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04.05.2023, 02:00 Uhr

Draisaitl gelingt ein Viererpack

Dennoch verlieren die Oilers Spiel 1 gegen Vegas

Þ04 Mai 2023, 10:45
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Leon Draisaitl
Foto: Curtis Comeau / imago

Stell dir vor, du erzielst einen Viererpack in den Stanley Cup Playoffs und stehst am Ende doch mit leeren Händen da! Genau das ist dem deutschen Superstar Leon Draisaitl am Mittwochabend in der T-Mobile Arena passiert, wo seine Edmonton Oilers Spiel 1 der 2. Runde der Stanley Cup Playoffs 2023 bei den Vegas Golden Knights mit 4:6 verloren hat.

Draisaitls Viererpack: Zwei Direktabnahmen, ein Abstauber und ein Traumtor

In einem Zehn-Tore-Spektakel in "Sin City" ragte Draisaitl einmal mehr heraus. Schon vor dem Beginn dieser Serie war Draisaitl mit sieben Treffern der Top-Torjäger in den Playoffs 2023. Dies untermauerte der 27-jährige Kölner mit dem nächsten Gala-Auftritt eindrucksvoll und erzielte an diesem Abend ausnahmslos alle Oilers-Treffer.

Gleich zu Beginn war Draisaitl in seinem "Wohnzimmer" erfolgreich: Im Powerplay lauerte er auf seinem Lieblingsplatz am rechten Faceoffkreis und donnerte eine Direktabnahme zum 1:0 in die Maschen (4.). 

In Folge dessen schlugen die Golden Knights mit drei unbeantworteten Toren durch Ivan Barbashev (5.), Michael Amadio (10.) und Mark Stone (19., im Powerplay) zurück. Draisaitl aber stoppte diesen Lauf noch vor der ersten Pause sehenswert: Von hinter der Grundlinie chippte er den Puck über den Rücken von Vegas-Torwart Laurent Brossoit (23 Saves, 85,2 Prozent Fangquote) zum 2:3 ins Tor (20.). Ein spektakulärer Treffer! "Ich schaue immer zuerst, ob ich auch einen Pass spielen kann, aber diese Möglichkeit hatte sich nicht aufgetan, also habe ich es probiert", so Draisaitl.

Nach einem torlosen Mitteldrittel eröffnete Draisaitl auch den Schlussabschnitt: 1:35 Minuten nach Wiederbeginn staubte der deutsche Superstar aus der Nahdistanz zum 3:3 ab (42.). 

In der Defensive aber blieb Edmonton anfällig. Torwart Stuart Skinner (28 Saves, 84,8 Prozent Fangquote) musste binnen 50 Sekunden gleich zweimal hinter sich greifen, als Barbashev (43.) und Chandler Stephenson (44.) mit einem schnellen Doppelschlag auf 5:3 stellten.

Die Spannung aber brachte noch einmal Draisaitl zurück, der per Direktabnahme auf einem Knie sein elftes Playoff-Tor zum 4:5 erzielte (49.). Die Oilers probierten noch einmal alles und hatten im Schlussdrittel erstmals mehr Schüsse als der Gegner (1. Drittel: 8:14; 2. Drittel: 7:12; 3. Drittel 12:8).

"Später haben wir ihren Torwart beschäftigt, aber das ist eigentlich das Spiel, das wir von Minute eins an spielen wollen. Wir müssen daraus lernen und dahin zurückkommen", forderte Draisaitl.

Schlussendlich machten die Golden Knights mit einem Empty-Net-Treffer im Powerplay durch Jack Eichel alles klar (60.), nachdem zuvor Edmonton bei der Herausnahme des Torhüters ein Wechselfehler unterlaufen war.

"Es war definitiv ein anderes Team mit einem anderen System heute. Insgesamt waren wir aber nicht gut genug. Wir sind nicht einmal nah an unser erfolgreiches Spiel herangekommen. Wir müssen weitermachen und werden hoffentlich besser", so Draisaitl. "Wir wissen, dass sie ein gutes Team sind. Es war aber nichts, was wir nicht schonmal gesehen hätten oder wir womit wir nicht umgehen könnten. Es lag an uns, dass wir nicht unser bestes Spiel gebracht haben."

Eine Playoff-Saison für die Geschichtsbücher

Ob sich Draisaitl trotz der bitteren Niederlage über seinen Viererpack freuen könne? "Nein", sagte dieser kopfschüttelnd und wiederholte noch einmal: "Nein."

Mit diesem schmerzhaften Viererpack gehen Draisaitls historische Playoffs weiter: Der Kölner punktete ausnahmslos in jedem der sieben Spiele (11-4-15) und traf einzig in Spiel 3 gegen die Los Angeles Kings nicht. Bei 23 von Edmontons 29 Playoff-Toren war die Nummer 29 auf dem Eis.

Schon in der regulären Saison war der Deutsche mit 128 Punkten (52-76-128) in 80 Spielen kaum zu stoppen, in den Playoffs lieferte er bereits vier Multi-Punkte- und drei Multi-Tore-Spiele. Draisaitl wurde der siebte Spieler in der Franchise-Geschichte der Oilers, mit mehr als einem Playoff-Hattrick (zwei). Er folgt damit auf Legenden wie Wayne Gretkzy (sieben Hattricks), Jari Kurri (sieben) und Mark Messier (drei) sowie auf Esa Tikkanen (drei), Teamkollege Evander Kane (zwei) und Glenn Anderson (zwei).

 

 

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