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Ein ganz besonderer Saisonauftakt

Þ06 September 2020, 17:35
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dinslaken
Dinslaken Kobras

Am gestrigen Abend fand in der Schlangengrube das erste Heim – Testspiel der Kobras statt. Aber mit Ausnahme des Sportlichen war nur Weniges normal. Denn die Schutzmaßnahmen gegen Corona hatten die Abläufe für Zuschauer und Spieler fest im Griff. Zusatzkabinen sorgten dafür, dass sich beide Teams getrennt voneinander umziehen konnten – inklusive des vorgeschriebenen Abstands. Mundschutz während des Aufwärmens, personalisierte Sitzplätze für die Zuschauer inklusive der Dokumentation, Maskenpflicht für die Zuschauer auch auf den Plätzen. Dieser Auszug zeigt schon, dass der gestrige Abend ziemlich weit weg von einem „normalen“ Eishockeyabend gewesen ist. Und dennoch wurde er ein Erfolg. Das lag in erster Linie daran, dass sich alle Beteiligten (allen voran die Zuschauer) diszipliniert an die Vorgaben hielten, die Kobras selbst aber auch sehr gut auf dieses besondere Ereignis vorbereitet waren. Die Crew des Ordnungsdienstes leistete gute Arbeit und half Zuschauern, die sich noch nicht mit den neuen Abläufen zurechtfanden. Der gestrige Abend hat gezeigt, dass Eishockey – zumindest bei Veranstaltungen bis 300 Zuschauern – auch unter Corona – Bedingungen durchaus möglich ist. Wenn sich alle diszipliniert an die Vorgaben halten.

Aber auch sportlich hatte der gestrige Abend einiges zu bieten: Analog zum Hinspiel legte der favorisierte Oberligist los wie die Feuerwehr und berannte das von Lucas Eckardt ausgezeichnet gehütete Gehäuse. Doch auch der Dinslakener Goalie und seine Vorderleute waren gut vorbereitet und das Dinslakener Bollwerk sollte bis zur 12. Spielminute halten. Die Krefelder Gäste benötigten schon eine Überzahlsituation, um sich erstmals auf die Anzeigetafel zu bringen. Ex – DEL – Profi Adrian Grygiel, an diesem Abend mit 4 Toren erfolgreichster Krefelder, konnte den Dinslakener Schnapper erstmalig überwinden.


Viele Spielanteile hatten die Hausherren im Eröffnungsdrittel nicht. Doch es half, dass man manchmal nur wenige Möglichkeiten braucht, um einen Treffer zu erzielen. Bei einem der wenigen Gegenangriffe brachte Martin Beneš die schwarze Hartgummischeibe, vorbei an Krefelds Goalie Kapteinat, etwas überraschend im gegnerischen Gehäuse unter. Überhaupt muss man festhalten, dass das gesamte Team einmal mehr bis zum Ende gekämpft hat, jedoch die beiden tschechischen Importspieler – Martin Beneš und Martin Brabec, selbst gegen den Oberligisten immer mal wieder auch spielerische Glanzpunkte setzen konnten. Somit bewiesen bereits gestern die MB’s, dass die Kobras auch während der Ligaspiele noch viel Freude an ihnen haben werden.
Dennoch setzte sich der KEV 81 im weiteren Verlauf des ersten Drittels immer mehr durch und stellte das Ergebnis bis zum ersten Pausentee durch Jakub Prokurat in Überzahl und erneut Adrian Grygiel auf 1:3.

Im zweiten Abschnitt sah es zunächst danach aus, als ob sich die Partie genauso fortsetzen würde, zumal Christian – Paul Mercier und Luca Hauf – erneut bei einfacher Überzahl – den Vorsprung der Gäste auf 5:1 ausbauen konnten. Zur Hälfte der Begegnung hatten die Kobra – Goalies Ken Passmann und Lucas Eckardt – wie abgesprochen – ihre Plätze getauscht. Inzwischen nahmen die Kobras das Herz in die Hand und legten sich den Oberligisten zurecht. Durch Treffer von erneut Martin Beneš, Moritz Hofschen bei einfacher Überzahl, Stefan Dreyer sowie Martin Brabec konnte der Regionalligist bis zur zweiten Pause auf 5:5 ausgleichen. Die Kobra – Fans unter den Zuschauern witterten bereits eine Überraschung.

Doch diese sollte ausbleiben. Ein knochenhartes Training der vergangenen Woche ließ die Vanek – Truppe im letzten Drittel etwas abbauen, sodass der Favorit durch drei Treffer, zwei weitere von Adrian Grygiel und einen von Janeck Sperling, am Ende als verdienter Sieger das Eis verließ.
Trotz der Niederlage kann man bei den Kobras von einem gelungenen Auftritt sprechen, der Lust auf mehr macht. Die nächste Gelegenheit bietet sich den Besuchern am Freitag, den 18.09.2020. Dann treffen die Giftschlangen auf den Neu – Regionalligisten Eisadler Dortmund, der im Ligabetrieb zunächst in der Parallelgruppe beheimatet ist.

Milan Vanek, nach dem Spiel gegen den KEV 81 zur Leistung seiner Mannschaft befragt, äußerte sich wie folgt: „Zunächst einmal möchte ich ein Riesenlob an beide Torhüter aussprechen. Die beiden haben einen richtig guten Job gemacht. Aber auch ein Riesenlob an die anderen Jungs. Die haben so hart geackert und das nach dieser verdammt harten Trainingswoche. Es gab jede Menge Off – Ice – Einheiten. Fast jeder hatte Muskelkater, trotzdem musste auf dem Eis weitertrainiert werden. Am Ende stand dann wieder der Muskelkater. Wir haben am Donnerstag noch sehr, sehr hart trainiert. Nichtsdestotrotz haben wir gegen eine Oberligamannschaft einen 1:5 – Rückstand aufgeholt und im Anschluss die Partie bis knapp 10 Minuten vor dem Ende offen gestalten können. Dann haben uns leider die Kräfte ein wenig verlassen und wir mussten die Partie mit 5:8 abgeben. Aber es waren schon sehr schöne Spielzüge dabei. Die gute Offensive war das Ergebnis der Arbeit, die wir in dieser Woche gemacht haben. Nicht jeder Regionalligist schießt 5 Tore gegen einen Oberligisten und zeitweise konnten wir auch spielerisch gut mithalten. Ich habe einen sehr positiven Eindruck gewonnen. Natürlich müssen wir noch an der Defensivarbeit etwas verbessern, aber das kommt noch. Wir haben heut mit 4 Reihen gespielt und alle Akteure haben 100% gegeben. Davor kann ich nur den Hut ziehen. Wir sind mit einem Block U23 – Feldspielern angetreten und auch die haben ihr Bestes gegeben. Ebenso der 17 – jährige Nils Cleven aus dem Kobra – Nachwuchs. Er hat zum ersten Mal bei der 1. Mannschaft gespielt, und er hat sich gestern für weitere Einsätze empfohlen.

Ich möchte aber noch etwas anderes loswerden, etwas das nichts mit dem Geschehen auf dem Eis zu tun hat: Ich möchte ein Riesenlob an die Veranstalter und die vielen Helfer aussprechen, die es überhaupt erst ermöglicht haben, dass wir dieses Match vor Zuschauern austragen durften. Ganz besonders ist aber unser sportlicher Leiter Thomas Esser hervor zu heben, der in den letzten Wochen wirklich täglich hier in der Eishalle gewesen ist und alles dafür in die Wege geleitet hat, damit dieser Abend ein gelungener Abend wird. Und dies hat er zu 100% geschafft“.

Auch wenn die Kobras am Ende des Tages nicht als Sieger das Eis verlassen haben, darf man dennoch von einem rundum gelungenen Abend sprechen. Das gestrige Spiel hat wieder Lust auf Eishockey gemacht, auch wenn in der heutigen Zeit einige Umstände anders sind.

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