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Drei Gegentore im Schlussabschnitt

Freiburg unterliegt in Bad Nauheim mit 3:4

Þ20 Oktober 2019, 22:41
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EHC Freiburg
EHC Freiburg

Nachdem die Wölfe im ersten Drittel die klar schwächere Mannschaft waren, liefern sie sich ab dem zweiten Drittel ein v.a. läuferisch beherztes Duell mit Bad Nauheim; zwei Tore gleich zu Beginn des zweiten Drittels bringen dem EHC die Führung ein; Nauheim dreht jedoch das Spiel im letzten Drittel.

Die entscheidende Spielphase:

Beim Stand von 2:2 begann in der 47. Minute die turbulenteste Phase des Spiels: Innerhalb von 58 Sekunden wurden drei Fouls gepfiffen: Allens Konterchance in Unterzahl sorgte für eine Nauheimer Strafe und ein weiteres Foul der Gastgeber kreierte eine 4-gegen-3- und später dann 5-gegen-3-Situation für den EHC. Hier war es vor allem Nick Pageau, der mit zwei Schüssen Gefahr aufs gegnerische Tor erzeugte.

Zweieinhalb Minuten nach dieser Sequenz, die Freiburg vor dem Führungstreffer stehen sah, schlug dann aber Bad Nauheim zu: Aus der Distanz erzielte Verteidiger Mike Card in der 52. Minute das 3:2 und Andreas Pauli nur 110 Sekunden später das 4:2 für Bad Nauheim.

Führungstreffer auf beiden Seiten durch Neuzugänge:

Beide Führungswechsel (abgesehen vom 1:0) – nämlich das 2:1 für Freiburg (24.) und das 3:2 für Bad Nauheim (53.) wurden von Spielern erzielt, die heute erst ihr zweites Spiel für ihre Farben bestritten: Für den EHC konnte sich der erst 19-jährige Erik Betzold auf die Torschützenliste eintragen und für Nauheim traf Neuzugang Mike Card nach einem Doppelpack am Freitag bereits zum dritten Mal für die Teufel.

Betzold agierte wie auch schon am Freitag an der Seite der erfahrenen Nordamerikaner Cam Spiro und Luke Pither, die aber verständlicherweise noch den aktiveren Part in den Angriffsbemühungen dieser Formation darstellten.

Der Reihe nach:

Zu Beginn des Spiels spielten sich beide Mannschaften gut in das jeweilige gegnerische Drittel – hochkarätige Torchancen blieben jedoch aus. In der achten Minuten musste dann jedoch Ben Meisner hinter sich greifen, als Jesper Kokkila per Schlenzer zum 1:0 für Bad Nauheim einnetzen konnte. Nicolas Cornett bewegte sich dabei gut durch den Slot und konnte dem Freiburger Keeper dabei wohl im entscheidenden Moment die Sicht nehmen.

Das Tor gab Bad Nauheim einen Schub – von nun an waren nämlich die Teufel die spielbestimmende Mannschaft, zumal der EHC, so der Kritikpunkt von Trainer Peter Russel, „keinen Druck im Forechecking“ aufbauen konnte. Der EHC musste sich im weiteren Verlauf des Drittels zweimal bei Ben Meisner bedanken, der zunächst in der 13. Minute und dann in den Schlussekunden des Drittels durch zwei Paraden einen möglichen Zwei-Tore-Rückstand verhindern konnte.

Das zweite Drittel begann mit der perfekten Freiburger Antwort auf die höheren Spielanteile Bad Nauheims im ersten Drittel – nämlich mit zwei Toren. Zunächst konnte die zweite Sturmreihe in Form vorbildlicher Arbeitsteilung das Spiel ausgleichen: Chris Billich zog mit der Scheibe zum Tor, Scott Allen kam zum Schuss und von Nikolas Linsenmaiers Schlittschuh rutschte die Scheibe regelkonform ohne Kickbewegung ins Tor (22.). Keine zwei Minuten später brachte dann die erste Reihe Freiburg mit 2:1 in Führung, indem Cam Spiro per Rückhandablage den Neu-Wolf Erik Betzold bediente, dem in seinem zweiten Spiel im Wölfe-Dress somit bereits sein erster Treffer gelang (24.).

Der weitere Verlauf des Mittelabschnitts wurde dann von den Special-Teams geprägt: drei Überzahlspiele auf Nauheimer Seite (ab 26., 29., 40.) und eines für das zweitbeste Powerplay der Liga, das der EHC dieser Tage aufs Eis bringt (37.) brachten jedoch keine zwingenden Chancen hervor: Für Freiburg feuerten Spiro und Kurz aufs gegnerische Tor – und im Anschluss an Nauheims erstes Powerplay gehörte die vermeintlich beste Torchance dieser Spielphase Luke Pither, der direkt von der Strafbank kommend zum Tor der Gastgeber ziehen konnte.

Die verbleibende Zeit im letzten der besagten Powerplays, das sich im zweiten Drittel fortsetzte, konnte Nauheim dann aber zum Ausgleichstreffer nutzen: Eine von Marvin Ratmann nicht richtig getroffene Scheibe, wurde dabei zur astreinen Vorlage für Andrej Bires, der somit zum 2:2 einnetzte (41.). Man sei in seiner Unterzahlformation „zu hoch“ gestanden und sei dabei auf dem falschen Fuß erwischt worden, so Peter Russels Analyse dieses Tors nach dem Spiel.

„Nauheim wird kommen wie d‘Sau“, so Christian Neuerts Prophezeiung in der zweiten Drittelpause – und auch ohne Rückstand im Nacken spielten die Gastgeber nun weiterhin nach vorne. Doch Freiburg hielt dagegen und lieferte sich mit Nauheim – wie es schon ab Beginn des zweiten Drittels der Fall gewesen war – ein v.a. läuferisch dynamisches und ansehnliches Duell.

Es folgte dann jedoch ab der 47. Minute die oben beschriebene Spielphase mit dem Strafzeitenreigen, aus dem Freiburg wiederum aber nicht Profit schlagen konnte, sondern statt dessen seinerseits zwei Gegentore kassierte. 2:4 betrug nun der Spielstand aus Freiburger Sicht, was den entscheidenden Tore-Abstand darstellte.

Bereits ab der 56. Minute agierte der EHC mit einem sechsten Feldspieler bei leerem Tor. Scott Allens Treffer 36 Sekunden vor dem Ende in Form einer schönen Bewegung am Torkreis – ähnlich wie Marc Wittfoth am Freitag – kam dabei aber leider zu spät.

So geht‘s weiter:

Nach zwischenzeitlich drei Niederlagen in Folge, in denen man ein Torverhältnis von 3:18 aufwies, hat Bad Nauheim – nicht zuletzt dank Card und einer weiteren Neuverpflichtung (Kyle Gibbons, der am Freitag ein Tor erzielte) nun drei Spiele in Folge gewonnen (und das immer mit jeweils einem Tor Vorsprung). Die Teufel treffen nun am Freitag, 25.10. auf Bietigheim.

Der EHC Freiburg trifft am Freitag, 25.10. vor heimischer Kulisse auf die Lausitzer Füchse – und möchte sich dann für die 3:7-Niederlage vom ersten Spieltag revanchieren.

Tore:
1-0 (07:04) Jesper Kookkila (Mike Card, Nicolas Cornett)
1-1 (21:26) Nikolas Linsenmaier (Christian Billich, Scott Allen)
1-2 (23:14) Erik Betzold (Cam Spiro, Luke Pither)
2-2 (41:05) Andrej Bires (Marvin Ratmann, Manuel Strodel)
3-2 (52:16) Mike Card (Jesper Kokkila, Zach Hamill)
4-2 (54:06) Andreas Pauli (Jesper Kokkila, Andrej Bires)
4-3 (59:24) Scott Allen (Cam Spiro, Luke Pither)

Strafminuten: Bad Nauheim 6, Freiburg 10

Schiedsrichter: Sven Fischer, Göran Noeller / Phillipp Grabein, Tim Heffner

Zuschauer: 2301

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