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Klare Defensivstruktur, harte Arbeit, geduldiges Abwarten und eine hervorragende Chancenverwertung im richtigen Moment. Das ist die kurze Geschichte eines hoch verdienten Auswärtserfolges der Iserlohn Roosters bei den Grizzlys aus Wolfsburg – und das war der Weg, um auch zukünftig erfolgreich zu sein.
Duelle zwischen den Grizzlys und den Roosters beruhen aus Tradition auf hohem Tempo. So auch an diesem Sonntagnachmittag. Die Sauerländer machten im Auftaktdrittel als Auswärtsmannschaft einen guten Job, hielten die eigenen Wechsel, vor allem auf der Verteidigerposition kurz und standen sehr solide in der Defensive. Natürlich hatten die Gastgeber ihre Möglichkeiten, versuchten insbesondere die Scheibe ins Slot zu legen, um dort über einen dreckig erzielten Treffer die Führung zu verbuchen. Niko Hovinen aber stand solide. Der Finne hatte den Vorzug vor Sebastian Dahm erhalten, Evan Trupp fehlte neben den Verletzten Martinovic, Schmidt und Clarke. Offensiv kreierten die Roosters wenige Druckphasen, hatten durch Friedrich ihre beste Gelegenheit, der sich die Scheibe im Drittel der Gastgeber stehlen und per 1:0-Konter auf den Wolfsburger Kasten, gehütet von David Leggio, sprinten konnte. Am Ende aber fehlte auch ihm das Glück im Abschluss. So blieb es in einem Match mit kleinsten Vorteilen für die Niedersachsen nach 20 Minuten beim 0:0.
Nach Wiederbeginn trauten sich die Roosters, die vor allem für sich den Beweis angetreten hatten, hinten solide und stabil stehen zu können, auch offensiv mehr zu. Angriff auf Angriff ging auf den Kasten der Grizzlys, anfangs allerdings noch nicht von Erfolg gekrönt. Hovinen hielt im weiteren Verlauf zwei Mal genial mit hervorragender Reaktion gegen Cassels, zudem hämmerte Jaspers einen Schuss aus der Halbdistanz, zentral vor dem Tor stehend, nur an die Latte (28./29.). Dann die 33. Spielminute: Todd-Schlagschuss, Leggio lässt die Scheibe durch die Schoner rutschen, Bergmann ist da, bringt den Puck über die Linie. Es sollte nicht die Führung sein, denn das Tor der Grizzlys war aus der Verankerung geraten. Sekunden später dann der erste Roostersjubel – dank Dieter Orendorz. Der Verteidiger hat die Scheibe auf der halblinken Seite, keinen Gegenspieler und eine Idee. Statt eines Schlagschusses, den er nur antäuscht, spielt das Eigengewächs den klugen Pass auf Weidner, der Leggio mit einer Direktabnahme keine Chance lässt (34.). Es war die verdiente Führung des IEC.
Die sollte im Schlussabschnitt allerdings nur 90 Sekunden Bestand haben. Grizzlys-Angriff, die Verteidiger beschäftigten sich mit den Scheibenführenden, in der Mitte fehlt die Unterstützung der Stürmer, die nicht so zurückkommen, wie es nötig gewesen wäre. So fällt der Ausgleich, die Partie ist wieder offen. Knapp 14 Minuten vor dem Ende hat Turnbull nach einem genialen Fischer-Pass die Möglichkeit zur erneuten Führung, nutzt sie aber nicht. Anschließend Strafe Roosters, die die Blau-Weißen zum zweiten Shothander des Wochenendes nutzen. Friedrich und Masumoto starten mit gestohlener Scheibe den Konter, Matsumoto zieht zum Tor, Friedrich schießt – 2:1, zehn Minuten und eine Sekunde nach dem Ausgleich der Wolfsburger. Dann drückten die Gastgeber, aber die Waldstädter hielten dagegen, erarbeiteten sich die Chance zum Empty-Net-Treffer und verbuchten ihn durch Louie Caporusso – 41 Sekunden vor dem Ende. Damit war der erste hoch verdiente Auswärtsdreier der Saison perfekt, der zweite Erfolg auf fremdem Eis.
Grizzlys: Leggio – Krupp, Likens; Wurm, Dehner; Bergman, Wrenn; Raabe – Ohmann, Jaspers, Sparre; Cassels, Furchner, Pohl; Valentin, Welsh, Machaczek; Latta, Karachun, Aubin
Roosters: Hovinen – Fischer, Florek; Todd, Yeo; Ellerby, Orendorz – Camara, Weidner, Smotherman; Matsumoto, Caporusso, Bergmann, Turnbull, Dmitriev, Friedrich; Bappert, Lautenschlager
Schiedsrichter: Kohlmüller, Schukies
Tore: 0:1 (33:23) Weidner (Orendorz, Camara/5:4), 1:1 (41:30) Welsh (Bergman), 1:2 (50:31) Friedrich (Matsumoto, Ellerby/4:5), 1:3 (59:19) Caporusso (Matsumoto, Ellerby/EN)
Strafen: Grizzlys 6 – Roosters 10
Zuschauer: 2357
