Nach anfänglicher Druckphase der Hausherren zeigten die Gäste schon früh im ersten Drittel ihr jüngst erworbenes Selbstvertrauen auf. Mit einem aggressiven Forechecking versuchten die Mannen von Gästetrainer Thomas Popiesch zum Erfolg zu kommen. Die Oberbayern hatten, wie bereits im Spiel zuvor, große Probleme mit dem hoch stehenden Mann und taten sich schwer im Spielaufbau. Dazu kam eine ganze Reihe von verunglückten Passversuchen, bzw. Scheibenannahmen. Dresden spielte aggressiv, war hellwach und immer einen Schritt schneller. In der 14. Minute musste dann Starbulls- Torhüter Pasi Häkkinen das erste Mal hinter sich greifen als Petr Macholda in Überzahl das 0:1 erzielte. Auch in der Folge waren die Gäste spielüberlegen und hätten sich hier durchaus einen weiteren Treffer verdient gehabt. Das zweite Drittel nahm zuerst einen ganz ähnlichen Verlauf wie der erste Spielabschnitt. Auch hier kamen die Gastgeber zunächst besser ins Spiel, ohne dabei aber zwingende Ideen im Spielaufbau zu entwickeln.
Erneut konnte sich Dresden gut aus der anfänglichen Umklammerung befreien, spielte einfach und effizient. Auffallend schlecht war das sogenannte "Backchecking" der Hausherren. Zwar erspielte man sich einige gute Einschussgelegenheiten, war aber dann viel zu weit aufgerückt und ermöglichte so den Gästen einige 2 auf 1 Konter. So geschehen auch in der 24. Minute, als das gefürchtete Finnenduo der Gäste, Pöllänen und Kaartinen, auf und davon war und ihrem finnischen Landsmann im Rosenheimer Tor keine Abwehrchance ließ. Spätestens jetzt dämmerte es wohl den meisten unter den nur 1885 Zuschauern, dass es mit einem Heimsieg heute Abend sehr schwierig werden würde. Hoffnung keimte dann aber vier Minuten später auf, als der widergenesene Andrej Strakhov im Powerplay auf 1:2 verkürzte. Aber die Hoffnung währte nicht lange, denn die Eislöwen schlugen in eigener Überzahl durch Marinus Garten zurück und stellten den alten Zwei- Tore Abstand wieder her. Erst im letzten Spielabschnitt entwickelten die Starbulls so etwas wie eine optische Dominanz und drückten die Gäste jetzt minutenlang ins eigene Drittel hinein. Gefährlich wurde es dabei aber selten, da es der gut gestaffelten Verteidigung der Gäste gelang, das Spielgeschehen in die "Ecken" zu verlagern. Man bekam das Gefühl, dass die Hausherren noch einige Stunden hätten weiter spielen können, ohne dabei ein Tor zu erzielen. Shawn Weller gelang zwanzig Sekunden vor Ende der Partie zwar noch der Anschlusstreffer, Torhüter Häkkinen hatte mittlerweile seinen Kasten zugunsten eines sechsten Feldspielers verlassen, jedoch brachten die Gäste den Sieg gekonnt über die Zeit. Gästetrainer Thomas Popiesch lobte seine Mannschaft in der anschließenden Pressekonferenz sehr und sah vor allem in dem schnellen 1:3, nach dem Rosenheimer Anschlusstreffer, den Schlüssel zum Erfolg. Starbulls- Coach Franz Steer monierte, seine Spieler hätten sich vor allem im Überzahlspiel nicht an die ausgegebene Taktik gehalten und wären so einige Male schlecht gestanden. Auch wären einige Akteure nicht richtig bei der Sache gewesen. Seine Spieler müssten kapieren, dass momentan für Rosenheim zu spielen wichtig sei und nicht der Christkindlmarkt oder irgendwelche Spielerberater, welche vor Ort gewesen seien. Zwar behalten die Starbulls auch nach dieser Heimniederlage den zweiten Tabellenplatz, jedoch fährt man am Sonntag als krasser Außenseiter zum Derby nach Landshut.
eishockey.net / HP Starbulls Rosenheim