Das recht zerfahrene Spiel war geprägt von vielen Strafzeiten, die häufig fragwürdig waren. Somit verteidigen die Roten Teufel die Tabellenführung und begeisterten ihre knapp 1.000 mitgereisten Fans.
EC-Coach Carnevale baute auf die beiden Juniorenspieler Goran Pantic und Patrick Sattler, die die Ausfälle von Daniel Ketter, Matthias Baldys und Pierre Wex kompensieren sollten.
Mit 6.857 Zuschauern war die Halle am Ratsweg fast ausverkauft und neben den Teams sorgten vor allem beide Fanlager für eine Gänsehautatmosphäre. Das Spiel war von Anfang an von einem hohen Tempo geprägt, wurde aber häufig durch die beiden Hauptschiedsrichter Lenhart und Kubiak häufig gebremst. Bereits in der 4. Spielminute markierte Firsanov mit einem schönen Schlenzer das 1:0. Nur wenige Sekunden später musste der Torschütze jedoch auf die Strafbank, nachdem Sven Breiter nach einem Schupser auf dem Eis für kurze Zeit liegen blieb. Im ersten Powerplay der Begegnung machen die Löwen ordentlich druck, zuerst schoss Pohanka an den rechten Pfosten und wenig später musste Ower (6.) zweimal mit seiner Fanghand in das Spielgeschehen eingreifen.
Das Team von Frank Carnevale war nur kurze Zeit komplett, als Rinke eine 2+10 Minutenstrafe aufgebrummt bekam. Als dann auch noch Lange (8.) in die Kühlbox musste setzten sich die Löwen im Angriffsdrittel fest, konnten aber aus der 5:3 Überzahlsituation kein Kapital schlagen. Nach einem leichtsinnigen Puckverlust in der 11. Spielminute der Nauheimer Hintermannschaft war Rumpel frei durch und netzte zum 1:1 Ausgleich ein. Als noch 27 Sekunden 1. Drittel zu spielen war, haben beide Teams frühzeitig das Eis verlassen. Grund dafür war ein harter aber fairer Check von Striepeke gegen Rumpel, der liegen blieb.
Daraufhin stürmten beide Teams mit kompletter Besatzung aufs Eis und tauschten Nettigkeiten aus, die Schiedsrichter schickten daraufhin beide Teams in die Kabinen. Nach der Eisaufbereitung wurden die letzten 27 Sekunden des ersten Drittels zu Ende gespielt, bevor die Seiten gewechselt wurden. Dann dauerte es nur 31 Sekunden bis Frankfurt erstmals durch Liesegang (21.) in Führung ging. Es dauerte 10 Minuten bis der EC in Person von Harry Lange (31.) den Ausgleich erzielte. Nur zwei Minuten später hatte Oppolzer die riesen Chance als er alleine auf den Löwentorwart zulief. Kovacic konnte den Schuss parieren und kurioser Weise erhielt Oppolzer (33.) 2 Minuten wegen Stockschlags. Mit folgen, denn die Löwen brauchten nur wenige Sekunden um ihr erstes Powerplaytor des Abends zu erzielen. Die erneute Löwenführung erzielte Schmerda auf Zuspiel von Schmid.
Wenig später erhielten zur Abwechslung auch die Frankfurter mal eine Strafe, was gleich frenetisch von den ECAnhängern gefeiert wurde. Zu Recht denn Strauch (37.) egalisierte den Spielstand und erzielte wiederum für die Kurstädter das erste Überzahltor des Abends. Mit dem Spielstand von 3:3 ging es in die zweite Drittelpause. Der letzte Spielabschnitt begann nicht gut für den EC, denn nur 7 Sekunden waren gespielt als Verteidiger Baum vom Eis getragen werden musste. Grund war ein überhartes Einsteigen von Schmerda, der dafür mit einer 5 + Spieldauer Strafe Duschen geschickt wurde. Baum konnte jedoch nach kurzer Behandlungspause weiterspielen. Wieder dauerte es nur wenige Sekunden bis es im Powerplay klingelte. Mike Schreiber (41.) fand die Lücke und versenkte mit einem gezielten Handgelenkschuss den Puck im Frankfurter Kasten, 4:3.
Als dann auch noch Kreuzmann auf die Strafbank musste hatte der EC die Chance im 5:3 Powerplay alles klar zu machen, doch die Mainstädter verteidigten gut. In der 51. Spielminute müssten plötzlich Lee und Pöpel gleichzeitig wegen hohen Stocks auf die Strafbank, das bedeutete das dritte 5 gegen 3 Powerplay für die Löwen an diesem Abend. Zuerst warf sich Strauch zweimal in den Schuss, dann konnte Ower 3 mal den erneuten Ausgleich verhindern, doch am Ende war auch der starke Nauheimer Schlussmann beim nachsetzten von Pohanka machtlos, der seinen zweiten Treffer des Abends erzielte. 7 Sekunden vor Schluss war es erneut Ower, der mit einem starken Reflex das 4:4 rettete, somit ging es in die Verlängerung. Beim fünfminütigen Spiel 4 gegen 4 machten die Roten Teufel nochmal ordentlich Druck, konnten aber Kovacic nicht bezwingen. Somit ging es ins Penaltyschießen. Von 6 Schützen traf allein Oppolzer, während Ower dreimal glänzend reagierte, den Derbysieg sicherte und Minutenlang von den mitgereisten EC-Anhängern gefeiert wurde.
Löwen Frankfurt – EC Bad Nauheim
Tore: 0:1 (5.) Firsanov (Strauch, Pöpel)1:1 (11.) Rumpel2:1 (21.) Liesegang (Rumpel)2:2 (31.) Lange (Strauch)3:2 (37.) Schmerda (Schmid) PP+13:3 (38.) Strauch (Lange) PP+13:4 (41.) Schreiber (Stanley) PP+14:4 (52.) Pohanka PP+24:5 Penalty Oppolzer
Strafminuten: LFF 6 + 5 + Spieldauer (Schmerda) - ECN 22 +10 (Rinke)
Zuschauer: 6857
eishockey.net / PM Bad Nauheim
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