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Effiziente Defensivleistung bringt Sieg

Þ22 Januar 2020, 12:05
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EHC Freiburg
EHC Freiburg

Der EHC Freiburg hat sein Auswärtsspiel bei den Lausitzer Füchsen dank starkem Abwehrverhalten und zwei Kontertoren (und einem Empty-Net-Tor) mit 3:1 gewonnen.

Die Ausgangslage: Zwei Teams mit unterschiedlichen Formkurven

Blickt man auf die letzten neun Spieltage, geht die Formkurve der beiden Manschaften in unterschiedliche Richtungen: Während der EHC sieben dieser neun Spiele gewonnen hat, hat der heutige Gastgeber sieben davon verloren. Am Freitag revanchierte sich der EHC bei den Füchsen für die Niederlagen im September und Oktober und verkürzte somit den Stand in der Saisonserie auf 1:2.

Der Unmut in der Lausitz war heute deutlich zu spüren: Die Banner der Fanclubs standen auf dem Kopf und es herrschte eine fast schon unheimliche Stille in der „weeEisArena“ - die Weißwasser Fangemeinde agierte zunächst „unter Protest“, ab der 50. Spielminute wurde die Mannschaft aber wieder akustisch nach vorne gepeitscht.

Die Taktiktafel: Einschnüren vs. Auskontern

Nahezu direkt nach dem Eröffnungsbully entwickelte sich ein Spielverlauf, der bis in die Anfangsminuten des zweiten Drittels Bestand haben sollte: Beide Mannschaften zeigten ein offensives Forechecking, bei dem es jedoch Weißwasser besser gelang, die neutrale Zone zu überqueren und zu Angriffen zu kommen. Folglich spielten sich viele länger andauernde Sequenzen im Freiburger Drittel ab, bei denen die Wölfe aber defensiv kompakt standen und nach Torschüssen der Gastgeber keine Nachschussmöglichkeiten zuließen.

Dass der EHC mit diesem Spielverlauf aber gar nicht unzufrieden sein musste, zeigte sich in den zahlreichen Kontern der Gäste, bei denen sie sich ebenso Chancen erarbeiteten – und eine dieser Befreiungen sorgte sogar für das einzige Tor des ersten Drittels, als die Passstafette Neher-Allen-Pither in der 13. Spielminute das 1:0 aus Freiburger Sicht herbeibrachte.

Kurz vor Ende des ersten Drittels traf Luke Pither dann noch den Pfosten (19.) und zu Beginn des Mittelabschnitts führte ein tiefes Anspiel auf Nikolas Linsenmaier beinahe für ein weiteres Kontertor (24.).

Status Quo auch nach dem zweiten Drittel

Ab der 25. Minute veränderte sich der Spielverlauf zwar nicht drastisch – im Gegenteil: Er war nach einigen Minuten bald wieder hergestellt – doch einige Situationen sorgten für Veränderung auf dem Eis: Zum einen erhielt der EHC kurz nach der Linsenmaier-Chance ein Powerplay wegen eines Wechselfehlers der Gastgeber, kam dabei aber zu keiner Großchance; zum anderen eroberte sich Weißwasser nach Ablauf dieser zwei Minuten plötzlich doch einen Abpraller vor Ben Meisner und es wurde nun endlich doch laut in der Halle – man möchte es erahnen: Die Gastgeber glichen das Spiel aus (1:1, 28.).

Der alte Spielverlauf war aber bald wieder hergestellt – und obwohl Weißwasser es den Wölfen schon das ganze Spiel hindurch schwermachte, sich aus dem eigenen Drittel zu spielen, schlug noch einmal Freiburgs Konterstärke zu: Nach einem ersten guten Pass von Cam Spiro durfte sich dann Luke Pither bei Christian Billich revanchieren: In ähnlicher Form wie beim Ausgleichstreffer am Freitag gegen ebenfalls die Lausitzer Füchse legte der eine Part dieses Sturmduos direkt vor dem gegnerischen Tor auf den anderen ab – nur diesmal „spiegelverkehrt“: Heute traf Billich und Freiburg eroberte sich die Führung an diesem Dienstagabend zurück (1:2, 35.).

Lausitzer Schlussoffensive während des gesamten Schlussdrittels

Es mag kaum überraschen, dass in einer Partie, in der die in Führung liegende Mannschaft ohnehin ein defensiv ausgelegtes Spiel an den Tag legte, die Schlussoffensive des Gegners etwas ausgiebiger ausfiel. Nahezu das gesamte letzte Drittel spielte sich auf der Freiburger Seite des Eises ab – und vier dieser 20 Minuten musste der EHC dabei in Unterzahl bestreiten.

Insbesondere als sich aber auch Unzulänglichkeiten, wie nicht richtig getroffene Direktabnahmen, in das Spiel der Gastgeber einschlichen, konnte man auf Freiburger Seite realistisch auf den Auswärtssieg hoffen. Die bangen Minuten überstand der EHC dank eines souveränen Ben Meisner, den sein Trainer Peter Russell nach dem Spiel als „besten Torhüter der Liga“ titulierte, und disziplinierter Defensivarbeit.

Fazit

Das heutige Spiel war ein Aushängeschild für Peter Russells Eishockey-Philosophie: Man stellte sich wieder einmal genau passend auf das Spiel des Gegners ein und störte sich nicht daran, einen eben nicht besonders torgefährlichen Gegner in hoher Frequenz im eigenen Defensivdrittel spielen zu lassen. Dabei konnten die Wölfe wieder von ihrer, in einem Spiel wie heute absolut notwendigen, Disziplin Gebrauch machen: 40 Minuten lang blieb man der Strafbank komplett fern – lediglich im letzten Drittel verbrachte man vier Minuten dort (und zwei davon wegen eines Wechselfehlers).

Blick in eine andere Halle

Wer mag es dem EHC-Fan heute verwehrt haben wollen – mit einem Auge blickte man natürlich auch nach Kassel: Mit einer Niederlage der Huskies in 60 Minuten gegen Frankfurt hätte der EHC mit seinem Sieg heute zumindest anteilig die Tabellenführung innehaben können. Kassel wies vor dem heutigen Spieltag nach der Niederlage gegen den EHC vor zwei Tagen nur drei Punkte mehr als die zweitplatzierten Wölfe auf (bei besserem Torverhältnis für die Huskies, aber einem Spiel weniger auf Freiburger Seite). Doch Frankfurts Aufholjagd von 3:5 auf 5:5 erwiderten die Huskies mit zwei Treffern zum 7:5 – der Griff nach diesem prestigeträchtigen Rang blieb den Wölfen somit leider (noch) verwehrt.

So geht’s weiter

Für den Rest der regulären Saison kehrt auf dem Spielplan einerseits „Normalität“ ein – denn die letzten 14 Spiele werden im regulären Freitag-Sonntag-Rhythmus bestritten; andererseits steht am kommenden Wochenende wieder ein Doppelspieltag für den EHC an: Der Gegner wird zweimal hintereinander Dresden heißen – das Heimspiel findet am Freitag, 24. Januar um 19.30 Uhr in der Echte-Helden-Arena statt, bevor die Wölfe sich am Sonntag auf eine weitere Auswärtsfahrt nach Sachsen begeben (Spielbeginn, 17.00 Uhr).

Tore:
0:1 (12:32) Luke Pither (Scott Allen, Marvin Neher)
1:1 (27:20) Clarke Breitkreuz (Robert Farmer, Darcy Murphy)
1:2 (34:58) Christian Billich (Scott Allen, Luke Pither)
1:3 (59:20) Cam Spiro (Christian Billich, Marc Wittfoth) - EN

Strafminuten: Weißwasser 2, Freiburg 4

Schiedsrichter: Carsten Lenhart, Göran Noeller / Jerome Blandin, Lukas Stöber

Zuschauer: 1.816

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