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Dreier glücklich verdient

Þ19 November 2018, 10:14
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weisswasser
Lausitzer Füchse

Das wichtigste zuerst: Nach aus Weißwasseraner Sicht 19 gespielten Partien haben die Blau-Gelben als Vierter satte zehn Zähler Vorsprung auf Tabellenplatz sechs und gar 17 auf Platz elf. Chapeau – das ist einfach aller Ehren wert! Über das Match gegen die Roten Teufel aus Bad Nauheim gingen die Meinungen derweil einigermaßen auseinander: Während die einen ein klares Chancenplus bei den Unsrigen gesehen hatten, hielten die anderen die Begegnung für weitestgehend ausgeglichen. Am Ende stand ein 3:2 auf der Anzeigetafel und die Erkenntnis, dass das Torgestänge des Drahtkäfigs vor Block N in seiner Stabilität nichts eingebüßt hat. Denn dreimal testen die Gäste dessen Qualität.

Noch in der ersten Spielminute knallte Nauheims Daniel Stiefenhofer die Scheibe an den Außenpfosten. Das weckte die Aufmerksamkeit der Hausherren. Die liefen nach fünf Minuten einen Konter mit zwei gegen eins. Allerdings sah Cedric Schiemenz den nachrückenden und noch besser postierten Chris Owens, bediente diesen mustergültig und konnte sich über einen Top-Assist freuen. Denn unsere Nummer 81 versenkte den Puck mit Vehemenz zum 1:0. Ganze 37 Sekunden später hätte das Glück perfekt werden können. Jeff Hayes sah Jordan George im Slot, der aber am bärenstarken Hendrik Hane im Hessen-Tor scheiterte. Wer bisher skeptisch war, ob der erst 18-Jährige nicht mit zu vielen Lorbeeren überschüttet würde, sah sich heute „aufgeklärt“. Denn der Förderlizenz-Goalie der Düsseldorfer EG hielt die Schützlinge von Christof Kreutzer, der krankheitsbedingt nicht in der Oberlausitz anreisen konnte und von Co-Trainer Harry Lange vertreten wurde, wiederholt im Spiel. Nach acht Minuten läuteten zum zweiten Mal die Pfosten-Glocken. Diesmal setzte Cody Sylvester das Schwarze ans Rote. Überhaupt erwies sich das Sylvester-Brüderpaar als permanenter Gefahrenherd, während ECBN-Neuzugang Zach Hamill eher unauffällig agierte. Als die neunte Spielminute begann, ereignete sich eine ganz traurige Szene. Roberto Geiseler, diesmal im vierten Sturm aufgeboten, wurde von James Livingston gefoult und so unglücklich erwischt, dass es den längstgedienten Füchse-Profi direkt in die Klinik beförderte. Nach Spielschluss humpelte Giesie an Krücken zur Kabine. Für den Verteidiger, der seinen Platz im Weißwasseraner Team noch immer nicht gefunden hat, muss man mit dem schlimmsten rechnen. Eventuell nämlich ist das Kreuzband lädiert. Zu allem Übel bescherte das folgende Powerplay der Heimischen den Gästen einen Sylvester-zwei-gegen-eins-Konter, den Goldhelm Dustin nach gekonntem Pass von Cody zum 1:1 nutzte. Es folgten Top-Chancen hüben wie drüben. Zwei überragende „Goaltender“ aber verwehrten dem Hartgummiteil einen weiteren Einschlag, bis sich Cederic Schiemenz kurz vor der ersten Sirene ein Herz fasste und den Bauerntrick herauskramte. Irgendwie flipperte der Puck über die Torlinie. Mit einem glücklichen 2:1 der Gastgeber ging es zum ersten Pausentee.

Im Mittelabschnitt ließen die Ostsachsen zunächst sehr wenig zu, sorgten aber selbst immer wieder für Gefahr vor dem Hane-Tor. Der Nauheimer Schlussmann allerdings kaufte nicht nur David Kuchejda den Schneid ab, der zweimal etwas zu dicht vor dem Hüter den Abschluss suchte (22.; 32.). Auch nach einem der schönsten Spielzüge der Partie über Jordan George und Jeff Hayes, die Jakub Kania blendend freispielten (24. knapp vorbei), und Clarke Breitkreuz‘ Versuch in Überzahl (29.) blieb es beim da zu knappen Vorsprung der Neilson-Schützlinge. Es folgte die 35. Spielminute. Da kassierten erst Mychal Monteith und dann Steven Bär durchaus umstrittene Strafen, die den Gästen 68 Sekunden sogar doppelter Überzahl bescherten. Weil unser Olafr Schmidt seinem Kontrahenten im Gästetor aber in nichts nachstand, klärte der EHC-Keeper ganz spektakulär gegen Stiefenhofer, der bis dato grübelt, warum er die Scheibe frei am langen Pfosten aus drei Metern nicht über die Linie brachte (37.). Dann endlich kehrte Monteith vom Sünderbänkchen zurück. Mit nur noch vier gegen fünf befreiten sich die Lausitzer. Oliver Granz bediente Steve Saviano, der sah Jeff Hayes vor dem Tor der Kurstädter und spielte in den Slot. Von Hayes Schlittschuh trudelte der Puck ins Gehäuse. Zwar vergaß Schiedsrichter Eugen Schmidt seine erste Wahrnehmung – Tor oder kein Tor – anzuzeigen. Vielmehr forderte er direkt den Videobeweis. Der belegte, dass unsere 72 keine Kickbewegung gemacht hatte. Der Treffer zählte und sollte die Vorentscheidung bedeuten.

Mit dem Auftakt in die letzten 20 Minuten zogen die Nauheimer das Tempo nochmals an. Es war spürbar, dass sie auf ein schnelles Anschlusstor aus waren. Aber da war ja noch der Pfosten mit den Oberlausitzern im Bunde, den Cody Sylvester (zum insgesamt dritten Mal) traf (41.). Es ging auf und ab. Ustorf und Reichel scheiterten an Hane (44.), Cody Sylvester an Olafr Schmidt (47.). Eine Minute später verzog Jakub Kania einmal mehr aus aussichtsreicher Position (48.). Im letzten Powerplay des Matches fanden Chris Owens und Feo Boiarchinov in Hendrik Hane ihren Meister (55.). Reichlich drei Minuten vor Schluss brachte Dustin Sylvester den Puck vor das Füchse-Tor, den Philip Kuschel nicht klären konnte. Maximilian Brandl stand goldrichtig und traf zum Anschluss. Das ganz große Zittern blieb aber aus, da die Unsrigen gut verteidigten und auch gegen die den Torwart zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers austauschenden Bad Nauheimer nichts Klares mehr zuließen. Den letzten Aufreger gab es mit der Schlusssirene, als Radek Krestan unseren Jeff Hayes in die Bande checkte. Dieses Verhalten und die Nörgelei von Dustin Sylvester quittierten die Unparteiischen noch mit je zwei Strafminuten. Ungeachtet dessen blieben die drei Punkte verdient im Fuchsbau. „Ganz ehrlich – ich selbst bin jemand, der immer nach dem perfekten Pass sucht. Das machen andere bei uns auch. Vielleicht sollten wir wirklich öfter einfach mehr schießen…“, räumte Cederic Schiemenz, heute zurecht als Bester Fuchs ausgezeichnet, freimütig ein. Und wer auch immer die zu ehrenden Akteure aussucht, offenbar hatte sich da ein Schreibfehler eingeschlichen. Denn Bad Nauheims Nummer 52, Johannes Huß, bekam die Prämie. Ob da nicht die 32, Hendrik Hane, gemeint war???

Die Trainerstimmen:

Corey Neilson: „Unser erstes Drittel war etwas ärmlich. Die Pässe waren sehr ungenau. Und mit Bad Nauheim haben wir gegen die Mannschaft mit dem besten Forechecking der Liga gespielt. Im Mittelabschnitt haben wir es dann besser gemacht. Nach der Verletzung von Roberto Geiseler und wegen des Fehlens von Vincent Hessler wurde die Begegnung im letzten Drittel langsamer. Aber wir haben es gut verteidigt. Für unser Penaltykilling ist übrigens Co-Trainer Chris Straube zuständig. Der macht einen sehr guten Job. Unser gutes Unterzahlspiel war bereits mehrfach der Schlüssel zum Erfolg.“

Harry Lange: „Das war heute etwas zu wenig. Wir sind zwar gut ins erste Drittel gekommen. Aber das Gegentor kurz vor der Pause war sehr ärgerlich. Dann haben wir ein Fünf gegen Drei nicht genutzt. Stattdessen haben wir das nächste blöde Tor kassiert. Das waren für uns sieben Stunden Busfahrt für nichts – schade…“

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