Nach zwei Siegen gegen die direkten Verfolger Crimmitschau und Riessersee sollte also der zehnte Heimsieg der Saison her gegen Aufsteiger Bad Tölz. So hatte sich das auch Löwen-Coach Paul Gardner gewünscht, der vor dem Dreierpack Konsequenz und Konzentration von seinem Spielern eingefordert hatte.
Im Tor setzte der 61-jährige Kanadier heute auf Brett Jaeger. Der erste Einsatz für den MVP der Playoffs 2017 seit seiner Rücken-Operation im September. Ansonsten blieb alles unverändert - Geburtstagskind Clarke Breitkreuz musste weiterhin verletzt zusehen.
Drei gute Gründe gab es für das 4:0 nach dem ersten Drittel. Grund Nummer eins: Die Doppel-Torschützen CJ Stretch (5./13.) und Matt Pistilli (18./20.). Beide Torjäger reagierten jeweils gedankenschneller als die Hintermannschaft des Aufsteigers. Goalie Michael Böhm, der den Vorzug vor Andreas Mechel erhielt, war dabei chancenlos.
Grund Nummer zwei: Das Powerplay der Löwen. Zwei Strafen gegen Bad Tölz, zwei Tore. Das beste Überzahlspiel der Liga mit einer 100 Prozent-Quote in den ersten 20 Minuten.
Grund Nummer drei war Rückkehrer Brett Jaeger. Besonderes nach dem 1:0 hatte Bad Tölz durchaus Chancen, um auf dem Scoreboard zu landen. Insgesamt gab das Team aus Bayern sogar mehr Schüsse (13) als die Löwen ab (12). Doch der 34-Jährige ließ nichts zu und zeigte sich sicher. Beim vierten Treffer von Pistilli leistete Jaeger sogar die Vorarbeit und konnte sich einen "Assist"-Punkt sichern.
Bad Tölz war sicher nicht gleich vier Tore schlechter im Abschnitt. Im Gegenteil: Der Aufsteiger lieferte dem DEL2-Meister eine offene Partie und wurde nun für den Einsatz und das gefällige Offensivspiel belohnt - auch weil die Löwen aus Frankfurt dem Gegner jetzt zu viel Platz ließen.
Den ersten Treffen für den ECT markierte Routinier Klaus Kathan (22.) kurz nach Wiederbeginn in Überzahl, Weltenbummler André Lakos (der gefühlt schon jeder Liga der Welt gespielt hat) brachte die Tölzer weiter heran. Als Pawel Dronia einen Unterzahl-Konter mustergültig verwertete (30.), hofften die Löwen, den Tölzern vorerst den Zahn gezogen zu haben. Doch weit gefehlt: Florian Strobl (45.) und Ex-Löwe Andreas "Blacky" Schwarz (47.) brachten ihre Farben bis auf ein Tor heran. Ein offenes Spiel vor dem Schlussabschnitt.
Nach vier Gegentoren war das Comeback von Brett Jaeger beendet, Hannibal Weitzmann übernahm zwischen den Pfosten. Im Herzschlagfinale kam es auf beide Schlussleute nochmal richtig an. Erst erlöste Vlad Filin (45). mit dem dritten Powerplaytreffer scheinbar die Anhänger der Löwen aus Frankfurt. Immerhin betrug jetzt der Abstand wieder zwei Tore. Doch keine drei Minuten später musste auch der eingewechselte Hannibal Weitzmann hinter sich greifen, da Joonas Vihko die Gäste wieder heranbrachte.
Auf den Rängen sorgte das Herzschlagfinale für Nägelkauen und ausgelassene Stimmung: Schon während der Oberliga-Playoffs hatten sich Löwen und Löwen bestens verstanden. Heute gab es den nächsten Akt der Verbrüderung zwischen den Fanlagern, als die Schar der Tölzer Anhänger sich per Polonaise durch die mit 3.575 Fans gefüllte Eissporthalle Frankfurt aufmachte.
Am Ende war es wirklich ganz knapp, aber letztlich brachten die Löwen den Sieg über die Zeit. Neun Punkte aus drei Spielen - das Löwen-Rudel hat die Vorgaben optimal umgesetzt und sich in der DEL2-Tabelle an Tabellenführer Bietigheim bis auf einen Punkt herangepirscht (wobei die Steelers noch ein Spiel mehr absolviert haben).
Schon am Freitag geht es für die Löwen Frankfurt weiter. Um 20:00 Uhr spielen die Löwen beim ESV Kaufbeuren - begleitet von rund 700 Fans, die per Sonderzug in die nagelneue Arena mitreisen.
Am Sonntag steht der nächste Family Day auf dem Programm. Um 16 Uhr geht es gegen den EHC Freiburg. Dann sind wieder bis zu vier Kids gratis mit dabei.
eishockey.net / PM Löwen Frankfurt
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