ʦ
Wir verwenden Cookies, um Ihnen Inhalte bereitzustellen und ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen. Mehr erfahren Sie hier
ı
Anzeige
Zurück zu der Nachricht
OT
Θ-Η
(0:1) - (2:2) - (1:0) - (1:0 ОТ)
30.03.2022, 01:00 Uhr

Drei Führungen reichen nicht

Hurricanes unterliegen Tampa Bay

Þ30 März 2022, 23:45
Ғ1197
ȭ
carolina-hurricanes
Carolina-Hurricanes

Diese Eishockeyweisheit ist so alt wie der Sport selbst: Auf der Strafbank gewinnt man keine Spiele. Das mussten die Carolina Hurricanes am Dienstag (Ortszeit) in der Amalie Arena erfahren. Keine 24 Stunden nach ihrem überzeugenden 6:1-Sieg bei den Washington Capitals verloren die Hurricanes 3:4 nach Verlängerung bei den Tampa Bay Lightning. Drei der vier Gegentreffer kassierte die Mannschaft von Trainer Rod Brind'Amour in Unterzahl, darunter auch das entscheidende Tor nach 52 Sekunden in der Verlängerung von Steven Stamkos. 

Dabei hatte alles so gut angefangen für die Gäste. Erster Schuss auf den Kasten von Andrei Vasilevskyi, erstes Tor für die Hurricanes: Lightning-Stürmer Nicholas Paul konnte nicht klären, und Jordan Staal bediente mustergültig Niederreiter vor dem Tor. Der Schweizer setzte sich bei seinem 21. Saisontreffer energisch und geschickt gegen Paul und Zach Bogosian durch (8.). Der gebürtige Churer ist damit auf dem besten Weg, eine neue persönliche Bestleistung in der NHL aufzustellen. 2016/2017 traf er 25-mal für die Minnesota Wild. "So ist das manchmal bei uns. Wir haben sehr gute Anfangssequenzen und können sie nicht nutzen oder liegen zurück. Das ist uns in dieser Saison schon oft passiert in dieser Saison", meinte Brind'Amour. Diesmal sei das anders gewesen. Die Führung sei doch überraschend gewesen. 

Und diese hielt auch bis ins zweite Drittel. Doch dann nahm das Unheil für die Hurricanes seinen Lauf. Ausgerechnet das beste Unterzahlteam der Liga (88,3 Prozent Erfolgsquote) kassierte an diesem Abend drei Gegentore mit einem Mann weniger auf dem Eis. Alex Killorn zeichnete für das 1:1 verantwortlich (21.). Ian Cole saß da gerade eine Strafe wegen Hakens ab. 

Die Hurricanes gingen erneut in Führung, als Seth Jarvis bei einer Drei-auf-zwei-Situation den Pass von Teuvo Teravainen abfälschte (29.). Für den Rookie war es bereits der 13. Saisontreffer. Doch das 2:1 hielt nur 62 Sekunden lang. Dann waren wieder die Gastgeber am Zug. Victor Hedman markierte aus dem Slot den erneuten Ausgleich. Wenig verwunderlich: Auch bei diesem Treffer war etwas mehr Platz auf dem Eis als vorgesehen. Sowohl Niederreiter als auch Bogosian saßen gerade auf der Strafbank.

Carolina ging trotzdem wieder mit einem Tor Vorsprung in die Pause, weil sich Verteidiger Tony DeAngelo von Brandon Hagel einfach nicht von der Scheibe trennen ließ, diese Richtung Tor brachte und Sebastian Aho den Puck aus der Luft vorbei an Vasilevskyi zum 3:2 abfälschte (37.). Der Finne untermauerte damit seine Stellung als bester Torschütze (30) und bester Scorer (66 Punkte) im Team der Hurricanes. Mit diesem Treffer zog er außerdem an seinem Coach vorbei auf Platz vier in der Torjägerliste der Carolina Hurricanes. 175 Treffer stehen für Aho in der regulären Saison mittlerweile zu Buche.

"Er ist ein sehr guter Spieler. Und er wird immer noch besser. Wir wollen das beste Team sein. Das hat er im Kopf. Und das macht ihn zu so einem besonderen Spieler", lobte Brind'Amour seinen Schützling. 

Doch auch diese Führung vermochten die Gäste nicht zu verteidigen. Das 3:3 kassierten sie erneut in Unterzahl. Diesmal saß Brett Pesce wegen Beinstellens gegen Nikita Kucherov auf der Strafbank. Und doch war der Gegentreffer vermeidbar. Denn Derek Stepan gewann zunächst das Bully in der eigenen Verteidigungszone klar gegen Anthony Cirelli. Doch Verteidiger Jaccob Slavin brachte die Scheibe über die Bande nicht aus der Gefahrenzone heraus. Die Direktabnahme von Stamkos hielt Antti Raanta im Kasten der Hurricanes noch. Den Abpraller verwertete Point dann souverän mit der Rückhand (47.). Die Gäste konnten sich noch bei ihrem Goalie bedanken, dass sie am Ende überhaupt einen Zähler aus Florida mitnahmen. Nur wenig später verhinderte der Finne mit dem Save des Tages den nächsten Treffer von Point. 

Die Verlängerung war dann Chefsache. Erst holte Stamkos, der Kapitän der Lightning, gegen Staal die entscheidende Strafzeit heraus. Und dann traf er wenige Sekunden später zum 4:3. Für Stamkos war es der 30. Treffer in dieser Saison, womit er zum siebten Mal in seiner Karriere diese Marke knackte und gleichzeitig Martin St. Louis in der ewigen Rangliste der Franchise von Platz eins für die meisten Spielzeiten mit 30 Toren verdrängte. St. Louis kam auf sechs Saisons mit mindestens 30 Treffern. Und in noch einer Statistik verdrängte Stamkos St. Louis von Platz eins: Es war sein elftes Tor in der Verlängerung. 

"Die Jungs haben alles versucht. Aber wir waren in allen Bereichen so langsam", meinte Brind'Amour. Das habe auch das Unterzahlspiel betroffen. Auch da sei sein Team immer einen Schritt hintendran gewesen. Allerdings habe sein Team eine Möglichkeit gehabt, die Partie für sich zu entscheiden. Ein Sonderlob ging an seinen Torhüter. "Er hat uns im Spiel gehalten." Raanta hatte unterm Strich 28 Saves auf seinem Konto. 

"Ich denke, im ersten Drittel haben wir einen guten Job gemacht und die Scheibe tief gespielt", befand der Keeper. Doch Tampa habe dreimal im Powerplay getroffen. "Da kann ich also besser sein." Trotzdem: Fünf von sechs Punkten, das sei nicht schlecht für den Roadtrip. Die Hurricanes hätten nicht ihr bestes Spiel gezeigt. "Aber wir haben es in die Verlängerung geschafft. Dann haben wir eine Strafzeit bekommen …" Die Hurricanes sind weiterhin Spitzenreiter der Metropolitan Division und haben mit 96 Zählern fünf Punkte Vorsprung auf die New York Rangers. 

Anzeige
â
Anzeige
Anzeige