Ein Appetit-Happen, der Lust auf mehr macht. Die Roten Teufel haben im vorletzten Vorbereitungsduell am Freitagabend die Kassel Huskies mit 6:4 (2:1, 2:3, 2:0) besiegt. In einem abwechslungsreichen und interessanten Hessenderby trafen Julian Lautenschlager und Jordan Hickmott jeweils per Doppelpack. Marc El-Sayed sowie Tim Coffman machten gegen die Schlittenhunde das halbe Dutzend voll.
Ins finale Testspiel-Wochenende startete der EC mit dem gleichen Personal wie bei der 3:6-Niederlage gegen Weiden. Die Gäste, die zuletzt 1:6 in Weißwasser verloren hatten, mussten auf Darren Mieszkowski verzichten, der sich im Training eine Oberkörperverletzung zuzog und voraussichtlich rund drei Wochen fehlen wird. Ebenfalls nicht auf dem Spielberichtsbogen zu finden: Der ehemalige EC-Angreifer Tristan Keck, Joel Lowry und Tomas Sykora. Unter den Zuschauern weilte auch Tobias Wörle, der seine Karriere bekanntlich nach der DEL2-Vizemeisterschaft beendete und mittlerweile als Spielerberater ein neues Betätigungsfeld gefunden hat.
Etwa fünf Minuten benötigten beide Teams, um sich aneinander heranzutasten. Dann passte Fabian Herrmann zum mitgelaufenen Verteidiger Marius Erk, aber die Huskies-Defensive konnte die Situation in letzter Sekunde bereinigen. Machtlos war Philipp Maurer, der Ex-Teufel im Gehäuse der Blau-Weißen, als Julian Lautenschlager bei einem Turnover der Nordhessen hellwach war und den Puck ins Netz schmetterte – 1:0 (5. Minute).
Gegenüber parierte EC-Keeper Niklas Lunemann gegen Oleg Tschwanow. Das Hessenderby nahm an Fahrt auf. Kassels Neuzugang Andrew Bodnarchuk zielte am langen Pfosten vorbei. Vier Chancen in knapp 120 Sekunden konnten Taylor Vause, Alexander Dersch, Tim Coffmann mit einem Coast-to-Coast-Solo und Julian Lautenschlager im Rebound nicht verwerten.
Besser machte es Kapitän Marc El-Sayed, der Maurer im Nachschuss zum 2:0 überwand. Kurz darauf verkürzte Carson McMillan, der Lunemann aus kurzer Distanz ebenfalls im „Nacharbeiten“ bezwingen konnte. In Unterzahl klärte unser Torwart-Neuzugang aus Köln unmittelbar vor der Drittelsirene reaktionsschnell gegen Yannik Valenti, der Bodnarchuks Schuss raffiniert abfälschte.
Nach nur 20 Sekunden im zweiten Durchgang zappelte die Scheibe allerdings zum Ausgleich im Nauheimer Netz. Der Torschütze hieß Louis Brune. Beide Mannschaften setzten in der Folge zu Doppelschlägen an: Julian Lautenschlager (bei angezeigter Strafe) und Jordan Hickmott (im Powerplay) erhöhten binnen 116 Sekunden auf 4:2. McMillan (bei angezeigter Strafe und nach Videobeweis) sowie Hans Detsch benötigten lediglich 74 Sekunden zum 4:4-Gleichstand nach zwei Dritteln.
Die erste Gelegenheit im Schlussabschnitt vergab Kassels Connor Korte, anschließend verpassten Jerry Pollastrone und zweimal Daniel Weiß für die Roten Teufel. Tim Coffmans herrlicher Direktschuss zum 5:4 brachte unser Team erneut in Front. Danach schickte Lautenschlager mit einem punktgenauen Pass Jordan Hickmott auf die Reise, der Kanadier blieb eiskalt und die Kurstädter hatten sich zum wiederholten Mal einen Zwei-Tore-Vorsprung herausgeschossen – diesmal lagen nur 73 Sekunden zwischen den beiden Toren.
Als Markus Lillich nur durch ein Foul am nächsten Erfolgserlebnis gehindert wurde, bot sich dem EC in Überzahl die Möglichkeit, den Sack zuzuschnüren, doch das Powerplay brachte keinen Erfolg. Gut anderthalb Minuten vor dem Ende nahm Kassels Trainer Bo Subr seinen Torwart vom Eis und wenig später das Timeout, um das Blatt noch einmal zu wenden. Vergebens, denn Lunemann parierte gegen Joel Keussen und die Teufel brachten den Sieg mit fünf gegen sechs Feldspielern über die Zeit.