Knapp 1300 Zuschauer sahen an der Hindelanger Straße von Beginn an ein schnelles, ausgeglichenes Spiel beider Mannschaften. Vereinzelte Chancen wurden von beiden Torhütern entschärft. In der 16. Spielminute der erste Treffer des Spiels: Einen hervorragend herausgespielten Konter des ERC konnte letztendlich Santeri Ovaska zum 1:0 verwerten. Danach Sonthofen weiter im Vorwärtsmarsch. Doch Füssen sollte nur zwei Minuten nach der Führung der Bulls zum Ausgleich kommen. Deubler konnte aus dem Gedränge vor dem Tor das 1:1 erzielen. Mit diesem leistungsgerechten Unentschieden ging es in die erste Drittelpause.
Im zweiten Drittel kam Füssen besser aus der Kabine und drang den ERC ins eigene Drittel. Kurz darauf die erste Strafe des Spiels. Im Powerplay der ERC jedoch zweifach im Pech: Zunächst brach ein Schläger in aussichtsreicher Gelegenheit und im Anschluss scheiterten die Bulls am Torgestänge. Auch zwei weitere Überzahlsituationen konnten die Oberallgäuer nicht nutzen. Zu diesem Zeitpunkt der ERC die spielbestimmende Mannschaft. Erst gegen Ende des Drittels Füssen wieder besser. Doch auch der EVF konnte eine Überzahlsituation nicht nutzen und es blieb weiterhin beim 1:1 bis Drittelende.
Im letzten Drittel kontrollierte der ERC zunehmend das Spiel, ohne jedoch richtig zwingend zu werden. Füssen fand sich immer wieder im eigenen Drittel wieder. Auch eine weitere Überzahlsituation konnten die Bulls in der 49. Minute nicht nutzen. In der 56. Minute wieder Pech für Sonthofen: Erneut musste das Gestänge für Füssen retten. Kurz vor Ende nochmals Powerplay für den ERC, doch das Abwehr-Bollwerk des EVF hielt weiter stand. So musste die Overtime das Derby entscheiden. Die Bulls noch mit 16 Sekunden Überzahl, doch auch diese sollte nicht zum gewünschten Erfolg führen. Füssen überstand auch in der Overtime eine weitere Unterzahlsituation, doch nur Sekunden später die Entscheidung: Ondrej Havlicek auf Santeri Ovaska und dieser sollte den viel umjubelten sowie verdienten 2:1 - Erfolg für die Bulls sicherstellen.
In der anschließenden Pressekonferenz zollte Andreas Becherer zunächst Marc Sill Respekt. „So viel Loyalität und Kontinuität wird in unserem Sport immer seltener und von dem her ist das sehr hoch anzurechnen. Zum Spiel: Im ersten Drittel war es recht ausgeglichen, im zweiten war Sonthofen am Drücker und im letzten ein recht offener Schlagabtausch. Am Ende haben wir aber zu viele Strafzeiten gehabt und Sonthofen sich so den Zusatzpunkt gesichert“, so Becherer.
Martin Ekrt war die Erleichterung über den Sieg anzumerken, doch haderte er mit dem Powerplay seiner Mannschaft: „Wir haben heute einige Überzahlchancen, z.B. am Ende des Spiels, gehabt, diese aber nicht genutzt und so auch die drei Punkte nicht einfahren können, die wir unbedingt brauchen. Die Mannschaft hat heute aber wieder gearbeitet, gekämpft und mit Geduld gespielt. Das wollen wir auch die nächsten Spiele zeigen“, so Ekrt.
Ein Dank gilt zudem den zahlreichen Gästen aus Füssen, die sich vorbildlich präsentiert haben. Weiter geht es für die Bulls am kommenden Freitag um 20:00 Uhr daheim gegen den EC Peiting.