von uns getroffen (gegen Fribourg), gegen Lausannes finnischen Goalie Eetu Laurikainen kam keiner zum Erfolg. So kam es zum Sieg Lausannes, das mehr Spielanteile hatte.
Eine schwarze Minute
Lausanne hatte den besseren Start (Lattenschuss 1. Minute), wir mussten arbeiten, Juha Metsola an seinem Geburtsag halten. Und dann gingen wir im ersten Powerplay durch Arttu Ruotsalainens 18. Saisontor in Führung. Innerhalb einer Minute allerdings kehrte Lausanne die Partie, Zuerst üerlief Maillard alle und bezwang mit Glück Metsola zum 1:1. 59 Sekunden später prallte der von Riat abgegebene Querpass von einem Schlittschuh Nodaris zum 2:1 für Lausanne über die Linie.
Das war hart. Im zweiten Drittel war Lausanne wieder etwas besser, wir überstanden - wie schon in Periode 1 – zwei Unterzahlspiele. Und glichen nach 32 Minuten aus. Ang wurde bei einem Durchbruch gefoult, die Strafe war angezeigt, Lausanne liess nach. Aber der Pfiff kam nicht, dafür der Pass von Ang auf Dario Meyer, und der liess alleine vor Laurikainen dem Goalie mit einem Hocheckschuss keine Chance. Die letzten Minuten des Drittels waren völlig in unseren Händen, Faille verpasste nach einem Durchbruch mit Ang das 3:2 (39.).
Ein zu hoher Stock
Im letzten Abschnitt schossen wir ein Tor, das zum richtigen Zeitpunkt gekommen wäre (54:16). Aber Ruotsalainens Ablenker wurde als hoher Stock eingestuft und deshalb nicht anerkannt.
24 Stunden nach dem Lausanne-Match geht es für uns im Emmental weiter. Gegen Langnau steht Spiel 50 an. Wieder wichtig. “Wir müssen defensiv noch besser sein, und Geduld zeigen. Sie werden vor allem abwarten”, blickt Kellenberger voraus. Die Tigers unterlagen am Freitag in Pruntrut dem HC Ajoie 0:1. In der Ilfishalle verloren wir am 14. Januar nach einer 1:0-Führung und vergebenen Chancen auf mehr noch 1:2. Aus den Heimspielen holten wir mit zwei Siegen (einmal nach Penaltys) fünf Punkte. Zwei Zähler brächten uns sehr viel.
Roland Jauch
Kloten – Lausanne 2:3 n. P. (1:2, 1:0, 0:0, 0:0)