Gerade die beiden Siege dieses Wochenendes sind um so höher einzuschätzen, wenn man berücksichtigt, dass nach den Ausfällen von T.J. Sakaluk und Ryan Martens (fehlten bereits in Bad Nauheim verletzungsbedingt) gegen Füssen auch noch Verteidiger Ronny Schneider passen musste. Seine Rettungsaktionen zwei Tage zuvor bei den Roten Teufeln forderten ihren Tribut. Ein stark geschwollener rechter Fuss ermöglichte ihm nur das Laufen an Krücken. Um das Elche-Lazarett zu komplettieren muss wohl nun auch noch David Hördler in dieser Woche unters Messer (Meniskus) und Jake Brenk kann momentan mit seiner Schulterverletzung nur mit halber Kraft stürmen.
Von diesen personellen Problemen unbenommen begann der EHC gegen die Allgäuer sehr konzentriert. Zwar hatten die Gäste bereits in der ersten Spielminute eine gute Möglichkeit und deuteten auch in der Folgezeit immer wieder, motiviert durch den Freitagssieg gegen Rosenheim, ihre Gefährlichkeit an. Aber die Westfalen Elche konnten an ihre Leistung aus dem Spiel in Bad Nauheim anknüpfen. Die ersten Dortmunder Möglichkeiten boten sich in Überzahl ab der 6. Spielminute. Das 1:0 markierte dann Benjamin Proyer nach neun Minuten, der 18-jährige verwandelte ein gutes Zuspiel sicher. Zwei Strafzeiten gegen den EHC in kurzer Folge brachten die Gäste ab der 11. Minute wieder in die Angriffsrolle, aber Elche-Keeper Benjamin Finkenrath stand sicher. Als der EHC in der 18. Minute dann in doppelter Überzahl spielte, da war es Verteidiger-Routinier Roman Weilert, der auf rechter Position von der blauen Linie abzog und das 2:0 erzielte. Im zweiten Abschnitt hatten Leoparden aus Füssen den besseren Start und so war das 2:1 durch Verteidiger Christian Krötz auch keine große Überraschung. Danach kamen aber die Elche wieder ins Spiel und vor allem ab der 30. Minute gab es gleich reihenweise gute Möglichkeiten. Endstation war aber immer wieder der gute Füssener Keeper Andreas Jorde. Auch das Schlussdrittel sah zuerst die Gäste mit druckvollem Angriffsspiel, erst in der 46. Minute scheiterte dann David Hördler auf Dortmunder Seite knapp. Das nächste Tor fiel dann in der 49. Minute erneut für Füssen. In Überzahl markierte der 26-jährige Jordan Preston clever das 2:2, als er den Puck in die lange Ecke schob. Aber das junge EHC-Team zeigte erneut große Moral. Zuerst scheiterte Kevin Thau noch in der 51. Minute knapp, eine Minute später konnte dann aber Alexander Janzen eine weitere Überzahlsituation per Schlagschuss zum 3:2 nutzen.
Es folgte erneut eine spannende Schlussphase mit dem verdienten besseren Ende für die Elche. Zum sechsten Mal gab es dabei ein Empty-Net-Goal für das Gentges-Team. Wie schon gegen Passau, in Deggendorf, gegen Klostersee (gleich zweimal) und in Bad Nauheim zeigte sich die Zielgenauigkeit des EHC. Dieses Mal war es Damian Martin, der zehn Sekunden vor der Schlusssirene die endgültige Entscheidung besiegelte. „Die Chancen, mit der Herausnahme des Torhüters und dem dafür eingesetzten zusätzlichen Stürmer noch eine Ergebnisverbesserung zu erzielen, sind immer gering. Aber man soll es nicht unversucht lassen“, meinte Füssens Trainer Georg Holzmann nach Spielende. EHC-Coach Frank Gentges war mit dem vierten Sieg in Folge und der Verteidigung des zweiten Tabellenplatzes natürlich mehr als zufrieden. Allerdings verwies er auf die schwierige Personalsituation. „Zwei Punkte im Schnitt nach 16 Spielen ist eine hervorragende Bilanz, die leider zuschauermäßig immer noch nicht richtig gewürdigt wird. Die Mannschaft hätte eigentlich eine bessere Resonanz verdient.“
Am kommenden Wochenende empfängt der EHC Dortmund zuerst am Freitag (20 Uhr) zuhause den wieder erstarkten EV Landsberg. Am Sonntag geht es dann nach Gelsenkirchen. Dort wartet ab 19 Uhr der Herner EV als Tabellenführer auf die Westfalen Elche als Tabellenzweiter zum Spitzenspiel. Beim Heimspiel gegen Landsberg gibt es am Freitag wieder eine Kuscheltier-Aktion. Wie schon im letzten Jahr sollen bei dieser Fan-Aktion. Nach Spielschluss können Stofftiere aufs Eis geworfen werden, die dann für kranke und bedürftige Kinder gesammelt werden. Auch gut erhaltenes Kinderspielzeug kann am Fanstand abgegeben werden. Die Übergabe der Sammlung erfolgt dann am Montag, dem 14.12.2009. Bereits am kommenden Dienstag (8.12.) steht eine weitere Aktion im EHC-Terminplan. Dann kommt nämlich die Eishockey-Legende Erich Kühnhackl an die Strobelallee und leitet das Kleinschüler-Training. Den Preis der Erich-Kühnhackl-Stiftung hatten die Kleinschüler schon im letzten Jahr gewonnen. Aus Termingründen kann das Training aber erst jetzt stattfinden. Ab 17 Uhr werden die Nachwuchstalente dann den "Eishockeyspieler des Jahrhunderts" als Trainer erleben können.
Torfolge:
1:0 (08:27) Benjamin Proyer (Alexander Janzen, Kevin Thau)
2:0 (17:58) Roman Weilert (Stephan Kreuzmann, David Hördler) +2
2:1 (24:18) Christian Krötz (Andrej Naumann, Veit Holzmann) +1
2:2 (48:17) Jordan Preston (Kevin Lavallee, Eric Nadeau) +1
3:2 (51:58) Alexander Janzen (Roman Weilert, Damian Martin) +1
4:2 (59:50) Damian Martin (Vitali Stähle, Matthias Potthoff) ENG
Strafminuten: EHCDO 12 - EVF 14
Mannschaftsaufstellung:
Benjamin Finkenrath, Christian Wendler (nicht eingesetzt) – Stephan Kreuzmann (C), Nils Sondermann (A), Lorenz Schneider, Manuel Neumann, Tim Gregoire, Jörg Wartenberg, Roman Weilert (A) – David Hördler, Matthias Potthoff, Kevin Thau, Vitali Stähle, Christian Gose, Alexander Janzen, Jake Brenk, Damian Martin, Benjamin Proyer, Stephan Stiebinger
Zuschauer: 461
Schiedsrichter: Marc Müller – Norbert Böhmländer, Waldemar Schmidt
eishockey.net / PM Dortmund