Zwar verlor die Gösch-Truppe ihr letztes Saisonspiel in Leipzig mit 1:13 (0:4, 1:7, 0:2), dafür gewann sie bereits am Freitag gegen die Königsborner Bulldogs mit 7:5 (3:3, 3:0, 1:2). Unterdessen sind die Mannschaften für den Saisonabschluss komplett. Rundum gute Laune herrschte am letzten Freitag rund um das ETC – endlich mal wieder möchte man meinen, denn nach der doch enttäuschend verlaufenden Endrunde, sorgte der erste Endrunde-Sieg 2014 dann für heitere Gesichter und den perfekten Rahmen für die Trikotversteigerung. Die 510 Zuschauer im ETC wurden von Beginn an gut unterhalten. André Gerartz brachte die Beach Boys nach 111 Sekunden durch einen sehenswerten Schlagschuss in Führung und Thorben Saggau, der im ersten Drittel ein unermüdlicher Antreiber war, erhöhte nach tollem Zuspiel von Patrick Saggau in der neunten Minute auf 2:0.
Doch auch die Gäste aus Königsborn taten alles für ein abwechslungsreiches, teils spektakuläres erstes Drittel und schlugen in Person von Oliver Duris zurück, welcher in der 12. und 14. Minute zum 2:2 ausgleichen konnte. Doch erneut war es Gerartz, der die Beach Boys nur 43 Sekunden nach dem Bulldogs-Ausgleich wieder in Führung schoss. Doch es passte zu diesem, für den neutralen Fan, tollen Auftakt in die Partie, dass die Bulldogs mit einem 3:3 in die Pause gingen. Erneut war es Oliver Duris, der kurz vor der Pause einnetzen konnte. In der Drittelpause mahnte Sven Gösch mehr Konzentration in der Defensive an und seine Mannschaft tat ihm den Gefallen. André Gerartz, der von einer Eishockeyfachzeitschrift als „Rookie der Saison“ ausgezeichnet wurde, brachte den EHCT in der 22. Minute nach toller Vorarbeit von Moritz Meyer wieder in Führung und die Defensive stand sehr gut.
Zwar musste Björn Reinke in der 26. Minute hinter sich greifen, allerdings war die Partie zuvor wegen eines verschobenen Tores unterbrochen worden. Ansonsten ließen die Beach Boys wenig zu und trafen dafür vorne. Kenneth Schnabel (29./39. Minute) sorgte mit einem Doppelpack für einen beruhigenden 6:3-Vorsprung, Doch eine kurze Schlafphase zu Beginn des Schlussabschnitts sorgte dafür, dass die Partie nochmal richtig spannend wurde. Lars Gerike (41.) und Andy Bathgate (47.) verkürzten für die Bulldogs auf 6:5. Glücklicherweise sorgte Jason Horst mit einem platzierten Schuss in den Torwinkel (49.) wieder für einen zwei-Tore-Vorsprung, den die Beach Boys dann ins Ziel retteten. Nach dem Spiel sprachen beide Trainer von einem verdienten 7:5-Heimsieg der Beach Boys. Keine 24 Stunden später musste der EHCT dann aber eine herbe Pleite hinnehmen. Wie entfesselt spielende Icefighters aus Leipzig fegten die Beach Boys um ihre bedauernswerten Torleute Jan-Niklas Gebert und Björn Reinke förmlich vom Eis. Schon nach 20 Minuten führten die Sachsen durch Tomas Vrba (6./20. Minute) und Lars Müller (6./15.) mit 4:0.
Zu Beginn des zweiten Drittels kam dann Björn Reinke für Gebert ins Tor, doch da auch Reinke von seinen Vorderleuten alleine gelassen wurde und bei acht Schüssen gleich vier Gegentreffer kassierte, verließ er nach nur 26 Minuten wieder das Tor und Gebert kam zurück aufs Eis. Die Icefighters zogen in dieser Zeit durch Vrba (21./23./27.) sowie Hannes Albrecht (23.) und Florian Eichelkraut (26.) auf 9:0 davon. „Wir haben 30 Minuten lang einfach nicht auf dem Eis gestanden“, gestand ein fassungsloser Sven Gösch nach dem Spiel. Immerhin riss sich seine Mannschaft etwas zusammen und kam durch Moritz Meyer in der 33. Minute zum Ehrentreffer. Der Ostmeister spielte das Spiel souverän herunter und erzielte durch Sebastian Alt (37.), Edward Gale (39.), Marvin Miethke (44.) und den überragenden Vrba (Treffer Nummer sechs in der 46. Minute) den 13:1-Endstand.
Immerhin konnten die Beach Boys dabei das letzte Drittel deutlich offener gestalten. So endet die Saison wie sie begonnen hat: mit einer klaren Niederlage. Dennoch können die Beach Boys auf eine tolle Saison 2013/14 zurückblicken. In einer stärkeren Oberliga Nord mit den dazugekommenen Teams aus Hannover gelang der Mannschaft von Sven Gösch mit der dritten Vizemeisterschaft in vier Jahren eine große, ja fast sensationell anmutende Überraschung, zumal die Mannschaft gegenüber dem Vorjahr viel an Erfahrung eingebüßt hatte und viele junge Spieler integriert werden mussten.
Hinzu kommt ein wohl nie dagewesenes Verletzungspech, denn nur in einem oder zwei Spielen konnte Sven Gösch auf alle Leistungsträger zurückgreifen. Die Endrunde hatte zwar keine guten Ergebnisse, doch die Beach Boys zeigten, dass sie mit den anderen Oberligisten aus dem Westen und Osten mithalten können. So wäre mit etwas mehr (Scheiben-)Glück mehr drin gewesen.
eishockey.net / PM EHC Timmendorf